Das Krimi All Star Jahrbuch 2020: 7 Romane. A. F. Morland
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das Krimi All Star Jahrbuch 2020: 7 Romane - A. F. Morland страница 32

Название: Das Krimi All Star Jahrbuch 2020: 7 Romane

Автор: A. F. Morland

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745213072

isbn:

СКАЧАТЬ klarwerden.

      "Herr Hellmer, es ist mir ein Vergnügen, Sie vorläufig festzunehmen!"

      "Was?"

      "Hören Sie schlecht?"

      "Was soll das? Wegen dem bisschen Kokain, das mir nicht gehört?"

      "Nein. Nicht wegen des Kokains."

      "Aber weswegen dann?"

      "Wegen Mordes!" Irgendwie sah sein schwabbeliges Gesicht in diesem Moment höchst zufrieden aus. "Wegen Mordes an Annette Friedrichs! Sie mag ja ein Luder gewesen sein, aber das gibt trotzdem niemandem das Recht, sie einfach umzubringen! Finden Sie nicht auch, Hellmer?" Er zuckte mit den Schultern. "Ihre Western-Methoden taugen für die wirkliche Welt nichts, Hellmer! Wir leben nicht in der Prärie!"

      23

      Das Verhör war zäh und wenig ergiebig. Immer wieder dieselben Fragen und keine Antworten. Jedenfalls keine, die meinem Gegenüber gefielen.

      "Haben Sie eine Pistole?"

      "Nein."

      "Wahrscheinlich haben Sie sie gleich nach der Tat irgendwo verschwinden lassen."

      "Warum stellen Sie mir Fragen, wenn Sie die Antworten in Wahrheit gar nicht hören wollen, Rehfeld?"

      "Die Friedrichs wohnte in einem schäbigen Zimmer, Kaiserstr.123."

      "Wurde sie dort aufgefunden?"

      "Sie kennen das Haus?"

      "Kenne ich nicht."

      "Sie waren dort."

      "Quatsch."

      "Der Hauswirt hat einen Mann gesehen, dessen Beschreibung so gut auf Sie passt wie die berühmte Faust aufs Auge. Sie haben sich nach der Friedrichs erkundigt, aber die hatte ihm eingeschärft, niemandem etwas zu sagen."

      Ich atmete tief durch und knurrte etwas Unverständliches vor mich hin. So lag die Sache also.

      "Ich höre", sagte ich. "Erzählen Sie ruhig weiter, ich bin sehr gespannt." Und das war kein Witz.

      Rehfeld knibbelte an seinen Fingernägeln herum. Wahrscheinlich das einzige Hobby, zu dem ein vielbeschäftigter Mann wie er noch Zeit hatte.

      "Was wollten Sie von ihr, Hellmer?"

      "Ach, kommen Sie! Was soll das?"

      "Der Hauswirt hat Sie abgewimmelt."

      "Und wenn es so wäre?"

      "Eine Viertelstunde später kam die Freundin, bei der Annette Friedrichs untergekrochen war, zurück, und fand ihre Untermieterin tot auf. Erschossen. Offensichtlich mit einer Waffe, die einen Schalldämpfer hatte, denn es hat niemand einen Schuss gehört."

      Ich blickte auf. "Und das soll ich gewesen sein?"

      "Ja." Rehfeld beugte sich vor und sah mich mit seinen Hundeaugen durchdringend an. "Man kann vieles über Sie sagen, Hellmer. Aber bescheuert sind Sie nicht. Der Hauswirt hat Sie zwar abgewimmelt, aber Ihnen dürfte schon ziemlich bald klar gewesen sein, dass sie hereingelegt worden sind. Dann sind Sie zurückgekehrt ..."

      "Das heißt, ich hätte schon von Anfang an gewusst, wo Annette wohnte."

      "Vielleicht haben Sie das ja auch."

      "Und warum hätte ich dann den dicken Hauswirt nach ihr fragen sollen?"

      "Sie geben also zu, dass sie mit ihm zusammengetroffen sind! Schön, dann können wir auf die Gegenüberstellung vielleicht verzichten − obwohl der Mann inzwischen auf dem Weg hierher sein dürfte."

      "Ich gebe gar nichts zu", erklärte ich böse. "Ich weise Sie nur auf einen Widerspruch hin, den Ihre Version der Geschichte hat."

      "Eine Lücke", verbesserte Rehfeld mich. "Eine Lücke, die noch geschlossen wird, das ist alles. Aber das kriegen wir schon hin, mein Lieber! Meinen Sie, ich mache so etwas zum ersten Mal?"

      "Es interessiert Sie ja doch nicht, was ich meine", grunzte ich.

      "Sie werden noch weich werden, Hellmer."

      "Ich sage nichts, bevor nicht mein Anwalt hier ist."

      "Das können Sie halten, wie Sie wollen."

      "Aber vielleicht können Sie sich in der Zwischenzeit mal ein paar Gedanken machen, Rehfeld!"

      "Und worüber?"

      "Über das Motiv. Warum sollte ich Annette umbringen?"

      "Sie sprechen über sie, wie über jemanden, den man gut kennt."

      "Ich kannte sie nicht gut. Leider."

      Rehfeld verzog das Gesicht. "Mir kommen die Tränen."

      "Ich glaube nicht, dass Sie wissen, was das ist."

      "Was?"

      "Tränen."

      Er verdrehte die Augen. "Also, zum Motiv", meinte er.

      Ich nickte. "Ja, da wäre ich sehr gespannt. Ich hatte genauso wenig einen Grund, sie umzubringen wie zum Beispiel Sie, Rehfeld!"

      "Mit dem Unterschied, dass ich zur Tatzeit nicht am Tatort war, Hellmer."

      "Kommen Sie zur Sache!"

      "Gut."

      Rehfeld nickte. Dann stand er auf und walzte zum Aktenschrank. Er zeigte mir anschließend mehrere Fotos von einer Wohnung.

      "War das die Wohnung, in der sie zuletzt untergekrochen ist?", fragte ich. Er gab mir darauf keine Antwort. Auf den Bildern waren Illustrierte zu sehen, aus denen Buchstaben herausgeschnitten worden waren.

      "Na und?", meinte ich.

      "Annette war vermutlich eine Erpresserin", sagte Rehfeld. "Und ich nehme an, dass ihr Tod damit zusammenhängt. Auf ihrem Konto gingen unverhältnismäßig hohe Zahlungen ein. Immer in bar. Und zwar regelmäßig."

      "Na gut", sagte ich, "sie hat ein bisschen in den bunten Blättern herumgeschnippelt. Und welchen Zusammenhang stellt das mit mir her?"

      "In fünf dieser Blätter waren Kurz-Krimis von Ihnen, Hellmer alias Mike Hell!"

      Ich fasste mir an den Kopf. "Wissen Sie, was für eine Auflage eine gesunde Illustrierte hat?"

      "Nein."

      "Fast zwei Millionen!"

      "Ich glaube, dass Sie mit dieser Erpressung zusammenhängen. Und zwar als Komplize! Wahrscheinlich haben Sie der Friedrichs einen Stapel überzähliger Belegexemplare überlassen."

      Ich СКАЧАТЬ