Название: Syltwind
Автор: Sibylle Narberhaus
Издательство: Автор
Жанр: Триллеры
isbn: 9783839266045
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»Ich weiß, die Firma ist in diesem Jahr der Hauptsponsor von Kilian Börgholt. Die Firma hat sich ein neues Produkt patentieren lassen und ist diesbezüglich momentan einziger Anbieter auf dem Markt. Da kann gute Publicity nicht schaden.«
Uwe sah seinen Kollegen anerkennend an. »Wow, du überrascht mich immer wieder aufs Neue. Was muss ich sonst noch wissen?«
»Kilian Börgholt, auf den alle dieses Jahr beim Kitesurf-Cup große Hoffnungen setzen, kommt ursprünglich aus Hamburg. In meinen Augen ist er nicht der beste Kitesurfer, aber ganz sicher einer der besten, die in den kommenden Tagen an den Start gehen werden«, ließ er seinen Vorgesetzten und Freund wissen.
»Mich darfst du dazu nicht fragen. Du weißt doch, Sport ist nicht unbedingt mein Spezialgebiet. Mir reicht mein Rückenkurs einmal pro Woche«, erklärte Uwe verschnupft und stapfte los in Richtung der Eingangstür.
Im Inneren des Hauses ertönte ein Gong, nachdem Uwe den vergoldeten Klingelknopf betätigt hatte, doch nichts rührte sich. Er versuchte sein Glück ein weiteres Mal. Wieder tat sich nichts.
»Scheint niemand zu Hause zu sein«, stellte Nick mit einem Schulterzucken fest.
»Sieht ganz so aus. Lass es uns später erneut versuchen«, schlug Uwe vor.
Als die beiden Beamten gerade den Rückzug antreten wollten, hörte man von drinnen Schritte, und die Tür wurde geöffnet.
»Moin«, begrüßte Uwe einen Mann mit schütterem Haar und kreisrundem Gesicht, der sie durch die überdimensionalen Gläser einer Designerbrille prüfend ansah.
»Was kann ich für Sie tun?«, fragte er.
»Wir würden gern mit Gunnar Schröder sprechen«, entgegnete Uwe.
»Der bin ich.«
»Wir sind von der Kripo Westerland und hätten ein paar Fragen an Sie.«
Der Mann nickte kaum merklich, als er einen raschen Blick auf die Ausweise der Polizisten geworfen hatte. »In welcher Angelegenheit möchten Sie mit mir sprechen?«
»Das würden wir ungern draußen besprechen. Dürfen wir einen Moment reinkommen?«, bat Uwe.
»Selbstverständlich, bitte kommen Sie herein. Wenn Sie mir ins Wohnzimmer folgen wollen«, erwiderte Gunnar Schröder, trat einen Schritt zur Seite und ging schließlich voran.
Das Innere des Hauses war großzügig gestaltet. Die Einrichtung entsprach sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber das hohe Preisniveau war unverkennbar. Von der weißen Ledergarnitur aus hatte man einen wunderbaren Ausblick auf das weitläufige Grundstück und das unweit gelegene Wattenmeer. Es war offensichtlich, dass die Schröders nicht zu den ärmsten Menschen auf Sylt zählten.
»Darf ich Ihnen etwas anbieten? Einen Kaffee vielleicht oder ein Glas Wasser?«, erkundigte sich Gunnar Schröder und bedeutete den Beamten, Platz zu nehmen.
»Nein, danke, wir möchten Sie ohnehin nicht lange aufhalten«, lehnte Uwe höflich ab.
»Es ist doch nichts mit Insa, meiner Frau?«, vergewisserte sich der Hausherr und wirkte plötzlich angespannt.
