Die HexenLust Trilogie | 3 Erotische Romane. Sharon York
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Название: Die HexenLust Trilogie | 3 Erotische Romane

Автор: Sharon York

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: HexenLust Trilogie

isbn: 9783862776009

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СКАЧАТЬ als wäre er eine Krankheit, vor der man sich schützen müsste. Dazu kicherte er mit seiner hohen, durchdringenden Stimme und hielt sich eine Hand vor dem Mund.

      »Nikolai, der Herrscher? Bist du nicht etwas zu alt für solche Märchen? Ein Sohn des Teufels? Ich bitte dich, Isabelle.«

      Behutsam legte ich das kleine Kaninchen zurück in seinen Käfig und schloss die Tür.

      Creepys Blick blieb an dem Tier haften und neigte sich zu Boden, während er seine Lippen mit der spitzen, gespaltenen Schlangenzunge benetzte und ein zischendes Geräusch ausstieß.

      »Alles Märchen, damit böse, kleine Hexen zu Hause bleiben und sich nicht in Dinge einmischen, von denen sie keine Ahnung haben.«

      Sofort schoss ich auf den dicklichen Mann los und formte noch in der Luft einen Feuerball, der fackelnd in meiner Hand lag, und den ich gefährlich nahe an sein Gesicht heranführte. Die rote Glut leuchtete seine Augen völlig aus und die vormals weiße Haut schien nun orange zu pulsieren. Mit der einen Hand griff ich grob nach seinem Hemd und zog ihn noch etwas näher an mich heran. Innerhalb von wenigen Herzschlägen schoss Panik in sein Gesicht und glänzte im Schein der Flamme.

      »Es tut mir leid, wenn ich den Eindruck erweckt habe, dass mir deine Meinung wichtig ist. Und jetzt will ich etwas über Nikolai wissen!«

      Verschreckt zuckte er zusammen und hielt meinem Blick nur unter größter Mühe stand.

      »Rede mit mir, Creepy!«, fauchte ich lauter.

      Durch meine Adern floss nun Zorn und Wut, dann erspähte ich im Augenwinkel einen Schatten. Nur ganz leicht, als hätte ein Windhauch einen Vorhang erfasst, aber genug, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. Langsame, unbeholfene Bewegungen gingen von der Tür aus. Dann roch ich Ton. Golem!

      Diese willenlosen Kreaturen ... Einmal erschaffen von ihrem Meister, dienten sie ihm bis in den Tod. Starken Beschwörern war es sogar möglich, ihnen Menschengestalt zu geben, nur im Kampf verwandelten sie sich in die künstlich gebildeten Wesen. Sofort drang mir der Geruch von frischem Lehm in die Nase. Mit einem tiefen Grunzen kamen ihre tönernen Schritte auf mich zu. Es dauerte nur Sekunden, bis sie ihre menschliche Gestalt abgelegt hatten. Mit leerem Blick griff der Erste nach mir. Nur unter größter Mühe konnte ich Creepy einen Tritt in die Magengegend verpassen und mich unter dem Schlag der Gestalt wegducken. Im Flug schleuderte ich den Feuerball gegen die hünenhafte Brust des Golems. Doch bei einem Wesen, das aus Feuer und Lehm gefertigt wurde, zeigte mein Zauber natürlich nur geringfügige Wirkung. Immerhin hatte ich Zeit, um mich aufzurichten und meinen Verstand nach den richtigen Sprüchen zu durchsuchen. Creepy kroch auf allen vieren in Richtung Tür.

      »Er ist zurück!«, schrie Creepy voller Verzückung mit hoher Stimme. »Der Herrscher ist zurück und niemand wird ihn aufhalten. Hörst du, Hexe? Niemand!«

      Hastig kroch er um die Ecke und stürzte aus der Wohnung heraus. »Ihr werdet sterben! Alle werdet ihr sterben!«

      Seine Stimme hallte in der weitläufigen Wohnung wider, als der Golem sein tönernes Antlitz auf mich richtete und die riesigen Hände drohend ausstreckte.

      Ich vollführte eine ausladende Handbewegung und schoss zwei Feuerbälle auf die Angreifer. Meine Gedanken rasten.

      Was war nochmal der Zauber gegen einen Golem? Wassermagie? Bestimmt nicht. Windattacken? Blödsinn.

      Hätte ich nur in den anderen Unterrichtsfächern so gut aufgepasst wie in Feuerkunde, wäre ich nicht in dieser misslichen Lage. Ein Golem holte mit seiner Pranke aus, doch ich konnte mich unter seinen Beinen wegrollen. Als mir ein weiteres Mal dieser bestialische Gestank in die Nase drang, fiel es mir wieder ein. Lehm und Ton – Erdzauber!

