Bolan und der Dixieland-Konvoi: Ein Mack Bolan Thriller #27. Don Pendleton
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Bolan und der Dixieland-Konvoi: Ein Mack Bolan Thriller #27 - Don Pendleton страница 5

Название: Bolan und der Dixieland-Konvoi: Ein Mack Bolan Thriller #27

Автор: Don Pendleton

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783745213270

isbn:

СКАЧАТЬ

      Heute könnte es passieren.

      Und plötzlich spielte das für diesen erschöpften Mann in Kampfschwarz keine Rolle mehr. Er blieb stehen, zündete sich eine Zigarette an, drehte sich um und warf einen Abschiedsblick zurück. Er war nicht weiter als eineinhalb Kilometer gekommen. Er konnte den Lastwagen-Stützpunkt nicht mehr sehen, aber der Himmel da unten war immer noch tiefrot.

      "Zum Teufel damit", murmelte er in die Nacht.

      Da hatte er also alles aufs Spiel gesetzt – für eine bereits tote Weihnachtsgans. Was sollte das alles überhaupt bedeuten? Wenn ein Mann nicht auf seine Intuition hören konnte in dieser merkwürdigen Welt, worauf sollte er sonst hören? Die Toten hatten ihn gerufen, und er hatte geantwortet.

      Waren die Toten so ganz anders als die Lebenden?

      Bolan rauchte die Zigarette bis auf den Stummel herunter und blickte auf die Röte am Himmel, unter dem ihn ein erbärmliches Gespenst zur Vollendung seines Schicksals gerufen hatte. Und was hatte der Lastwagenfahrer am Funk zu ihm gesagt? "Mögen Sie immer die richtigen Nummern ziehen."

      Ja. Allerdings hatte er in diesem Fall auf die falschen Zahlen gesetzt. Die CB-Leute bezogen sich auf die Nummern einer längst vergessenen Bruderschaft – die der Morsetelegrafen und ihrer stark verkürzten Höflichkeitsfloskeln über den Draht. Toi, toi, toi, Vorsicht, alles Gute, sowas in der Art. Bolans Zahlen waren Herzschläge, das Ticken einer inneren Uhr, die ihm sagte, wann es Zeit zum Zuschlagen war, und wann es Zeit war zum Gehen.

      In dieser Nacht war er den falschen Zahlen gefolgt.

      "Zum Teufel damit", murmelte er wieder, ließ die Kippe fallen, trat sie aus und wandte sich erneut seiner Rückzugsroute zu.

      *

      Er näherte sich dem Gipfel der Anhöhe, als ihn eine leichte Bewegung irgendwo vor ihm erstarren ließ. Der Mond war momentan von einer vorbeiziehenden Wolke verdeckt, und er befand sich in einer recht brauchbaren Deckung zwischen mannshohem Hartriegel und anderen Sträuchern. Seine Hand war instinktiv zur AutoMag gezuckt und hielt sie bereits in Anschlag, bevor er die Situation mental erfasst hatte. Er steckte die große Wumme wieder ins Leder, verhielt sich ruhig und wartete auf ein weiteres Geräusch in der Nacht. Was sich auch immer dort oben auf dem Hügelkamm befand – es wäre kein legitimes Ziel für die Waffen des Vollstreckers.

      Er wartete und beobachtete und mühte sich, die Dunkelheit mit seinen Augen zu durchdringen, wohl wissend, dass sie das nicht konnten. Da rutschte ein Stein, der sich gelöst hatte, auf ihn zu. Das scharfe Einatmen in eine angestrengte Lunge verriet ihm, dass da irgendjemand war, und zwar ganz in der Nähe.

      Und jetzt kam der Mond plötzlich wieder heraus und badete den Hang in seinem weichen Licht. Eine Gestalt wurde als Schattenriss oberhalb von Bolan sichtbar, begleitet von einem gedämpften und wahrscheinlich spontan herausgerutschten "Großer Gott!"

      Das Gesicht war nah und deutlich zu sehen, ein gutes Gesicht, wenn auch entgeistert über seine Entdeckung, erschrocken und triumphierend zugleich.

      "Dein Anblick allein reicht schon, um einen zu Tode zu erschrecken", sagte der Mann mit ruhiger, wenn auch leicht wackliger Stimme zu Bolan.

      Eine vage bekannte Stimme.

      Bolan erkundigte sich leise: "Bist du zufällig der Georgia-Cowboy?