»Seien Sie unbesorgt, Ihre Frau ist nicht der Grund für unser Kommen«, beruhigte Nick ihn. »Ist sie denn nicht zu Hause? Wir hätten auch gern mit ihr gesprochen.«
»Im Augenblick leider nicht, sie ist unterwegs, um einige Besorgungen zu machen. Ich rechne jeden Moment mit ihrer Rückkehr.« Sein Blick wanderte zu der großen Standuhr neben der Terrassentür, die den Blick in einen parkähnlichen Garten freigab. »Soll ich sie anrufen?«
Wie auf ein Kommando erklang von draußen ein Motorengeräusch, kurz darauf öffnete sich die Haustür und ein Schlüsselbund wurde mit einem Klappern in eine Schale gelegt.
»Ich bin zurück, Schatz!«, rief eine sympathische Frauenstimme.
»Ich bin im Wohnzimmer, Liebling! Kannst du bitte herkommen, wir haben Besuch«, gab der Ehemann zurück.
Eine schlanke, sportliche Frau kam in den Wohnbereich stolziert und beäugte neugierig die Gäste mit einem wachen Blick. Sie war dezent geschminkt und trug eine sandfarbene Chinohose mit einer weißen Bluse und passenden Ledersneakers. Die silberne Gürtelschnalle hatte die Form einer Auster.
»Guten Tag, ich habe mich eben gefragt, wem wohl der Wagen vor dem Grundstück gehört. Womit können wir Ihnen dienen?«, fragte sie und ließ sich neben ihrem Mann in einem Sessel nieder, wobei sie ihre langen Beine elegant überschlug. Ihr Parfüm verbreitete einen sommerlichen Duft mit einer leichten Zitrusnote.
»Sie kennen Richard Münkel?«, begann Uwe, worauf das Ehepaar einstimmig nickte.
»Ja, Herr Münkel war eine Zeit lang bei uns beschäftigt«, ergriff Gunnar Schröder als Erster das Wort.
»Wie lange bestand das Arbeitsverhältnis zwischen Ihnen und Herrn Münkel?«
»Insgesamt waren es ungefähr drei Jahre«, fügte seine Frau nach kurzem Überlegen hinzu und sah währenddessen ihren Mann an, als erwarte sie seine Bestätigung.
»Das stimmt. Herr Münkel stand etwas mehr als drei Jahre in unseren Diensten«, betonte der Ehemann.
»Warum interessiert sich die Polizei für unseren ehemaligen Angestellten?«, fragte sie nach und ließ ihren Blick abwechselnd zwischen Uwe und Nick hin und her wandern.
»Es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Richard Münkel tot ist.« Uwe machte eine Pause, um die Reaktion des Paares auf diese Nachricht abzuwarten.
Insa Schröder schlug entsetzt die Hand vor den Mund und blickte fassungslos zu ihrem Mann, der ebenso überrascht wirkte.
»Mein Gott«, wisperte sie fassungslos und hielt sich nunmehr beide Hände an den Mund.
»Ist er der Tote aus dem Hafenbecken? Ich habe davon im Radio gehört«, wollte Gunnar Schröder wissen, während seine Frau noch immer sprachlos vor sich hin starrte.
»Ja, das ist richtig«, bestätigte Uwe.
»Was genau ist ihm zugestoßen?«, erkundigte sich Gunnar Schröder mit belegter Stimme.
»Um das herauszufinden, sind wir hier«, gab Uwe zurück. »Wir hoffen, Sie können uns unter Umständen wichtige Anhaltspunkte zu seinem Tod liefern.«
»Anhaltspunkte? Wollen Sie damit andeuten, wir hätten etwas mit seinem Tod zu tun?«, polterte Gunnar Schröder geradewegs los, worauf ihm seine Frau besänftigend ihre Hand auf den Unterarm legte.
»Bitte reg dich nicht auf, Schatz! Die Herren machen nur ihre Arbeit«, sprach sie in ruhigem Ton auf ihren Mann ein. »Handelt es sich um …?« Sie ließ den Satz in der Luft hängen. Man konnte deutlich spüren, dass es ihr schwerfiel, das Wort Mord über die Lippen zu bringen.
»Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir von einem Tötungsdelikt aus«, bestätigte Nick. »Sie СКАЧАТЬ