Killer in Texas: Western Sammelband 7 Romane und eine Kurzgeschichte. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу Killer in Texas: Western Sammelband 7 Romane und eine Kurzgeschichte - Pete Hackett страница 18

Название: Killer in Texas: Western Sammelband 7 Romane und eine Kurzgeschichte

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213386

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СКАЧАТЬ Der Schuft, der Bancroft umbrachte, hat auch deinen Mann auf dem Gewissen. Was meinst du, Kath? Uns hält hier nichts.“

      Ernst musterte ihn die Frau. Dann erwiderte sie: „Wir haben gerade noch das Geld, um die Zimmermiete für diese Woche zu bezahlen, Harrison. Bis nach Stamford sind es 200 Meilen. Wir können uns keine Fahrkarte kaufen, wir haben keine Pferde, wir haben kein Geld für die lange Reise. Es ist unmöglich. Falls wir je in Stamford ankämen, dann als Bettler.“

      „Ich muss nach Hause“, murmelte er. „Der Gedanke daran, dass ich in Texas als Mörder gelte, bringt mich um den Verstand. Ich will meine Unschuld beweisen. Denn eines Tages – davon bin ich überzeugt -, holt uns die Vergangenheit ein. Und dann ist es wahrscheinlich zu spät. Wir sind hier nicht sicher. Solange mein Steckbrief an den Anschlagtafeln der Sheriff’s Office aushängt, solange Kerle durchs Land ziehen, die für weniger als 1000 Dollar einem Mann ein Stück Blei zwischen die Rippen knallen, solange muß ich tagtäglich befürchten, erkannt zu werden.“

      „Sicher“, murmelte Kathy. In ihren Augen blitzte es auf. Es mutete an wie ein Signal. „Auch ich will zurück nach Texas. Denkst du, ich habe vergessen, dass diese gemeinen Schufte Ben ermordet haben?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Harrison. Ich habe es nicht vergessen. Es verfolgt mich bis in meine Träume. Ich habe Rache geschworen. Alles war ich tue, denke und fühle ist darauf ausgerichtet, Flint Dexter und John Steele für den Mord an Ben zur Rechenschaft zu ziehen.“ In ihren ebenmäßigen Zügen wütete jäher Hass. Die Leidenschaft in ihrer Stimme jagte Harrison einen eisigen Schauer den Rücken hinunter. „Aber wir sind mittellos, und wir werden mutterseelenalleine dastehen. Ein steckbrieflich gesuchter Mörder und eine Frau, die ihn mit Waffengewalt vor dem Henker bewahrte. Das heißt, dass alles, was wir unternehmen, von vornherein zum Scheitern verurteilt sein wird. Um zu verlieren will ich aber nicht nach Texas zurückkehren. Ich will gewinnen. Ich will Big John und seinen skrupellosen Handlanger Dexter tot vor mir sehen.“

      Harrison war erschüttert angesichts der Besessenheit, die sie plötzlich verströmte. Er war der Meinung gewesen, dass sie in den vergangenen Wochen ihren mörderischen Hass begraben hatte und nur noch wollte, dass der oder die Mörder ihres Mannes ihre gerechte Strafe erhielten. Aber Kathy wollte gnadenlose, blutige Rache. Sonst nichts.

      Sie hatte in all den Wochen nicht mehr darüber gesprochen. Sie hatte ihre Gefühle tief in ihrem Innersten vor ihm verborgen gehalten. Jetzt aber hatte es sich Bahn gebrochen.

      Harrison verspürte unvermittelt einen Knoten im Hals. Er versuchte ihn hinunterzuwürgen, aber es gelang ihm nicht. Er zwang sich zu klarem Denken. Es waren die gegensätzlichsten Beweggründe, die sie nach Texas zurücktrieb. Dies erkannte Harrison in dieser Minute klar und deutlich, und es krampfte ihm den Magen zusammen. Er sagte: „Drück dich deutlicher aus, Kath. Ich weiß nicht, worauf du hinaus möchtest.“

      Er fixierte sie zwingend, wie jemand, der in den Zügen des anderen zu lesen, der die geheimsten Winkel im Bewusstsein des anderen zu ergründen und zu analysieren versuchte.

      „Wir müssen uns Geld beschaffen!“, stieß Kathy hervor. „Und dann heuern wir eine Handvoll Männer an, die Big Johns schnellschießenden Aasgeiern gewachsen sind. Wir führen einen Krieg gegen die Brazos River Ranch, zermürben Big John und am Ende versetzen wir ihm und seinem Anhang den Todesstoß. Das schwebt mir vor, Harrison. Und das will ich auch durchsetzen. Um jeden Preis.“

      „Sprich weiter, Kath“, forderte Harrison verwirrt und bestürzt zugleich.

      Kathy erhob sich und nahm eine unruhige Wanderung im Zimmer auf. Plötzlich blieb sie beim Fenster stehen und starrte auf die Straße hinunter. Ihr Blick schien sich nach innen gekehrt zu haben. Sie wirkte nachdenklich, um nicht zu sagen geistesabwesend.

