Название: Thron der Drachen
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Книги для детей: прочее
Серия: Das Zeitalter der Magier
isbn: 9781094342313
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„Ich konnte nicht einfach da stehen und nichts tun, nachdem er unsere ganze Familie, unser ganzes Königreich beleidigt hatte“, sagte Rodry.
„Genau das hättest du aber tun sollen“, gab Godwin zurück. „Stattdessen hast du seinen Kopf rasiert, zwei seiner Wachen getötet … Wenn du nicht mein Sohn und Erbe wärst, würdest du nach einer solchen Aktion hängen. Deine Freunde allerdings …“
„Sie haben an dem Kampf nicht teilgenommen“, sagte Rodry, stellte sich, wenn möglich noch aufrechter und nahm das alles auf sich. Wenn er nicht so wütend über die Dummheit in all dem wäre, hätte Godwin fast stolz auf ihn sein können.
„Nun, es wird nicht lange dauern, bis sie an einem solchen teilnehmen können“, sagte er. „Glaubst du, ein Mann wie König Ravin wird nicht zurückschlagen? Ich habe seinen Botschafter auf den Weg geschickt, weil er uns nichts antun konnte. Jetzt hast du Ravin einen Grund gegeben, seine Anstrengungen zu verstärken.“
„Und wir werden da sein, um ihn aufzuhalten, wenn er es tut“, sagte Rodry. Natürlich war er nicht reuevoll. Er war vielleicht ein erwachsener Mann und ein Ritter, aber er hatte nie einen wahren Krieg erlebt. Oh, er hatte mit Banditen und Kreaturen gekämpft, wie es jeder Ritter des Sporns tun würde, aber er hatte sich keiner vollen Armee auf dem Schlachtfeld gestellt, wie Godwin es in seiner Jugend getan hatte, hatte das Chaos und den Tod nicht gesehen, und …
„Genug“, sagte Godwin. „Du warst ein Dummkopf, Rodry. Du musst lernen, solche Dinge besser zu regeln, wenn du jemals würdig sein willst, ein König zu sein.“
„Ich …“, begann Rodry, offensichtlich bereit, seinen Standpunkt zu verteidigen.
„Sei ruhig“, sagte Godwin. „Du willst streiten, weil du dein Temperament nicht im Griff hast. Nun, ich bin immer noch König und ich will nichts davon hören.“
Für einen Moment dachte er, dass sein Sohn trotzdem argumentieren wollte, und dann würde Godwin eine Lektion finden müssen, die tatsächlich haften bleiben würde, denn es handelte sich hier um den Thronfolger. Zum Glück hielt Rodry seine Zunge im Zaum.
„Wenn du jemals wieder so etwas Dummes tust, wird dir dein Status als Ritter genommen“, sagte Godwin. Es war das Schlimmste, woran er denken konnte, wenn es um Rodry ging, und die Botschaft schien ihn zweifellos zu erreichen. „Gehe mir vorerst aus den Augen, bevor ich die Beherrschung verliere, so wie du es immer zu tun scheinst.“
Er konnte sehen, wie Rodry rot wurde, und er fürchtete, sein Sohn könnte nun doch bleiben und streiten, aber er schien es sich anders zu überlegen. Stattdessen drehte er sich um und ging aus dem Saal. Vielleicht war er doch lernfähig. Godwin lehnte sich auf seinem Thron aus hartem, dunklem, unnachgiebigem Holz zurück und wartete darauf, wer als Nächstes nach vorne treten würde, ob sich noch jemand trauen würde, denn nach diesem Gespräch mit seinem Sohn war er immer noch von Zorn erfüllt.
Finnal, der sein Schwiegersohn werden wollte, füllte die Lücke, geschmeidig trat er vor und verbeugte sich elegant.
„Majestät“, sagte er, „verzeiht mir, aber angesichts der Störung der Hochzeitsvorbereitungen ist meine Familie der Meinung, dass ich ein oder zwei … Forderungen stellen sollte.“
Seine Familie, das bedeutete Herzog Viris, der, immer noch lächelnd im Hintergrund stand, so still wie ein Reiher, der am Fluss geduldig auf seine Beute wartete. Er war ein Mann, der nie direkt für irgendetwas verantwortlich zu sein schien, sondern immer nur da zu sein schien, leicht außerhalb der Reichweite jeglicher Schuldzuweisung.
