Sound of Us. A.M. Arthur
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Читать онлайн книгу Sound of Us - A.M. Arthur страница 4

Название: Sound of Us

Автор: A.M. Arthur

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: US

isbn: 9783958238268

isbn:

СКАЧАТЬ in die große, weite Welt hineinzuschreiten, aber ich bin immer noch auf kleine Schritte angewiesen. Vielleicht von Zeit zu Zeit auf eine Hand zum Festhalten und gutes Zureden, damit ich weitergehe.«

      »Jederzeit.« Cris küsste seine Wange. »Alles gut zwischen uns?«

      »Natürlich, du großer Trottel.«

      In seiner schönsten Nasalstimme gab Cris zurück: »Das bist du, aber was bin ich?«

      Jake fiel vor Lachen beinahe um. In einem Anfall teuflischen Wahns hatte Chet letztes Wochenende einen Marathon mit Pee-Wee-Herman-Filmen eingelegt, angefangen mit Pee-Wee's irre Abenteuer. Nachdem Jake sich an den schieren Irrsinn des Films gewöhnt hatte, hatte er die meiste Zeit über gejubelt. Und er war der Erste gewesen, der Cris gestern das berühmte Zitat entgegengeschleudert hatte, nachdem der ihn einen kleinen Trottel genannt hatte.

      Cris liebte es, wie jeder von ihnen eine ganz eigene Art hatte, den anderen aufzuziehen.

      »Ich werde es ewig bereuen, dass ich euch diese Filme gezeigt habe, oder?«, fragte Chet, während Jake versuchte, sich zusammenzureißen.

      »Ja«, sagte Cris im gleichen Moment, in dem Jake ein Niemals zustande brachte.

      »Ohne die Euphorie des Augenblicks stören zu wollen«, sagte Chet, »aber wann hast du vor auszuziehen, Jake?«

      Jake wischte sich mit dem Handrücken über die feuchten Augen. »Ähm, ich bin mir nicht sicher. Es ist ja nicht so, als hätte ich viel zu packen. Mein ganzes Leben passt in eine Reisetasche.«

      Etwas flackerte in Chets Augen auf. Das tat es jedes Mal, wenn Jake Geld erwähnte, selbst wenn es nur indirekt war. Jake war mit zwanzig obdachlos geworden und eine Weile von Couch zu Couch gezogen, bis er sowohl in Sachen Arbeit als auch bei der Wohnungssuche Glück gehabt hatte. Über die vergangenen drei Jahre hatte er jeden Cent umgedreht und auf eine Weise gelebt, die ihm erlaubte, innerhalb eines Wimpernschlags zu packen und zu verschwinden.

      Chet dagegen kam dank seiner Anteile an einer lukrativen Investment-Firma in Los Angeles das Geld aus den Ohren. Er war vor zehn Jahren nach Pennsylvania gezogen, um neu anzufangen, und damals hatte er auch die Idee für seine schwule Porno-Website, Mean Green Boys, ausgebrütet. Der größte Teil des Gelds ging an seine Darsteller, da Chet es nicht brauchte. Er führte zudem ein bescheidenes Leben und das war eines der Dinge, die Cris am meisten an ihm liebte. Chet war großzügig mit dem, was er hatte, weil er wusste, was es bedeutete, nichts zu haben.

      Wenn Jake hier bei Chet bleiben würde, würde es ihm nie an etwas mangeln, aber Jake musste erst seine Unabhängigkeit beweisen. Er hatte sich zu lange um sich selbst gekümmert, um sich von einer Beziehung ohne sichtliche Fluchtmöglichkeiten gefangen nehmen zu lassen. Das verstanden sie alle und dieser Umstand machte Jakes Auszug weniger schmerzlich als er unter anderen Umständen vielleicht gewesen wäre.

      »Ich meine, ich könnte jederzeit gehen«, sagte Jake einmal mehr verunsichert. »Es ist ja auch nicht so, als könnte ich nicht eben meinen Kram wegbringen und wiederkommen oder so.«

      »Du kannst jederzeit kommen und gehen, wie es dir gefällt«, sagte Chet. »Der Schlüssel, den ich dir gegeben habe, ist deiner.«

      Jakes Überraschung wurde von zärtlicher Zuneigung abgelöst – ein ganz besonderer Ausdruck, den er oft auf Chet richtete. Sie arbeiteten immer noch an den Rahmenbedingungen ihrer persönlichen Beziehung, aber jedes Mal, wenn Jake Chet so ansah – und Chet Jake andersherum genauso –, wusste Cris, dass es nicht mehr lange dauern würde, bevor sie den nächsten Schritt gehen und ihre sexuelle Beziehung vertiefen würden.

