Название: Schatz gesucht! Liebe finden im 21. Jahrhundert.
Автор: Stefan Melneczuk (alias mel 1970)
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Секс и семейная психология
isbn: 9783347043343
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MIT KRAFT ANS WERK: COMPUTERLIEBE!
Die Band Kraftwerk hat es schon in den 70er Jahren prophezeit: Computerliebe wird in der Zukunft einen hohen Stellenwert haben, wenn es darum geht, der Einsamkeit zu entkommen, sobald es draußen und drinnen dunkel wird: In dem gleichnamigen Song sitzt ein junger Mann abends alleine zu Hause, sucht ein Rendezvous – und setzt sich dazu an seinen Bildschirm. Kein Zweifel: Für viele Singles ist das Internet mit der Zeit zur Projektionsfläche ihrer schönsten Träume, größten Wünsche und tiefsten Sehnsüchte geworden. Und die Dating-Plattformen funktionieren wie Beamer, die das Bild im Großformat an jede Wand werfen. Das Geschäft mit der Sehnsucht ist als Schlagzeile immer wieder zu lesen, sobald es um Liebe 4.0 geht. Und wie bei allem anderen hat man es auch bei der digitalen Partnersuche selbst in der Hand, wie weit man geht. Vorsicht und Weitsicht sind in jedem Fall geboten. Zum Beispiel, wenn es um Fake-Profile im Netz geht. Sie gaukeln dem Betrachter ein Gegenüber vor, das es in dieser Form überhaupt nicht gibt: Online kann man es schnell mit professionellen Lügnern zu tun bekommen. Im Auftrag unseriöser Anbieter locken sie Frauen und Männer auf deren Plattformen und verleiten sie dazu, viel Geld in die Suche nach Liebe zu investieren oder auf fremde Konten zu überweisen. Nehmen wir uns deshalb diesen Klassiker zu Herzen, bevor wir aufbrechen: Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser.
Einfach nur! Alleine in Deutschland sind schätzungsweise gut acht Millionen Frauen und Männer regelmäßig auf Dating-Portalen unterwegs. Weltweit sind es mehr als 400 Millionen. Das reicht quer durch alle Schichten und quer durch alle Altersgruppen. Und so groß diese Masse auch ist, so unterschiedlich sind ihre Beweggründe und Ziele. Die einen suchen online die ganz große Liebe, die anderen eine schnelle Affäre oder einfach nur einen Freizeitpartner. Oder man begegnet Frauen und Männern, die im Netz einfach nur ihren Marktwert testen oder Komplimente einsammeln wollen, die sie zu Hause nicht (mehr) bekommen. Andere wiederum haben einfach nur Gefallen daran gefunden, das Internet als Straßencafé-Ersatz zu benutzen und vom sicheren Tisch in der virtuellen Innenstadt aus Leute zu beobachten. In anderen Portalen wiederum bewertet man Frauen und Männer einfach nur nach ihrem Foto. Und hebt oder senkt wahlweise den Daumen.
Mit dem Virtual Love Day, der am 24. Juli gefeiert wird, gibt es längst ein digitales Pendant zum Valentinstag am 14. Februar. Und in kaum einem anderen Bereich laufen sich so viele unterschiedliche Menschen und Charaktere über den Weg wie bei der Partnersuche im Internet. Das schafft sonst nur der Straßen-, Schienen- und Luftverkehr, wenn es für Millionen Menschen Tag für Tag darum geht, ein ganz bestimmtes Ziel zu erreichen.
HIGHWAY TO LOVE.
In der Tat hat die Partnersuche im Netz viel vom Höher-Schneller-Weiter auf unseren Straßen: Da gibt es Verkehrsteilnehmer, die einfach nur unfallfrei an ihr Ziel kommen wollen und sich genau deshalb an die Regeln halten – in der Hoffnung, dass die anderen auf der Autobahn das auch tun. Auf dem Highway to Love sind aber auch jede Menge Raser und Spinner unterwegs. Sie geben ohne Rücksicht auf Verluste und Tempolimits Gas. Sie fahren dicht auf, sie drängeln und benutzen gerne mal die Lichthupe. Auch nach PS-Protzen muss man in Single-Börsen nicht lange suchen. Sie glänzen um die Wette und stellen jede Menge Chrom zur Schau. Sie sind stolz auf ihre Spoiler und Alu-Felgen, schätzen Statussymbole, wollen auch auf Partnersuche möglichst unter sich bleiben – und halten sich selbst für die Größten.
