Название: SexLovers | 6 Erotische Geschichten
Автор: Allegra Bellmont
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Geschichten
isbn: 9783862774623
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Sie hetzte ihm hinterher und hielt ihm das Magazin unter die Nase. Das Magazin, das offensichtlich durch viele Männerhände gegangen war. Sie machte sich keine Illusionen darüber, warum Männer diese Art Zeitschrift kauften. Sicher nicht, um die ach so interessanten Artikel zwischen den Fotoserien zu lesen.
»Es sind Softcore-Aufnahmen«, verteidigte sie sich. »Herrje, ich weiß nicht mal mehr den Namen von diesem Kerl da auf den Fotos. Auch nicht von den anderen ...«
Neils Kinn fiel herab und er sah sie an, als wäre sie der Leibhaftige in Person.
»Neil, sieh doch mal genau hin. Wir tun nur so, als würden wir miteinander schlafen. Ich hatte niemals wirklichen Sex mit auch nur einem dieser Männer!«
»Ich möchte, dass du verschwindest«, raunte er. »Ich will dich nicht mehr sehen. Und bete zu Gott, dass niemand meiner Familie erfährt, was du wirklich bist.«
***
Er hatte recht. Sie verkaufte ihren Körper. Und es hatte ihr gefallen, sich für all diese Aufnahmen auszuziehen. Mit diesen durchtrainierten Männerkörpern auf Tuchfühlung zu gehen und nur harte Muskeln mit ihren Fingern zu ertasten.
Aber richtige Models brauchten sich für so etwas nicht herzugeben. Richtige Models posierten für Reise- oder Wäschekataloge und waren zumindest mit Bikini oder Dessous bekleidet.
Wie oft hatten sie ihr schon angeboten, »richtige« Aufnahmen von ihr zu schießen. Aufnahmen, die sie wirklich beim Sex zeigten. Aufnahmen, die alles, aber wirklich alles von ihrem Körper preisgaben. Und was kam dann als Nächstes? Würde sie in einem Pornofilm mitwirken und sei es nur darum, endlich ordentlich Geld zu verdienen?
Nein, das war nicht das, was sie wollte.
Sie wollte auch irgendwann einmal einen kleinen Jungen, in dessen Leben sich alles um »Boba Fett« und seine Heldentaten drehte. Der sie mit großen blauen Augen ansah und für den sie die Größte war – und sie wollte dabei nicht daran erinnert werden, dass Zigtausende Männer bis in das Innerste ihres Körpers gespäht hatten und manch einer sie vielleicht sogar auf der Straße erkannte – so wie dieser Craig mit seinem verfluchten Schmuddelmagazin.
Sie wollte irgendwann einen kleinen Jungen oder ein kleines Mädchen, das die Augen ihres Daddys haben würde. Die Augen von ...
Neil?
Tränen stiegen ihr in die Augen.
Oh mein Gott – es hatte sie erwischt. Verdammt, sie hatte sich nicht verlieben wollen und schon gar nicht in diesen Feuerwehrrüpel. Dieser ... dieser Idiot!
Nein. Sie war der Idiot. Sie hatte sich verliebt. Er nicht.
Neil war in unerreichbare Ferne gerückt. Er wollte sie nicht mehr sehen und er wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben.
***
»Hallo?« Die Stimme von Caitlin erklang am anderen Ende der Leitung.
»Hier ist Tara.« Sie atmete tief ein. Am liebsten hätte sie wieder aufgelegt. Sie hatte kein Recht, dieser Familie noch mehr Kummer zu bereiten, als sie es ohnehin schon getan hatte.
»Hallo Tara«, freute sich Caitlin. »Sag, was ist denn mit dir und Neil los? Seit Tagen macht er nicht mehr den Mund auf. Und nach dir zu fragen, geht gar nicht. Dann ist er immer gleich stocksauer.«
Tara suchte nach einer Antwort. »Wir haben gestritten«, brachte sie irgendwann hervor.