      Auf den Knien und mit zusammengekniffenen Augen legte ich beide Hände flach auf den Boden. Meine Lippen formten die Worte der Beschwörung schnell und lautlos. Ich spürte, dass meine Haare mir im Gesicht hingen, als die Erde unter meinen Füßen leicht erbebte. Das ganze Gebäude schien sich zu bewegen, während meine Fingernägel langsam ins Erdbraun abglitten. Als hätte ich sie tief in Schlamm getaucht, zog es sich nun auch zu meinen Händen hin, dann griff es auf meine Arme über. Ich fühlte, wie die gesammelte Macht der Erde durch mich strömte, spürte ihre uralte Kraft. Der Zauber kostete Kraft – viel Kraft. Immerhin waren wir in der fünften Etage und über diese Distanz die Kraft der Erde zu sich zu ziehen, bedeutete, dass man unzählige Meter überbrücken musste. Wütend biss ich die Zähne aufeinander und konzentrierte mich noch mehr, sah aber auch, dass die beiden Lehmgestalten auf mich zuschritten.

      In dem Herzschlag, wo sie zu einem ihrer vernichtenden Schläge ausholten, warf ich den Erdzauber auf die Angreifer. Ohne auch nur einen Schrei von sich zu geben, zerfielen sie zu Staub und Sand. Dreck spritzte in alle Richtungen des Raumes. Noch kurz wanden sie sich und schlugen wild im Schlafzimmer umher. Man hätte meinen können, dass sie für einen kurzen Wimpernschlag so etwas wie Schmerzen empfinden konnten, dann lagen vor mir nur zwei große Haufen trockener Erde.

      Atemlos spähte ich zur Tür. Creepy war entkommen und längst über alle Berge. Ächzend richtete ich mich auf, wollte mir durch die Haare fahren. Doch im nächsten Moment entdeckte ich meine von Schlamm beschmutzten Hände.

      Großartig! Und ich war erst vor ein paar Tagen im Nagelstudio gewesen. Ich betrachtete mein Gesicht in der Spiegelwand des großen Wandschrankes. Es war übersät von dunklen Spritzern. Im Bad wusch ich mich notdürftig, ließ dabei meinen Gedanken freien Lauf.

      Auch wenn Creepy ein nicht unbedingt gefährlicher Dämon war, hatte er es doch zu etwas gebracht. Aber wer würde ein ungefährliches Halbwesen wie ihn beschützen wollen, dessen einzige Fähigkeit darin bestand, sich in eine Schlange zu verwandeln? Die Worte, die er rief, als er mit einem schrillen Lachen aus der Wohnung gestürzt war, hallten mir im Kopf wider. »... er ist zurück!«

      Anscheinend waren de la Croxs Bedenken mehr als gerechtfertigt. Nachdem ich meine Hände trockengerieben und mehr schlecht als recht gereinigt hatte, rief ich in der Zentrale an und meldete den Vorfall. Alles wurde akribisch protokolliert, man würde ein Reinigungsteam schicken, das die Wohnung säuberte und darauf achtete, dass die Menschen neue Erinnerungen erhielten, falls jemand etwas von dieser kleinen Auseinandersetzung mitbekommen hatte. Auch wenn die Hexen in der Reinigungsabteilung äußerst gut im Manipulieren von Gedächtnissen waren, war Madame de la Crox doch alles andere als begeistert, wenn sie angefordert wurden. Wenn es nach ihr ging, würden alle Einsätze mit höchster Diskretion durchgeführt werden. Zumindest wurde sie nicht müde, dieses bei jeder Lagebesprechung zu betonen.

      Ein Geräusch im Schlafzimmer riss mich aus meinen Überlegungen. Hastig lugte ich um die Ecke. Zwischen den beiden Erdhügeln und der von Dreck bespritzter Kleidung Creepys raschelte es irgendwo. Ich spähte durch den Raum, bis ich wieder das winzige Geräusch vernahm. Sofort fiel ich auf den Boden und blickte unter das Bett. Tatsächlich!

      Zwischen einigen Staubschichten kauerte ein kleines, weißes Fellknäuel. Anscheinend hatte sich im Trubel sein Käfig geöffnet und es war hierhin geflüchtet. Mit hoffnungsvoller Naivität streckte ich die Hand aus. Zuerst machte es keine Bewegung, doch irgendwann drehte es das zuckende Näschen und hoppelte zaghaft auf mich zu. Mehrmals beschnupperte es meine Hand, bis ich es zärtlich greifen und auf den Arm heben konnte. Sofort kuschelte es sich an meine Bluse. Irgendetwas musste ich an mir haben, dass es mir sofort sein Vertrauen schenkte. Im selben Moment war mir das Schicksal des kleinen Tieres bewusst, wenn das Reinigungsteam hier eintraf. Ich rümpfte kurz die Nase, fackelte nicht lange und verließ mit dem Kaninchen und seinem großräumigen Käfig die Wohnung.

      Die Nacht war nun über die Stadt hereingebrochen, als ich auf die Straße trat. Was für ein interessantes Bild ich abgeben musste. СКАЧАТЬ