Название: Squaw-Poker
Автор: John F. Beck
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Вестерны
isbn: 9783745210040
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»Das Geld bist du los, Kartenhai.«
»Zeig her.«
Sid besaß zwei Paare mit König und Zehn, dazu eine Acht. Er belauerte den Spieler.
»Gut, aber nicht gut genug«, lautete Johns gelassener Kommentar. Er deckte ebenfalls zwei Paare auf, Asse und Buben, dazu eine Sieben.
Sid fluchte. Da er selbst ausgeteilt hatte, war es wohl Zufall, dass Johns Blatt eine »Etage« höher lag als sein eigenes.
»Sechshundertsiebzig Dollar, wenn ich bitten darf.«
Sid leerte die Taschen. Er wurde abwechselnd bleich und rot. Draußen herrschte Stille. Dann knarrte ein Verandabrett.
Die junge Apachin sprang mit einem kehligen Schrei auf. Ein Schatten erschien vor dem Fenster.
Wie hingezaubert lag der Sechsschüsser in John Wilburns Faust. Ein Donnerknall füllte die Wohnhalle.
Das Fenster barst, ein Schmerzensschrei gellte, dann regte sich nichts mehr.
John steckte das Geld ein und erhob sich.
»Danke, Muchacha.« Er ging zu ihr und durchtrennte die Fesseln. Ihr Scheitel befand sich in Johns Brusthöhe.
»Wie heißt du?«
»Noshti.«
»Well, Noshti, wir verschwinden.«
Er winkte Lowman mit dem Colt.
»Du bist auch gemeint. Du begleitest uns nämlich. Vorwärts.
»Nicht schießen, Jungs!«, rief Sid, als er den Riegel wegschob und die Tür öffnete. Die Sonne glühte, der Hof lag verlassen, kein Lufthauch bewegte die Zweige der Cottonwoods.
John drückte Sid den Sechsschüsser zwischen die Schulterblätter.
»Vergiss die Pferde nicht.«
Sid gab die Forderung an die im Schatten lauernden Männer weiter. Schritte entfernten sich zum Korral, der außerhalb Johns Blickfeld lag.
Zehn Minuten verstrichen, bis die Schritte, von schaufelnden Hufen begleitet, zurückkamen.
Es war Dave Lowman, der drei gesattelte und mit Deckenrollen und Wasserflaschen bepackte Pferde vor das Haus brachte. Dave war unbewaffnet.
»Wilburn, du bekommst freien Abzug mit dem Girl, wenn du Sid zufrieden lässt.«
»Ich traue euch nicht.«
John schob den Gefangenen ins Freie. Lowman ließ die Zügel los.
»Du wirst dich noch dafür verfluchen, Kartenhai.«
6
Die Wachtposten waren verschwunden, als John und Noshti mit ihrem Gefangenen den Canyonausgang erreichten.
John blickte zurück. Turmhohe Felswände verdeckten die Lowman Ranch. Ein Falke kreiste über ihnen. Sonst rührte sich nichts. Vor den Reitern erstreckte sich eine mit Hartgras und Fettholzstauden bewachsene Ebene. Im Norden dämmerte die blaue Silhouette der Pinaleno- Mountains.
Noshti atmete tief durch.
»Freu dich nicht zu früh, Wilburn«, knirschte Sid. »Wenn du mich fragst: du bist so gut wie tot.«
»Ich bin nicht neugierig.« Johns 44er ruckte. »Bleib vor mir.«
Sid trieb den Schecken an. Das Apachenmädchen überholte ihn. Da warf Sid sich aus dem Sattel. Sein heiserer Schrei erschreckte das Pferd. Wiehernd stürmte es davon. Die Hufe wirbelten Staub empor.
»Legt ihn um!«, brüllte Sid.
Schüsse blitzten von einer Felskanzel. Gleichzeitig rollte Sid sich zu einem Steinhaufen.
John, der sein Pferd drehte und sofort feuerte, bemerkte aus den Augenwinkeln ein Blinken.
Sid zerrte einen Revolver unter den Geröllbrocken hervor.
Da wusste John, was der geknickte, scheinbar zufällig auf den Steinhaufen weisende Zweig an dem Ocotillobusch bedeutete, den sie eben passiert hatten.
Er schwang den Colt nach rechts. Zum Zielen blieb keine Zeit. Sid lag auf der Seite, den Sechsschüsser in der ausgestreckten Faust.
Johns Waffe krachte. Die Kugel stieß Sid auf den Rücken. Sids Blei jaulte zu den Felsrändern hinauf. Der Braune des Spielers sprang über die von Staub und Pulverrauch umwallte Gestalt.
Noshti war bereits zwanzig Yard voraus. Die Hufe ihres Grauen schienen den Boden nicht zu berühren. Sie lag fest auf dem Pferd.
Kugeln pfiffen von der Steinkanzel. Ein ohrenbetäubendes Krachen schallte über das Land. Johns Brauner wollte dem Pferd des Apachenmädchens folgen. Doch John presste die Schenkel an seine Flanken und wendete.
Seine hämmernden Schüsse zwangen die Schützen auf der Felskanzel, sich niederzuwerfen. Sandfontänen umspritzten John. Trotzdem lenkte er das Pferd zu Sid.
Ein Blick genügte: Seine Kugel hatte den jungen Mann mitten ins Herz getroffen. Ein bitterer Geschmack füllte Johns Mund. Er schickte den letzten Bleigruß aus seinem 44er zur Felskanzel hinauf, dann gab er dem Braunen die Zügel frei.
Der Wallach preschte los. In dem von den Hufen hochgeschleuderten Staub verschwamm der Reiter zu einem Schatten. Die wütenden Schüsse verfehlten ihn.
Doch Herz-Ass-John wusste, dass Sids Bruder von dieser Stunde an nicht ruhen würde, bis er ihn gestellt hatte.
Noshti schaute sich nicht um. Mit den klatschenden Zügelenden trieb sie das Pferd an. Ihr Ziel waren die zerklüfteten Hügel am Ostrand der Ebene.
John folgte ihr.
7
Dave Lowman war der erste, der sein Pferd bei Sid zügelte. Er sprang ab.
Waco und die anderen blieben in den Sätteln. Eine unsichtbare Faust schien den Rancher in die Knie zu zwingen. Sein schnurrbärtiges Gesicht färbte sich aschfahl.
»Sid! Junge!«
Die Pferde stampften und schnaubten. Niemand sprach. Vier Männer kletterten von der Felskanzel. Einer hatte einen blutgetränkten Stoffetzen um den Kopf gewickelt. Er deutete mit dem Karabiner zur Ebene.
»Wollt ihr sie entwischen lassen? Sie haben.. .«
Lowman hob den Kopf. Sein Blick ließ den Wütenden verstummen. Lowmans Stimme klang wie brechendes Glas.
»Sie bekommen nur eine Frist.« Dann stand er auf und reckte sich. »Bob, Al, bringt Sid zur Ranch. Du bleibst dort, Bob! Al, du folgst uns mit Reservepferden. Bring Wasser und Proviant für einige Tage mit.«
»Boss, Gutierez und seine Crew СКАЧАТЬ