»Gestritten?«, fragte Caitlin nach. »Das klingt nach Neil. Dem Dickkopf fällt es schwer, glücklich zu sein – selbst wenn sich ihm das Glück auf einem Silbertablett anbietet.«
Tara schluckte und schüttelte den Kopf. »Nein ... Ich bin schuld.« Weil sie ihm die Wahrheit über ihre Modeljobs verschwiegen hatte und weil sie Fotos dieser Art überhaupt gemacht hatte ...
»Das glaube ich erst, wenn ich es gesehen habe.« Caitlin kam nicht umhin, zynisch zu lachen.
Es folgte betretenes Schweigen.
»Wie sieht’s denn mit eurem Kalender aus?« Mühsam unterdrückte Tara ein Schluchzen. Der Kalender war der Grund, warum sie anrief. Denn, wenn sie noch kämpfen wollte – um Neil – war dies ihre Chance, es zu tun. Ihre vielleicht einzige Chance.
»Unverändert«, seufzte Caitlin. »Uns fehlen hübsche Frauen, die sich für den Kalender ablichten lassen wollen.«
»Ich hätte da eine Idee.« Tara holte tief Luft. »Aber wenn wir das machen, dann auf meine Weise. Einverstanden?«
Man konnte Caitlin über das gesamte Gesicht strahlen hören. »Einverstanden.«
***
Der Kameraauslöser klickte und Blitze zuckten durch die Garage der alten Feuerwache.
Mit Sonnenbrille im feuerroten Bikini und mit Feuerwehrhose bekleidet schmiegte sich Tara an das rote Monster von Feuerwehrtruck – eine Art »Die Schöne und das Biest«-Motiv. Die Männer bekamen Stielaugen, aber das war okay. Das war doch schließlich der Sinn der Sache, oder?
Die Jungs der Feuerwache hatten nicht schlecht gestaunt, als sie mit zehn weiteren Models im Schlepptau hier aufgekreuzt war. Ihre nervösen Blicke konnten sich gar nicht an all der verschwenderischen Weiblichkeit sattsehen, als Brad zügig die Kurven der Damen fotografierte.
»Und jetzt die Männer«, ordnete Caitlin an.
»Männer?«, sagte Neil abfällig. Bis zu diesem Moment hatte er Tara kein einziges Mal angesehen. Hätte sie nicht ihre Sonnenbrille aufgehabt, sie wäre im Erdboden versunken.
»Lieutenant, das können Sie mit uns nicht machen«, beschwerte sich einer der Männer. »Fotos, ich meine ...«
»Ganz ruhig«, beruhigte ihn Neil. »Niemand macht hier irgendwelche Fotos.«
Vielsagend blickte Caitlin zu Tara.
»Männer, die durchs Feuer gehen ...«, Tara schüttelte den Kopf. »... aber Schiss haben, sich mit hübschen Frauen ablichten zu lassen.«
»Schiss, Lady?«, polterte Onkel Seamus. »Wir sind Iren!«
Brad unterdrückte ein Schmunzeln und tat, als würde er seine Kamera überprüfen.
»Es ist für einen guten Zweck, Männer«, rief Caitlin in die Menge. »Stellt euch vor, dass es eure Frauen sind, die euch im Kampf mit dem Feuer verlieren. Würdet ihr denn nicht auch wollen, dass der Fond über genug Geld verfügt, ihnen über den schwierigen Neuanfang hinwegzuhelfen?« Sie sah ihren Bruder flehend an. »Neil.«
Neil nickte. Ryan und Patrick grinsten breit und gaben ihm einen Klaps auf die Schulter.
Mit sehnsüchtigen Blicken starrten ihre Modelkolleginnen ihn an. Das erfüllte Tara mit Stolz, aber auch ein wenig Eifersucht.
»Runter mit der Jacke. Oberkörper freimachen, Lieutenant«, befahl sie und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. In seinen Augen loderte Höllenfeuer. Er kochte.
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