      „Kath, ich warte!“, drängte Harrison.

      Sie machte kehrt und nahm Front zu ihm ein. „Gut, Harrison. Hör mir zu. Man hat uns übel mitgespielt, und ich glaube nicht mehr an Recht und Gesetz. Ich will Gleiches mit Gleichem vergelten. Kennst du die drei Jungs, die Abend für Abend am Tresen herumlungern und mich mit ihren Blicken geradezu verzehren? Ich rede von Winword, O’Leary und Stanton. Sie würden für mich in die Hölle reiten und dem Teufel ins Maul spucken. Die drei wären bereit, mitzumachen.“

      Harrison prallte regelrecht zurück. „Mitzumachen – bei was?“, platzte es aus seinem Mund, und er ahnte Schlimmes. Mit einem Ruck stand er. Beinahe kippte der Stuhl um, auf dem er gesessen hatte. Aus engen Lidschlitzen starrte er die Frau an, die ihm plötzlich so fremd erschien wie ein Wesen von einem anderen Stern.

      „Ich habe beschlossen, die Bank in Hobbs auszurauben, um mit der Beute meinen Krieg gegen die Brazos River Ranch zu finanzieren.“

      Es war heraus. Kathy hatte die Worte regelrecht in Silben zerlegt, als sie sie ausstieß.

      Harrison stand da wie vom Donner gerührt. Dann entrang es sich ihm: „Du hast die drei Tagediebe doch nicht eingeweiht, Kath? Wissen sie um unsere wahre Identität?“

      „Noch nicht, Harrison. Ich wollte erst mit dir darüber sprechen. Nun, ich kenne deine Einstellung. Du willst nicht der Vergeltung wegen nach Texas zurück, dich treibt der Gedanke zurück, dich freizuwaschen vom Vorwurf des Mordes, und du willst den wahren Mörder Bancrofts entlarven. dass sie dich mit richterlicher Sanktion für ein Verbrechen hängen wollten, das du nicht begangen hast, scheinst du vergessen zu haben. Soviel zu Recht und Ordnung, an die du glaubst und deren Fahne du nach allem immer noch in den Wind zu halten versuchst. Aber Recht und Ordnung sind in unserem Fall zur Farce degradiert. Denkst du denn, sie fackeln lange, wenn du plötzlich wieder auftauchst? Du wirst tot sein, ehe du richtig zum Denken kommst.“

      Sie hatte zuletzt fast beschwörend auf ihn eingeredet.

      „Bei Gott, Kath, was du vor hast, würde uns noch tiefer hineinreißen in den Sumpf der Rechtlosigkeit. Winword, O’Leary und Stanton sind Maulhelden. Mit ihnen kämen wir vom Regen in die Traufe. Nein, Kath, schlag es dir aus dem Kopf. Wir schaffen es auch auf andere Art, nach Texas zurückzukommen. Ich werde mit den wohlhabensten Männern der Stadt pokern, und ich kann genug Geld gewinnen, um uns das Ticket nach Texas zu sichern. Lass den Gedanken sausen, Kath. Und vergiss auch deine Rache. Die Mörder deines Mannes sollen nach Recht und Gesetz bestraft werden. Alles andere führt zwangsläufig in den Untergang.“

      „Über das, was danach kommt, will ich nicht nachdenken, Harrison“, versetzte sie fast schroff. „Ich habe mich jedenfalls entschieden. Du solltest – ehe du ablehnst -, daran denken, dass du mir dein Leben zu verdanken hast.“

      Harrison griff sich an den Kopf. Das war nicht die Kath, die er kannte. Diese Frau vor ihm war vom Hass zerfressen, die Gier nach tödlicher Rache vergiftete ihr Gemüt, für sie gab es nur noch ein Ziel: zu zerschlagen, zu zerstören, zu töten. Auge um Auge! Zahn um Zahn!

      „Yeah“, murmelte dehnte Harrison, „ich stehe in deiner Schuld. Aber ich bin nicht bereit, meine Schuld bei dir abzutragen, indem ich mich selbst zu dem abstemple, was zu widerlegen mein ganzes Bestreben ist, nämlich dass ich kein Bandit bin.“

      Er ging zur Tür, legte die Hand auf die Klinke, schaute noch einmal über die Schulter zurück und gab mit harter Stimme zu verstehen: „Überdenk alles noch einmal, Kath. Ich lasse dich jetzt allein. Ehe es Abend wird und ich in den Saloon gehe, um zu spielen, komme ich noch einmal her. Dann hoffe ich, dass du Vernunft angenommen hast. Andernfalls werden sich unsere Wege trennen müssen. Es täte mir leid, Kath.“

      Er verließ das Zimmer.

      Kathy warf sich auf das Bett und presste die Hände vor das heiße Gesicht. Ein trockenes Schluchzen ließ ihren Körper erbeben. Sie wusste selbst nicht mehr, was СКАЧАТЬ