„Welche Forderungen?“, fragte Godwin.
Finnal trat vor und reichte ihm ein gerolltes Stück Pergament. Auch das war gut gemacht, denn es bedeutete, dass er die Forderungen im Pergament niemals selbst vorlesen musste.
Sie waren Forderungen; sehr subtil, doch zweifellos Forderungen. Wo zuvor das als Mitgift angebotene Land knapp vor einigen Dörfern geendet hatte, lautete die überarbeitete Forderung jetzt, dass es sie einschließen sollte. Selbstverständlich bedeutete dies mehr Geld, das war wohl unvermeidlich, doch die wirklichen Gewinne aus dieser Ergänzung waren verborgen. Sie verteilten sich auf ein zusätzliches Fischereifahrzeug hier, einen Zehnten von einer Mühle dort. Nichts davon sah nach sehr viel aus, und wenn Godwin offen darüber empört wäre, würde er wahrscheinlich wie ein Geizhals aussehen, aber wenn man es zusammenzählte, war es eine deutliche Steigerung.
„Es ist nicht das, was unsere Familien bereits vereinbart haben“, betonte er.
Finnal machte eine weitere dieser eleganten Verbeugungen. „Mein Vater ist der festen Überzeugung, dass eine Vereinbarung immer … neu ausgehandelt werden kann. Außerdem war das, bevor andere Umstände ans Licht kamen, mein König.“
„Welche anderen Umstände?“, forderte Godwin.
„Das Risiko einer Schuppenkrankheit in einer Familie macht es immer schwieriger, in eine solche Familie hineinzuheiraten“, sagte Finnal. Er klang entschuldigend, aber Godwin nahm ihm diesen Tonfall keinen Moment ab. War das der Grund, warum sein Vater dort gestanden hatte und ein anderer Adliger Nerras Krankheit ans Licht gebracht hatte? Für eine Neuverhandlung?
Godwin erhob sich von seinem Thron und sein Zorn flammte erneut auf. Er war sich nicht sicher, was er in diesem Moment gesagt oder getan hätte, aber er hatte keine Gelegenheit, es herauszufinden, denn genau in diesem Moment öffneten sich die Türen zur großen Halle und ein Wachmann trat herein, der in seinen Armen ein Dienstmädchen zu tragen schien. Godwin schenkte den einzelnen Dienstmädchen normalerweise nicht so viel Aufmerksamkeit, aber er war sich sicher, dass dies eine derjenigen war, die erst Tage zuvor mit Lenore abgereist waren.
Ihr Anblick war genug, um Godwin erstarren zu lassen, kalte Angst legte sich wie eine Hand um sein Herz, wo zuvor nur die Hitze des Zorns gewesen war.
„Majestät“, rief der Wachmann. „Majestät, es hat einen Angriff gegeben!“
Es dauerte eine Sekunde, bis Godwin überhaupt sprechen konnte, seine Angst war so groß.
„Was für ein Angriff? Was ist passiert?“, verlangte er. Er sah zu der jungen Frau hinüber, die aussah, als könnte sie kaum alleine stehen.
„Wir … wir waren …“ Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie sich kaum dazu bringen, es zu sagen. „Wir hielten an einem Gasthaus … da waren Leute. König Ravins Leute …“
Jetzt wich die Angst in Godwin dem Entsetzen.
„Lenore, wo ist sie? Wo ist sie?“, verlangte er zu wissen.
„Sie haben sie mitgenommen“, sagte das Dienstmädchen. „Sie haben die Wachen getötet und uns mitgenommen, und sie …“ Die Pause sagte Godwin alles, was er wissen musste. „Sie ließen einige von uns gehen, sie wollten, dass wir es dir sagen.“
„Und Lenore?“, fragte Godwin. „Was ist mit meiner Tochter?“
„Sie haben sie immer noch“, sagte die junge Frau. „Sie sagten, sie würden sie über die Brücke nach Süden bringen. Sie werden sie König Ravin übergeben.“
In diesem Moment war nichts anderes von Bedeutung; nicht die Überreaktionen seines Sohnes, nicht die Forderungen seines zukünftigen Sohnes. Alles was zählte, war der Gedanke, dass eine weitere seiner Töchter in Gefahr war und er würde sie nicht im Stich lassen, СКАЧАТЬ