Название: Fitness für Seniorenpferde
Автор: Karin Tillisch
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
Серия: Cadmos Pferdewelt
isbn: 9783840464768
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Alt und Jung gemischt ist die natürlichste Form der Herdenhaltung, muss aber gut überlegt sein. (Foto: Christiane Slawik)
Ab einem gewissen Alter haben manche Senioren aber auch schlichtweg nicht mehr den Nerv, sich mit der täglichen Soap-Opera einer Herde, in der stets ein Kommen und Gehen herrscht, auseinanderzusetzen.
Während sie immer noch die Sicherheit der Herde suchen, kann man auch öfter sehen, dass sie zu gewissen Tageszeiten versuchen, sich ein wenig zu separieren – vielleicht, um in Ruhe zu fressen oder auch eine kleine Siesta zu machen. Wenn jetzt ein übereifriges Jungpferd angetrollt kommt und spielen will oder ein Newcomer, der seinen Rang abchecken will, so hat der Senior Stress. Dieser Stress wird sich auch darin äußern, dass der Senior auf der Weide kaum noch fressen wird, weil er immer damit beschäftigt ist, sich ein ruhiges Plätzchen zu suchen. Wenn er mit dieser Gruppe in einem Offenstall lebt, kann es sogar sein, dass er nicht einmal mehr nachts zur Ruhe kommt. Das muss nicht heißen, dass ihn die anderen Pferde piesacken. Es kann sein, dass er vom Tag noch so aufgewühlt ist, dass er wie ein angespannter Mensch lange keine Ruhe findet. Und am nächsten Tag geht es so weiter und weiter und weiter. Der Senior wird immer schlapper, vielleicht auch etwas gereizt, und verliert, wenn es schlimm kommt, sogar an Gewicht, was in höherem Alter ein wesentlich größeres Problem ist als in jungen Jahren.
Den Senior aus der Gruppe herauszunehmen, in der er vielleicht schon ein Jahrzehnt lebt, wird auch nicht zur gewünschten „Entstressung“ führen. Dann fehlt ihm die Sicherheit der vertrauten Herde und er wird seine Kumpel sehr vermissen. Wenn es machbar ist, so sollte man in einer Offenstallhaltung versuchen, dem Senior zumindest für die Nacht eine eigene Ruhezone zu schaffen. Dies kann beispielsweise ein abgetrennter Bereich in der Schutzhütte der Herde sein, in der der Senior im vertrauten Umfeld seiner Herde – und dennoch ungestört – schlafen, fressen und sich erholen kann. Bis es am nächsten Morgen – nach seinem Seniorenfrühstück, das er hier ganz in Ruhe einnehmen kann – wieder zusammen mit allen auf die Weide geht.
Ist diese Zwischenlösung entweder nicht möglich oder führt nicht zur Entstressung des Seniors, sollte man doch überlegen, ihn in eine Seniorenpferdegruppe zu stellen. Im Idealfall finden sich im heimischen Stall noch andere Ü16-Pferde, deren Besitzer mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind und die bereit wären, einen kleinen Seniorenweidetrupp zusammenzustellen.
Manch einer kommt auch auf die Idee, seinen Senior auf einen Gnadenhof zu stellen oder auf eine spezielle Seniorenweide, die es nun neben den Aufzuchtweiden immer öfter gibt. Solch eine Veränderung, also ein kompletter Stallwechsel, kann für den Senior großen Stress bedeuten – und auch große Trauer. Es fehlen die lebenslangen Kumpel und vielleicht auch der vertraute Mensch, wenn er nur noch sporadisch und irgendwann vielleicht gar nicht mehr vorbeischaut. Hier fühlt sich ein altes Pferd zu Recht abgeschoben, ungeliebt und ungebraucht.
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