Und natürlich gibt es auch auf dem Highway to Love die notorischen Mittelstreifen-Fahrer. Die, die Welt um sich herum vergessen und stur ihrem Kurs folgen. Ganz gleich, was hinter, neben und vor ihnen auch passiert. Die Mittelstreifen-Fahrer lieben ihre Komfortzone und halten sich alle Optionen offen. Beim Auffahren auf die Single-Autobahn beschleunigen manche Fahrer dagegen wie die Irren und pfeifen beim Einfädeln auf jeden Sicherheitsabstand. Andere wiederum sind mangels Fahrtpraxis so zaghaft unterwegs, dass sie große Mühe haben, sich einzureihen und auch mal Gas zu geben, wenn es die Umstände erfordern. Von denen, die auf ihrem Weg kilometerlange Ölspuren hinterlassen, mal ganz zu schweigen. So aalglatt, dass man ins Rutschen kommt, wenn man nicht aufpasst und rechtzeitig ausweicht.
Manche Fahrer auf dem Highway to Love sind chronisch übermüdet und nach einer Trennung mit fast leerem Tank oder angeschlagenem Motor auf der Bahn unterwegs. Und fragen sich, warum sie schon nach wenigen Kilometern liegen bleiben. Im Gegensatz zu jenen Fahrerinnen und Fahrern, die stets mit vollem Tank unterwegs sind und sich immer nur auf ihr Navi verlassen, ohne nach links und rechts zu schauen, wohl wissend, dass sie ohne den Helfer an ihrer Seite aufgeschmissen wären. Wer nimmt sich heute noch Zeit und studiert in Ruhe Landkarten auf der Suche nach dem besten Weg?
DISPLAY-FLIRTS FÜR DIE MASSEN.
Das alles ereignet sich in Zeiten hoher Trennungsquoten: Im Netz ist die Generation der Scheidungskinder der 80er und 90er Jahre ebenso unterwegs wie die Generation, die mit digitalen Medien aufwächst und naturgemäß einen ganz anderen Zugang zu all dem hier hat. Von Liebe 4.0 zu Liebe 40: An Bord kommen auch etliche Ü-40-Singles, die nach einer langen Zeit alleine oder zu zweit einfach wieder ihr Glück suchen. Nach einer herben Trennung vielleicht. Oder nach einem tragischen Verlust durch einen Schicksalsschlag. Oder einfach nur mit Blick darauf, dass man sich als Paar mit den Jahren auseinander geliebt hat, die Kinder jetzt groß sind und es Zeit für einen Aufbruch ist. Alles auf Anfang auf dem Way back into Love.
IRRE SIND MENSCHLICH.
Hat man mit dir auch schon per E-Mail, per SMS oder im Chat Schluss gemacht? Dann lasse allen Argwohn und jeden Sturzflug in die Hölle hinter dir, denn du bist nicht alleine: Umfragen zufolge haben 12 Prozent der Frauen und 88 Prozent der Männer eine Beziehung schon mal auf diesem Weg beendet. Und auch das ist eine Facette von Liebe 4.0: Helden und Schurken beider Geschlechter treffen im Netz ungebremst aufeinander. Sie wohnen auch online Tür an Tür und sind oft erst auf den zweiten Blick als solche zu erkennen. Irre sind menschlich! Quer durch alle Semester sind Freaks im Netz unterwegs, die für so manche Anekdote gut sind. Und auch das kann helfen, den eigenen Blick zu schärfen und sich selbst darüber klar zu werden, was man online eigentlich sucht. Und was nicht.
Um Glaubensfragen wird es in diesem Buch immer wieder gehen. Da gibt es keinen Unterschied zwischen der digitalen Partnersuche im Netz oder ganz klassisch auf dem analogen Weg jenseits aller Bildschirme und Displays: Warum wirken Schurken auf Frauen eigentlich besonders anziehend? Wecken sie den Wunsch, ihn zu zähmen und für immer für sich zu gewinnen? Haben es attraktive Frauen wirklich besonders schwer, online wie offline einen gescheiten Partner zu finden, weil sich von den Vernünftigen einfach niemand traut, sie anzusprechen? Weil sie immer nur auf ihr Aussehen reduziert werden? Hat man dich im Netz auch schon mal gesperrt oder entfreundet? Sind dir dort auch schon mal Menschen entglitten, ohne die Frage nach dem Warum zu beantworten?
NUR WER SUCHT, DER FINDET AUCH.
Und damit haben wir unser Reisegepäck auch schon beisammen: Das hier ist ein Buch für alle, die auf der Suche sind. Ganz gleich, ob digital oder analog. Und ein Buch für alle, die (schon einmal) gefunden haben. Wann und wo auch immer. Den Stein der Weisen haben auch diese Seiten nicht zu bieten. Aber den Blick fürs Detail und für so manche Erfahrung, die tausende andere Singles auch machen. Am Bildschirm daheim, im Café um die Ecke, bei der Arbeit, im Freundeskreis, in der Familie, in der Nachbarschaft und auf dem Smartphone-Display.
Da ist es gut zu wissen, dass viele andere Flugzeuge auf gleichem Kurs durch den Nebel fliegen. Gerade das Netz ermöglicht СКАЧАТЬ