Название: Copp und die Morde auf Hawaii: Ein Joe Copp Thriller
Автор: Don Pendleton
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Триллеры
isbn: 9783745210903
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Dann kehrte ich zum Blumenbeet zurück und hob den Schlüsselring auf. Vier Schlüssel waren daran befestigt, zwei von ihnen mit dem Ford-Logo. Sechs Fords waren dort draußen geparkt. Ich traf beim vierten Versuch ins Schwarze, einem alten Thunderbird, fand die Zulassung und andere Ausweise im Handschuhfach. Sie hieß Juanita Valdez. In einer Woche wäre sie zwanzig geworden, und sie wohnte etwa fünf Minuten von dort entfernt, wo ich stand.
Ich kritzelte die Anschrift nieder und legte die Zulassung in das saubere kleine Fach zurück. Dann schloss ich den Wagen ab und ging zu meinem eigenen.
Anscheinend hatte sie sehr bescheiden gelebt, wie die meisten Mädels ihres Alters, es sei denn, sie erhalten Unterstützung seitens wohlhabender Eltern. Der Wagen war alt, und das Wohnhaus war noch älter. Es war kein gesichertes Gebäude, lag direkt an der Straße in einem Gebiet, wo die Mieten billig waren, und hatte keinen eigenen Parkplatz für die Bewohner.
Mich überkam ein unheimliches Gefühl, als ich am Eingang vorbeifuhr, aber ich wusste nicht, ob es vom Gebäude selbst oder von einem kurzen Blick auf einen dunklen Wagen herrührte, der um die Ecke der nächsten Kreuzung gebogen war. Ich hielt mich an Letzteres und fuhr so rasch, wie es der nachmittägliche Verkehr zuließ, dort hinab. Sah nichts, was mir einen Schauder hätte verursachen können, also drehte ich erneut eine Runde um den Block, fand einen Parkplatz und betrat Juanitas Gebäude. Der Haupteingang war nicht einmal abgeschlossen, obwohl er dafür ausgestattet war. Ich versuchte die Schlüssel, einfach nur so, und ja, einer von ihnen passte.
Es ging zu Fuß in die zweite Etage. Die Zahl, nach der ich suchte, befand sich oben, hinten. Diese Tür war abgeschlossen, und ich hatte den Schlüssel – aber, verdammt, ich erlebte auch die Wiederkehr dieses unheimlichen Gefühls, als ich aufschloss und eintrat.
Dazu bestand aller Grund.
Die Wohnung war völlig verwüstet. Möbel waren umgestürzt, Kissen aufgeschlitzt, überall lag Abfall. Ich watete hindurch zur Küche, wo ich dasselbe vorfand, dann in ein kleines Schlafzimmer, wo es noch schlimmer aussah.
Aber die Krönung des Ganzen erwartete mich im Bad.
Sie war grob geschätzt etwa im gleichen Alter wie Juanita, fast ebenso hübsch, ebenso tot.
Sie trug eine Strumpfhose mit offenem Schritt und sonst nichts. Sie war gefesselt, geknebelt, zusammengeschlagen und mit einem Stringtanga erwürgt worden, wahrscheinlich mit ihrem eigenen.
Und ich fragte mich, in was ich hier, auf der harten Seite, wohl hineingestolpert war.
Kapitel Drei
In meinem Geschäft entwickelt man entweder einen unempfindlichen Magen, oder man geht vorzeitig in den Ruhestand. Meiner ist vor langer Zeit unempfindlich geworden, und er hatte seit dem Frühstück nichts zu verarbeiten gehabt, also war ich verteufelt hungrig, als ich ins Büro zurückkehrte. Ich hatte knapp eine Stunde damit verbracht, den Müll in diesem demolierten Appartement zu durchsuchen, hatte ein paar interessante kleine Sache gefunden und eingesteckt, jedoch alles genau so hinterlassen, wie ich es vorgefunden hatte, und war leise von dort verschwunden.
Aber ich war hungrig. Hört sich vielleicht herzlos an, wenn man den Augenblick berücksichtigte, aber ein unempfindlicher Magen erkennt solche Augenblicke nicht, und meiner brüllte mir zu, ich solle etwas hinunterschicken. Irgendetwas. Ich war kein Gourmet. Ich bin einsneunzig groß, wie ich sagte, und wiege hundertdreißig Kilo, aber ich esse nicht rituell oder erlesen. Ich schicke einfach etwas hinunter, wenn der Magen danach verlangt. Ich habe auch nicht viel Körperfett. Die Gestalt ist groß, und die Knochen sind schwer. Ich versuche, mich eine Stunde am Tag auf Trab zu halten, um in Form zu bleiben, und trainiere vielleicht einmal die Woche so viel mit meinem Judomeister, dass ich den schwarzen Gürtel und die Demut behalte. Demut, ja. Mein Meister ist fünfundsiebzig und wiegt etwa vierzig Kilo. Ich muss ihn immer noch umlegen oder auch nur nahe herankommen.
