Sex vor zwölf. U. S. Levin
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Название: Sex vor zwölf

Автор: U. S. Levin

Издательство: Автор

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

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isbn: 9783963114830

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СКАЧАТЬ brachte mir eine Tasse schwarzen Kaffee und ließ mich danach in Ruhe. Wahrscheinlich hatte ich den Mindestbestellwert erreicht.

      Erst jetzt bemerkte ich die beiden süßen Puppen am Nachbartisch. Die eine saß mit dem Rücken zu mir, sodass ich ihr hübsches Gesicht nur erahnen konnte. Ihr langes, kastanienfarbenes Haar fiel in sanften Wellen über ihren entzückenden Rücken. Auch das zweite Mädchen hatte langes, allerdings goldenes Haar – so wie ich es liebte. Sie war von zierlicher Gestalt mit einer immensen erotischen Ausstrahlungskraft. Unter ihrem engen, weißen ­T-Shirt zeichneten sich wohlgeformte Rundungen ab, in deren Mitte sich der Schatten spitz aufgerichteter Brustwarzen zeigte. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Ihr Busen faszinierte mich derart, dass ich alles um mich herum vergaß. Mein Kaffee wurde kalt, das Bier warm.

      Plötzlich bemerkte sie meine gierigen Blicke, die sie regelrecht vernaschten. Sie lächelte charmant, lupfte ihre Brauen und strich mit einer eleganten Handbewegung ihr Haar nach hinten, wobei sie mir einen verführerischen Blick schenkte.

      Die Dunkelhaarige hatte nun ihrerseits bemerkt, dass ihre Gesprächspartnerin nicht ganz bei der Sache war, und wollte dem auf den Grund gehen. Mit der behäbigen Bewegung eines Metzgermeisters drehte sie sich um und …

      Die Brünette war ein Brünetter, allerdings kein Netter, denn der grimmig dreinblickende Stoppelbärtige entlarvte mich als potenziellen Nebenbuhler.

      „He, du Penner, was glotzt’n so?“

      „Ich?“, mimte ich den Ahnungslosen.

      „Ich soll dir wohl die Fresse polieren?“

      „Danke für das großzügige Angebot. Aber dann schon lieber meine Treppe.“

      „Hä! Was ist?“, grollte er und stützte sich beidhändig an der Tischkante wie der Pfarrer bei der Sonntagspredigt.

      „Ich bin mit der Hausordnung dran, habe aber leider noch keine Putze gefunden“, erklärte ich und konnte nur noch fluchtartig das Lokal verlassen. Dem medizinischen Notdienst blieb damit ein Einsatz erspart.

      Die eifersüchtige Brünette, wie ich ihn jetzt schadenfroh nennen kann, denn eine zweite Begegnung halte ich für unwahrscheinlich, gab die Verfolgung bereits an der nächsten Straßenecke auf. Ich blieb stehen, drehte mich um und verschnaufte einen kurzen Moment. Dann wagte ich einen flüchtigen Blick um die schützende Hausecke und sah ihn gemächlich zurückgehen.

      Mein Gesicht war glücklicherweise verschont geblieben, mein Portemonnaie übrigens auch.

      Eigentlich wäre die Geschichte an diesem Punkt zu Ende. Dass ich mich dennoch zu einer kleinen Schlussbemerkung hinreißen lasse, habe ich meinem Verleger zu verdanken. „Herr Levin“, bat er mich, „Sie müssen Ihren Leserinnen noch etwas verraten!“

      Keine Ahnung, was er von mir wollte. Ich sah ihn verdutzt an.

      „Na, Ihre Frau …“, half er mir auf die Sprünge.

      „Was ist mir ihr?“

      „Ihre Haarfarbe! Die Leserinnen wollen doch so etwas wissen!“

      „Schwarz, Herr Dr. Hunger, schwarz. Und meine Haare sind nicht gefärbt.“

      „Sie bringen mich zur Verzweiflung! Ich meinte die Haarfarbe Ihrer Frau?“

      „Die ist dunkel. Genauer gesagt – dunkelblond.“

       So was trage ich auch, nur blond und tiefer!“

      Frauen auf dem Vormarsch

      Die Industrialisierung hat nicht nur Fortschritt und allmählich wachsenden Wohlstand gebracht, sie hat auch die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft, besonders in der Gesellschaft der Männer, umgekrempelt wie den alten Filzhut eines Revierförsters. Standen Frauen früher hinterm Herd, haben sie zwischenzeitlich als Industriemechanikerinnen Herde montiert, und heute managen sie große Unternehmen, die Herde produzieren. Und hinter diesen stehen dann die armen Kerle, die zu Hobbyköchen degenerieren. Es gibt immer mehr Männer, die kochen. Viele auch aus Wut!

