Granero. Hans-Jürgen Döpp
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Название: Granero

Автор: Hans-Jürgen Döpp

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783347073432

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СКАЧАТЬ stellte ich ihm die beiden jungen Damen vor, die sich in unserer Begleitung befanden.

      Granero trank mir liebenswürdig zu.

      „Ich weiß, dass sie ein guter Freund des armen Joselito waren“ – bei Erwähnung des Namens von diesem wunderbaren, tapferen und überaus sympathischen Künstler trübten sich seine Augen voller Traurigkeit – „und ich wünschte mir, dass sie auch der meine würden.“

      „Hombre, ich bin dabei, mit Begeisterung! So soll es sein!“

      Andere Freunde gesellten sich zu uns, unter ihnen Manolo Domingo, der mit seinem sonnengegerbten, sympathischen Gesicht und dem stattlich-sportlichen Auftreten die Aura eines andalusischen Stierkämpfers hatte… Wir tranken in geselliger Runde nach dem Essen einige Gläser Champagner.

      Gemäß meiner Obsession, Seelen zu erforschen, fragte ich Granero: - „Sind

      sie zufrieden in ihrem Beruf?“ -

      „Ja“, antwortete er mit Nachdruck, „Torero zu sein war immer mein Ideal“….

      „Und das süß tönende Klagen ihrer Geige? Ist es dem nicht gelungen, diesen Drang zum Stierkämpferleben zu mildern?“

      „Oh! Nein!“ entgegnete Granero. - „Die Geige ist für mich wie eine liebevolle Freundin, die zu Hause auf mich wartet und mich mit sehnsüchtigem Gesang empfängt“ ….

      Und – um dieses Bild auszuschmücken, fuhr er fort: „Tatsächlich! Wenn ich die Geige zur Hand nehme, umfasse ich sie um die Taille, als wäre sie eine Frau; sie reagiert mit ihren Klängen, die zärtlich meine Wangen streicheln….

      Dagegen – ein Nachmittag des Triumphs in Madrid!“ ……

      Lisa Zirner, Paris 2005

      Mit höchstem Entzücken erinnerte er sich einer dieser zurückliegenden Nachmittage.

      „Wäre ich nicht Torero, würde ich gerne Schriftsteller sein wie Sie!“ -

      „Unser Beruf ist weniger gefährlich“, warf Ferragut ein.

      „Schon, aber das ist nicht alles,“ meinte Granero.

      „Da haben sie Recht“, stimmte ich zu. „Die Kunst nimmt uns immer unser Leben.“ …

      Sie leben mit der Aussicht auf die schöne Gefahr, dass Sie eines Tages, an einem sonnigen, triumphalen Nachmittag, von einem Stier getötet werden. Wie wunderbar ist es, so zu sterben! Wir dagegen, die Schriftsteller… Bestenfalls besteht unsere Zukunft darin, dass wir unsere Kräfte aufzehren, indem wir Tag für Tag Tatsachen, Gedanken und Gefühle, unser Blut und unser Herz geben.., um später dann zu sterben, bis aufs Mark erkrankt, erschöpft vom Schaffen, vom Denken, vom Lieben, auf der ständigen Suche nach neuen Facetten der Kunst…“

      Ich schaute zu den zwei hübschen Freundinnen, die voller Verständnis ihre Blicke von uns abgewendet hatten….

      Wir tranken Champagner.

      Ich stieß auf Granero an, auf seine Triumphe, sein Leben, seine Jugend und auf seinen Ruhm.

      Das war meine erste Begegnung mit Granero.

      Martina Kügler, Frankfurt 1985

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