Wie dem auch sei, mein Magen schrie mich an, also fuhr ich zu einem Coffeeshop zwei Blocks vom Büro entfernt und nahm ein schnelles Abendessen zu mir. Ich kehrte erst gegen sechs zurück. Zwei Detectives erwarteten mich in einem offiziellen Wagen, der direkt neben meiner Eingangstür parkte. Ich kannte einen von ihnen. Allzu gut.
L.A. County stellt Polizeidienste auf Vertragsbasis für einige der kleineren Kommunen wie der meinen zur Verfügung, die sich um die große Stadt ballen. Die Jurisdiktion der Polizei kann in diesem Gebiet ein Albtraum sein, wo es so viele kleine und große Städte gibt, die in einem verrückten Muster aneinanderstoßen und keine klare Grenzen zwischen sich haben. Ich meine, man kann fünf Minuten die eine Straße entlangfahren und durch Gebiete eines halben Dutzends verschiedener Verwaltungen kommen. Mein Stadtrat erledigte das auf die schlaue Weise. Hatte alles dem Sheriff übergeben und ließ ihn mit Gehaltsabrechnungen und Gesundheitsplänen und Pensionsplänen und politischem Gerangel jonglieren. Wir bezahlen jährlich für den Dienst.
Im Großen und Ganzen ist der Dienst gut. Aber wie bei allen großen Regierungsstellen umfasst „im Großen und Ganzen“ auch jede Menge nicht so Gutes.
Gil Tanner war nicht so gut. Schlaff, weich, Bierbauch, ein Typ, der vor langer Zeit den Stolz auf seinen Beruf und sich selbst verloren hatte. Lügner, Trickser, Manipulator, Dreckskerl. Alles in allem kein Charakter, der Zutrauen zum Gesetz befördert. Kriege tatsächlich jedes Mal eine Scheißangst, wenn ich an Idioten wie diese denke, die mit einer Marke und einer Waffe herumlaufen.
So einer wartete also auf mich. Zusammen mit einer jüngeren Variante, die wahrscheinlich bereits mehr oder minder auf derselben Straße wandelte; ein kleiner, gemeiner Scheißkerl, einer von der Sorte, die einen Festgenommenen in eine Seitengasse zerrt und ihm einfach nur wegen des Kicks mit dem Knüppel zusammenschlägt.
Erzählen Sie mir nicht, dass es reiner Zufall ist, dass Bullen wie diese um Reviergänge wie diese kreisen. Irgendwer weiter oben kennt sie genau und will sie sich nicht mal ansehen. Warum, zum Teufel, können diese Dienststellen sich nicht um sich selbst kümmern, statt die Scheiße einfach beiseite zu schaufeln, bis etwas schockierend Verrottetes dafür sorgt, dass sie doch hinsehen?
Das ging mir also durch den Kopf, als ich diese Beiden entdeckte. Aber es fing ganz liebenswürdig an. Tanner öffnete seine Tür und schwenkte auf dem Pflaster herum, als ich herankam.
„Joe, du alter Saftsack“, sagte er, „lange nicht gesehen. Wie laufen die privaten Unternehmungen?“
Ich zündete eine Zigarette an, bevor ich seinen Blick erwiderte, und sagte: „Ich weiß nicht, wie sie laufen. Ich weiß nur, dass sie nicht auf mich zu laufen. Du kümmerst dich um den Verkehrsunfall mit Fahrerflucht?“
Er ballte die Faust und vollführte etwas, das ein komisches Hupgeräusch sein sollte, genauer gesagt, einen Lippenfurz. „Gehört zum verdammten Verkehrsdezernat. Haben uns den ganzen Tag den Arsch aufgerissen wegen diesem blöden Zeug.“ Er ruckte mit dem Daumen. „Das ist mein Partner, Ed Jones. Ist gerade von der Reserve rübergekommen. Ich arbeite ihn ein.“
Ich winkte dem kleinen Arschloch zu, und er winkte ohne große Begeisterung zurück.
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