      »Danke«, sagte Jake. »Ich werde vermutlich dennoch vorher anrufen oder euch schreiben, um sicherzustellen, dass jemand zu Hause ist, aber danke.«

      »Es ist mir ein Vergnügen.« Chets Augenbrauen zogen sich zusammen und er sah Cris stirnrunzelnd an. »Kehrst du auch in deine Wohnung zurück?«

      Cris sackte der Magen in die Kniekehlen. Er war am selben Tag wie Jake eingezogen und mit demselben Ziel: dafür zu sorgen, dass es Jake besser ging. Und das hatte er geschafft. Außerdem hatte er sich in Chet verliebt und er liebte es sehr, bei ihm zu leben. Bei ihm zu schlafen. Gemeinsam zu essen, fernzusehen und mit ihm Popcorn zu teilen. So sehr er früher sein Dasein als Einzelgänger geliebt hatte… Cris wollte seine leere Wohnung nicht länger.

      »Ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht«, sagte Cris. »Wir haben uns alle so auf Jake konzentriert.«

      Jake drückte sein Handgelenk. »Bitte glaub nicht, dass du gehen musst, weil ich es tue. Ich meine, es sei denn, Chet will sein Haus zurück. Aber ich werde nicht sauer oder eifersüchtig sein, wenn du bleibst, ich schwöre es.«

      »Bist du dir sicher? Ich denke, es würde sich merkwürdig anfühlen, wenn du nicht dabei bist, aber…« Er warf Chet einen Blick zu, dem seine Gefühle an den Augen abzulesen waren. »Ich liebe es, hier zu sein. Du und Dell seid für mich Familie.«

      »Ich empfinde das ebenso«, sagte Chet mit einem deutlichen Kratzen in der Stimme. »Was dich angeht, Cristian, und auch dich, Jake. Ihr gehört jetzt beide zur Familie.«

      Angst schoss durch Cris' Rückgrat. Dies war ein riesiger Schritt. Einer, an den er vor einigen Wochen nicht einmal zu denken gewagt hatte, als sie als zeitlich begrenzte Lösung zusammengezogen waren. Aber er brachte es nicht über sich, es zuerst auszusprechen. »Was genau meinst du, wenn du von Familie sprichst?«

      Chet lächelte. »Dass ich mir wünschen würde, dass du hier einziehst, wenn du möchtest. Auf Dauer. Lös deinen Mietvertrag auf. Sei hier zu Hause. Wenn Kosten aufkommen, übernehme ich sie gern. Ich möchte dich hier haben, Cristian, wenn dies der Ort ist, an dem du sein willst.«

      »Ist es. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, woanders zu leben.«

      Cris sah Chets heftige Umarmung nicht kommen und sie warf ihn beinahe um. Er klammerte sich an Chet fest und lachte mit ihm gemeinsam über den riesigen Schritt, den er in seinem Privatleben nahm. Er hatte nie zuvor mit einem Partner zusammengelebt, nicht einmal mit Lily, also würde dies auf eine interessante Erfahrung hinauslaufen. Aber er wollte es mehr als er jemals zuvor etwas in seinem Leben gewollt hatte.

      Tief in seinem Innern fürchtete er sich jedoch auch. Dort hatte er die dunklen Seiten seiner Vergangenheit vergraben. Dass er zusammen mit seiner verstorbenen Schwester Grace aus Long Island geflohen war. Dass er sich einigen Schönheitsoperationen unterzogen und seinen Namen geändert hatte, um sicherzustellen, dass man ihn nicht finden konnte. Er würde sterben, wenn seine Vergangenheit ihn einholte und Chet oder Jake wehtat.

      Chet küsste Cris innig – eine feste Berührung mit Lippen und Zunge –, bevor er einen Schritt zurücktrat. Seine Wangen waren gerötet, seine hellen Augen glänzten. »Du hast mich heute so unglaublich glücklich gemacht, du hast ja keine Ahnung.«

      »Ich bin auch glücklich«, antwortete Cris. »Nervös, aber glücklich.«

      »Warum nervös?«

      »Ich habe mit niemandem mehr zusammengelebt, seitdem ich achtzehn war. Zehn Jahre sind eine lange Zeit für einen einsamen Wolf.«

      »Vertrau mir, ich verstehe dich. Ich hatte sehr lange allein gelebt, bevor Dell eingezogen ist. Ich musste mich etwas umstellen und jetzt kann ich mir mein Leben nicht mehr ohne ihn vorstellen. Dasselbe gilt für dich und – sobald er bereit ist zurückzukommen – auch für Jake.«

      Jake hatte sich ein wenig von СКАЧАТЬ