Das Erbe der Macht - Band 24: Schattenkrieg. Andreas Suchanek
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СКАЧАТЬ hast du ihn?«

      »Ein Ersatz für den, den Wesley dir zerstört hat. Verbindet er sich?«, fragte Kevin.

      »Es fühlte sich so an.« Zum ersten Mal seit dem Verlust seines eigenen Stabes war Max auf magischer Ebene wieder vollständig. »Danke.«

      »Er ist uralt«, sagte Kevin stockend. »1415 geschaffen von der damaligen Stabmacherin. Aber es ist kein gewöhnlicher Stab. Sie nannte ihn den Essenzstab des Schutzes.«

      Max runzelte die Stirn. »Wieso übergibst du ihn dann mir?«

      »Wenn jemand Schutz gebrauchen kann, dann du.«

      »Wieso glaubt das jeder?!«

      »Weil du ohne den Phönixring längst tot wärst«, entgegnete Kevin.

      »Das ist ein wenig übertrieben.« Max zog seinen Verlobten an sich.

      Sie versanken in einen innigen Kuss. In diesem Augenblick fielen alle Herausforderungen, die Gedanken zur Zukunft, jede Müdigkeit von ihm ab.

      Doch etwas stimmte nicht.

      Max unterbrach den Kuss. »Was ist los?«

      Mit einem Räuspern wich Kevin zurück, brachte Distanz zwischen sie beide. »Es ist etwas passiert.«

      »Okay.« Innerlich bereitete Max sich auf den Aufprall vor.

      »1415 … Wir haben dort eine Lösung für das Problem mit Jen gesucht.« Kevin stockte. »Am Ende konnten wir den Fluch von Jen nehmen, dank der Hilfe von Marco Polo.«

      »Klingt nach einer erfolgreichen Mission.«

      »Ich habe Marco Polo geküsst«, brach es aus ihm heraus. »Also er mich. Aber ich habe es erwidert.«

      Im ersten Augenblick wollte Max auflachen. Der Unsterbliche war lange tot. Doch langsam realisierte er die Bedeutung des Gesagten.

      »Ist mehr …«

      »Nein!« Kevin fuhr sich durch die Haare. »Aber ich habe es nicht unterbrochen. Es war …« Es fiel ihm sichtlich schwer, weiterzusprechen. »In diesem Augenblick hat es sich gut angefühlt.«

      Max‘ Magen drehte sich um. Obwohl er logisch noch zu begreifen versuchte, was sein Verlobter da sagte – und was es bedeutete –, waren seine Emotionen schon weiter. »Hast du dich in ihn verliebt?« Eine absurde Situation. Marco Polo war tot!

      »Nein!«, rief Kevin. »Natürlich nicht! Ich sage nur … Es war so leicht. Einfach loslassen. Keine Verantwortung zu tragen.«

      »Ist unsere Beziehung eine Last?!«

      »Auf keinen Fall! Ich liebe dich. Aber …« In seinem Blick lag Verzweiflung.

      Eine Woge des Mitleids überkam Max, vermengt mit Wut und Schmerz. Er verstand, dass es Kevin miserabel ging. Abgesehen von seiner Großmutter hatte keiner aus seiner Familie die Blutnacht von Alicante überlebt. Das machte seine Tat jedoch nicht besser.

      »Sag mir, was du willst«, brachte Max schließlich hervor.

      Kevin setzte zum Sprechen an.

      Plötzlich flog Max durch die Luft. Etwas war explodiert. Er hustete, spuckte Blut, sein Körper tat überall weh. In seinen Ohren lag ein Piepsen, das nicht verschwinden wollte. Als er die Finger vor sein Gesicht hielt, waren sie blutig. Er starrte sie verwirrt an.

      Erst mit Verzögerung setzten seine Reflexe ein.

      »Aportate Essenzstab.«

      Das magische Artefakt flog in seine Hand. Noch vor wenigen Minuten wäre der Zauber ohne Funktion geblieben, doch der Essenzstab des Schutzes schien Max als neuen Gefährten zu akzeptieren.

      Stöhnend kam er in die Höhe.

      Sein Blick fiel auf Kevin, dessen Körper zuckte. Die Explosion hatte ihn seitlich getroffen, sein Hals war eine klaffende Wunde. Ihm blieben noch Sekunden.

      Max robbte über den Boden, schuf das magische Heilsymbol aus lodernder Essenz auf Kevins Stirn und sprach: »Sanitatem Corpus.«

      Die Halswunde schloss sich nur langsam, als kämpfte sie gegen den Zauber der körperlichen Erneuerung an. Endlich, nach bangen Sekunden, war es vollbracht.

      Kevin atmete einmal tief ein, dann verlor er das Bewusstsein. Seine venezianische Kleidung war zerfetzt, sein ganzer Oberkörper voller Blutergüsse, Wunden und Schrapnellen, die in der Haut steckten.

      Mit einem Husten spuckte Max Blut.

      Bevor er weiter darangehen konnte, Kevin zu heilen, musste er sich um den eigenen Körper kümmern.

      »Sanitatem Corpus.«

      Seine Wunden schlossen sich.

      Schritte erklangen.

      »Max, Kevin!« Jen stürmte herein.

      »Geht es euch gut?« Alex folgte dichtauf.

      »Ich verstehe das nicht …« Max schloss seine Heilung ab. »Das sieht so aus, als …«

      »Der Essenzstab ist explodiert.« Jen betrachtete die herumliegenden Teile aus Hexenholz, Noxanith und Bernstein. Eine gefährliche Mischung.

      »Aber unsere sind in Ordnung.« Alex betastete instinktiv seinen eigenen, der vom ersten Stabmacher angefertigt worden und wohl deshalb nicht explodiert war.

      Erst jetzt realisierte Max, dass weitere Schreie an sein Ohr drangen. So viele davon. Es musste mehr als nur Kevins Essenzstab erwischt haben.

      »Ein Zauber Merlins«, sagte Jen. »Da gehe ich jede Wette ein.«

      »Aber wie? Unsere Stäbe sind nicht mit dem Wall verbunden.« Alex überprüfte Kevins Puls. »Stabil.«

      Max durchdachte blitzschnell seine Optionen. Wenn es noch mehr Verletzte gab, durfte er seine Kraft nicht vollständig aufbrauchen. Sein Verlobter war stabil, den Rest der Heilung konnte er später vornehmen. Seine antrainierte Logik verband sich mit Reflexen und übernahm die Kontrolle.

      »Wir müssen so viele Leben retten wie möglich.« Er stand auf.

      »Was ist mit Kevin?«, fragte Jen.

      »Seine schlimmsten Wunden sind versorgt, der Krankenflügel wird gleich überlastet sein.« Max schuf weitere Symbole. »Gravitate Negum.«

      Der Körper von Kevin erhob sich. Geschützt von einer zusätzlichen Sphäre schwebte er davon.

      »Unsere gemeinsamen Zimmer«, erklärt Max. »Da ist er erst einmal außer Gefahr.«

      Sofort wandte sein Geist sich wieder dem Problem vor ihnen zu. Wie viele Essenzstäbe waren explodiert? Und warum? Er betrachtete misstrauisch seinen eigenen und den von Alex und Jen.

      »Meint ihr, das kann uns auch passieren?«, fragte er.

      »Ich СКАЧАТЬ