      Damit mir an dieser Stelle pazifistische Feministinnen keinen Dolch in den Rücken bohren, möchte ich eines in aller Deutlichkeit klarstellen: Ich begrüße ausdrücklich diese Entwicklung. Nicht etwa, weil mir ohnehin keine andere Wahl bleibt. Der Grund ist viel einfacher. Ich halte Frauen für die besseren Alphatiere. Sie regieren, reagieren und agieren einfühlsamer als die eiskalt berechnenden Männer, denen es auch immer darum geht, mögliche Konkurrenten auszustechen. Männer handeln evolutionsbedingt aggressiver. Während sie sich eine Sexualpartnerin suchen müssen, brauchen Frauen nur auszusuchen. Das bereitet deutlich weniger Stress, der wiederum Gehirnzellen vernebelt und zu massiven Systemabstürzen führen kann.

      Nicht zu Unrecht besetzen Frauen inzwischen höchste Ämter. Und sie machen ihre Sache nicht schlecht. Frauen wissen einfach, wo’s langgeht. Entscheidungen treffen sie zwar aus dem Bauch heraus, aber gerade diese emotionalen Entscheidungsprozesse erweisen sich oft als die besseren Alternativen. Wird einer Frau eine klare Frage gestellt, kommt postwendend eine eindeutige Antwort. Frauen haben eine genaue Vorstellung von dem, was sie wollen oder eben nicht wollen. „Welche Küche mögen Sie lieber, die deutsche oder die italienische?“

      „Bella Italia“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. Und was antwortet der Mann auf die gleiche Frage? „Och, na ja.“

      Der geschätzte englische Naturforscher Charles Darwin fand durch stetige Beobachtungen der Natur heraus, dass sich alle Lebewesen stetig ihrer Umgebung anpassen. Jede Art reagiert angemessen auf Veränderung. Wenn es Winter wird, legen wir uns einen Schal um den Hals und stülpen eine Skimütze übers Kopfknie. Im Sommer tun wir das nicht. Das würde gegen die Evolutionstheorie verstoßen.

      Männer bilden im Rahmen dieser Naturgesetze keine Ausnahme. Aber anstatt sich zu bemühen, mit den Frauen Schritt zu halten, verkümmern sie zusehends zu Schattengestalten einer dominanter werdenden Gesellschaft. Das ehemals starke Geschlecht verschließt seine Augen, ehe es den Kopf in den Sand steckt.

      Ohne Frauen sind Männer kaum noch überlebensfähig. Alleinerziehende Männer, also Männer, die sich allein anziehen müssen, haben eine bis zu sieben Jahre kürzere Lebenserwartung. Ob sie dabei ein glücklicheres Leben führen, lässt sich nur schwer beweisen. Die traurige Tatsache aber, dass geschiedene Männer bereits wenige Monate nach ihrer Trennung wieder fest im Zaumzeug einer Frau stecken, spricht wohl dagegen. Unterschwellig haben viele Männer masochistische Neigungen, und die kann man nur bei einer herrschsüchtigen Frau ausleben. Die nun folgende und wahre Geschichte, die ich mir selbst ausgedacht habe, ist ein trauriger Beleg dafür:

      In unserem Haus wohnte das Ehepaar Nörglig. Und dieses Paar war der lebende Beweis dafür, wie in wenigen Jahren aus einem fröhlichen Mann eine willenlose Kreatur werden kann. Gert kannte ich aus für ihn noch unbeschwerten Tagen, ehe er seinem lustigen und leichtlebigen Junggesellendasein ein jähes Ende setzte – vor dem Traualtar. Früher gingen wir öfters Mal zusammen ein Bierchen trinken – im „Schluchzereck“. Was wir auch teilten, war unsere Leidenschaft für den Fußball. Da wir unweit vom Stadion wohnten, zogen wir jedes zweite­ ­Wochenende in die Südkurve. Da spielte unsere Elf noch im Oberhaus des deutschen Fußballs, ehe die schlaffen Säcke in den Niederungen der Kreisliga versackten.

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