Название: Coltschwinger und Cowboys: 7 Romane Wichita Western Sammelband 4014
Автор: R. S. Stone
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Вестерны
isbn: 9783745212723
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Coburn nutzte den kurzen Augenblick und ließ seine Faust vorschnellen und direkt in das Gesicht des Indianers treffen. Dieser war etwas benommen und im nächsten Moment rollten sie mehrmals übereinander durch den Staub.
Immer noch hatte der Indianer das Messer in der Rechten, während Coburn verzweifelt das Handgelenk seines Gegenübers umklammert hielt.
Coburn bekam eine Handvoll Sand ins Gesicht und der Indianer war im nächsten Augenblick wieder über ihm. Ineinander verkrallt rollten sie erneut herum.
Coburn spürte einen höllischen Schmerz, als das Messer in seinen Oberarm stach. Dann bekam er für einen kurzen Augenblick seine Rechte frei und setzte zu einem fürchterlichen Schlag an. Coburn traf den Indianer an der Schläfe und spürte, wie die Arme seines Gegenübers schlaffer wurden.
Ein weiterer Schlag ließ ihm dann bewusstlos zusammensacken.
Coburn befreite sich mit ein paar kräftigen Bewegungen von seinem Gegner, der reglos auf dem Boden liegenblieb.
Coburn richtete sich auf und hob den Repetierer des Indianers auf.
Ein paar Schritte entfernt fand er auch seinen Colt wieder, nahm in auf und steckte ihn in den Hosenbund. Das Pferd stand ganz ruhig ein paar Meter abseits. Coburn ließ den Blick umherschweifen.
Dieser Indianer schien allem Anschein nach ein Einzelgänger gewesen zu sein.
Sicher sein konnte er natürlich nicht.
Und die Spuren, die er gefunden hatte, sprachen für eine größere Gruppe.
Coburn ging zu seinem Sattelzeug und holte sein Lasso, um damit den Bewusstlosen zu fesseln.
24
Es war kurz vor Sonnenaufgang, als Coburn sein Lager aufräumte und das Pferd sattelte.
Der Indianer war inzwischen wach geworden. Er lag als sorgsam verschnürtes Paket am Boden und sandte einen giftigen Blick hinauf zu dem Mann, dessen Pferd er hatte stehlen wollen und der ihn im Kampf besiegt hatte.
Ein unterdrücktes Knurren ging ihm über die Lippen.
Coburn sah ihn an.
"Apache?", fragte er.
Der Indianer gab keine Antwort.
Aber für Coburn war die Sache klar. Dies war ein Apache.
"Du bist ein Pferdedieb", stellte Coburn fest.
"Du hättest mich töten sollen!", erwiderte der Apache und spuckte voller Verachtung aus.
"Hast du kein Pferd?", fragte Coburn.
"Es ist gestürzt. Ich musste es töten."
"Hm."
"Worauf wartest du noch - Bleichgesicht? Bring es schon hinter dich!" Coburn musterte den Indianer dann einen Augenblick lang nachdenklich. "Ich weiß, was ihr Weißen mit einem Pferdedieb tut", sagte der Apache dann, nach einer längeren Pause des Schweigens.
Er hatte einen starken Akzent.
"Wir hängen sie auf", sagte Coburn. "Und für einen Indianer ist es sehr unehrenhaft, auf diese Weise zu sterben..."
"Ich habe keine Angst", erwiderte der Apache stolz.
Coburn lächelte matt.
"Sicher nicht..."
Dann trat er mit dem Messer in der Hand auf den Apachen zu und schnitt ihm die Fesseln durch.
Der Apache sah Coburn erstaunt an.
Als Coburn sich schon in den Sattel geschwungen und das Pferd herumgelenkt hatte, erhob sich der Indianer. Coburn hielt das Repetiergewehr in der Hand. Er holte die Patronen heraus, die noch im Magazin waren und warf es dem Apachen dann hin, der es in der Luft auffing.
Dann gab Coburn seinem Pferd die Sporen.
25
Coburn traf gegen Mittag auf einen zu dieser Jahreszeit fast ausgetrocknete Seitenarm des Magdalena-Flusses und folgte diesem einige Meilen weit.
Er musste mehrmals die Karte hervornehmen, aber sie schien nicht sonderlich genau zu sein. Und das bedeutete, dass er sicherlich nicht unbedingt den kürzesten Weg zu El Diablos Hazienda ritt.
Doch das machte ihm kaum Sorgen.
Die Hazienda von El Diablo würde er früher oder später schon finden, auch wenn er etwas suchen musste.
Da war etwas anderes, das ihn eher die Stirn runzeln ließ.
Er fand erneut Spuren unbeschlagener Pferde.
Und Spuren von Mokassins.
Coburn fragte sich, was die Apachen in dieser Gegend zu suchen hatten. So weit das Auge reichte gab es hier nichts, was einen irgendwie dazu einladen konnte, hier her zu reiten, es sei denn, man war auf der Flucht und suchte einen Ort, um sich zu verkriechen.
Aber von Indianerüberfällen und einer eventuellen Strafexpedition gegen die Rothäute hatte Coburn nichts gehört. Und eine solche Nachricht hätte sich mit Sicherheit in Windeseile verbreitet.
Auf jeden Fall werde ich mich in Acht nehmen müssen!, ging es Coburn durch den Kopf. In der letzten Nacht hatte er Glück gehabt, es nur mit einem Einzelgänger zu tun gehabt zu haben.
Mit einer ganzen Horde gegen sich, sahen seine Chancen schlecht aus, zumal die Apachen hervorragende und zähe Kämpfer waren.
Coburn hielt die Augen offen, aber von den Roten war nirgends etwas zu sehen.
Gegen Abend durchquerte er ein felsiges, zerklüftetes Canyon, durch das sich das Rinnsal eines fast versiegten Creeks schlängelte.
Dahinter lag eine hügelige Ebene.
Coburn sah deutlich eine Ansammlung von weißen Steinhäusern, die früher wohl einmal von einer Art Schutzmauer umgeben gewesen waren. Aber diese Mauer war größtenteils verfallen.
Das musste es sein!
Wahrscheinlich hatten die Banditen das Anwesen bereits seit langem verlassen vorgefunden, als sie sich hier eingenistet hatten. Jedenfalls sah die karge, unfruchtbare Umgebung nicht so aus, als wäre hier in den letzten Jahren irgend etwas angebaut oder gezüchtet worden.
Coburn holte ein Fernglas aus seiner Satteltasche und warf einen Blick hindurch.
Er sah ein Lagerfeuer in der Mitte der Hazienda. Zwischen den Gebäuden kampierte eine Schar finsterer Wölfe.
Und dann glaubte Coburn seinen Augen nicht zu trauen.
Er erstarrte und es war, als eine kalte Hand sich auf СКАЧАТЬ