      "Erwischt", antwortete der Typ. "Gut, dass ich dich gefunden hab. Du steckst in ziemlichen Schwierigkeiten, Big B. Hinter jedem Busch hockt ein Bulle. Komm schon, ich glaub, ich kann dich hier rausbringen. Ich hab meine Kiste oben auf einem Wirtschaftsweg stehen, keine zwei Minuten von hier."

      Bolan hatte nicht einen Muskel bewegt, außer dem seinem Kiefers. Jetzt entspannte er sich etwas, stand nachdenklich da und sagte zu dem Mann: "Du bist in schlechter Gesellschaft, Cowboy – in gefährlicher Gesellschaft. Könnte dir schlimmstenfalls ein Loch im Kopf einbringen."

      "Eine gute Nummer verdient die andere, stimmt doch, oder?", sagte der Typ sanft.

      "Du schuldest mir nichts", antwortete Bolan.

      "Vielleicht schulde ich dir mehr, als dir klar ist. Kommst du oder kommst du nicht? Wir haben nicht viel Zeit."

      In Bolans Augen blitzte eine plötzliche Wärme auf. "Okay, lass uns gehen", sagte er trocken.

      Der Mann drehte sich um und ging voran den Hügel hinauf. Bolan folgte ihm, ohne auch nur einen Hauch negativer Schwingung zu verspüren.

      *

      Merkwürdig, in der Tat. Aber wer konnte das schon beurteilen in dieser merkwürdigen Welt? Vielleicht hatte er in dieser Nacht doch auf die richtigen Zahlen gesetzt. Oder vielleicht hatten mitfühlende Geister diesen heiligen Boden einfach mit einer unendliche Zahl von Möglichkeiten angereichert. Bolan schauderte unwillkürlich und ging weiter. Ein Mann musste etwas haben, an das er glauben konnte. In diesem Augenblick glaubte dieser Gladiator an die guten Zahlen ... was auch immer ihre Quelle sein mochte.

      Kapitel 3: In die Hölle

      Der Name des Mannes war Grover Reynolds; er war etwa dreißig, intelligent und sympathisch – und er hatte offensichtlich eine Geschichte zu erzählen, wusste aber nicht so recht, wie er anfangen sollte. Zufällig war er auch eine Art Bürgerkriegs-Fan und kannte dieses spezielle Gebiet wie seine Westentasche.

      Bolan war nicht der gesprächige Typ, besonders nicht zu einem Zeitpunkt wie diesem. Im Führerhaus der "nackten" Zugmaschine herrschten daher langen Perioden des Schweigens – die Bolan gut passten, dem anderen aber offensichtlich etwas unangenehm waren. Er füllte sie, indem er auf Orientierungspunkte hinwies, während sie mit ausgeschalteten Scheinwerfern über die Feldwege des Hinterlandes rumpelten, um sicherem Boden zu erreichen.

      "Der niedrige Kamm dort drüben. Da hat Sherman seine rechte Flanke für den Angriff auf Kennesaw aufgestellt."

      "Aha."

      "Dachte, du findest das interessant."

      "Tu ich ja."

      Einige stille Momente später: "Dort begann er den Angriff. Hätte er nicht machen sollen. Kostete ihn zweitausendfünfhundert Männer, einschließlich Fighting Dan McCook."

      Bolan fühlte sich verpflichtet zu fragen: "Wer hat die Schlacht gewonnen?

      "Niemand, im Grunde. Johnston zog sich nach Atlanta zurück. Sherman erwischte ihn am Chattahoochee mit heruntergelassener Hose, umging ihn und überquerte den Fluss hinter ihm. Zum Teufel, Sherman hatte drei Armeen. Man könnte es schon als Sieg für Joe Johnston bezeichnen, dass er den Kerl so lange von Atlanta fernhalten konnte. Er lieferte ihm eine verdammt ordentliche Verfolgungsjagd, das sag ich dir. Sie spielten von Anfang Mai bis zum Sommer überall in diesen Hügeln von Georgia Schach gegeneinander. Dann, zum Teufel, wurde es... äh, dir ist das alles scheißegal, richtig?"

      "Zu jeder anderen Zeit, Cowboy, würde ich gern mehr davon hören. Im Moment ... also, im Moment frage ich mich eigentlich eher, woher du wusstest, wo du mich findest."

      "Keine Zauberei", versicherte ihm der Mann. "Wie gesagt, hier war ich die ersten zwanzig Jahre daheim. Hab als Kind und Erwachsener mein ganzes Leben hier verbracht, bis auf ein paar Jahre in 'Nam, und bis ich dann beschlossen hab, auf der Straße reich zu werden."

      "Beide СКАЧАТЬ