Butler Parker 119 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 119 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740920593

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СКАЧАТЬ Parker. Und darum werde ich mir irgendeine Schußwaffe besorgen. Ich möchte dem Gespenst, falls es wieder auftaucht, eines über den Pelz brennen.«

      »Wenn Mylady vielleicht mit dieser handlichen Waffe vorliebnehmen wollen?« Wie durch Zauberei lag auf Parkers rechter Handfläche plötzlich eine automatische Pistole vom Kaliber 6.35.

      »Etwas Kleineres hatten Sie wohl nicht parat, wie?« Die Lady, die mit einer Schußwaffe durchaus umgehen konnte, sah verächtlich auf die kleine Waffe.

      Im nächsten Moment fuhr sie zusammen und riß Parker die Pistole aus der Hand. Draußen vor der Tür war plötzlich ein seltsames Geräusch zu vernehmen, eine Mischung aus ersticktem Lachen und atemlosen Keuchen.

      Lady Simpson war schnell an der Tür, riß sie auf und reagierte recht erstaunlich.

      »Ruhe, wenn ich bitten darf!« rief sie mit barscher Stimme. »Spuken Sie gefälligst später!«

      *

      »Ich kann mir wirklich nicht erklären, wer die Flurbeleuchtung ausgeschaltet haben könnte«, sagte Verwalter James Cortlay, der wenige Minuten später im Zimmer Lady Simpsons erschien. Er machte einen hilflosen, zugleich aber auch nervösen Eindruck. Möglicherweise hing das aber auch mit der Waffe zusammen, deren Mündung Lady Simpson auf ihn richtete.

      »Wieso sind Sie hier?« wollte Lady Simpson wissen.

      »Ich – ich hörte ein seltsames Gelächter«, antwortete James Cortlay. »Ich lief hinauf zur Galerie und sah dann, daß das Licht nicht mehr brannte. Bitte, Mylady, könnten Sie die Waffe herunternehmen?«

      »Sie haben schwache Nerven, junger Mann.« Lady Agatha funkelte den Verwalter mißtrauisch an. »Falls Sie das Gespenst sehen sollten, Mister Cortlay, warnen Sie es gefälligst. Ich schieße gern und treffe sogar recht häufig.«

      »Wie – wieso sollte ich das Gespenst sehen, Mylady. Sie glauben doch nicht etwa, daß ich ...?«

      »Papperlapapp, junger Mann, ich glaube gar nichts. Glauben bedeutet nichts wissen.« Sie schnitt ihm ungnädig das Wort ab. »Sie können jetzt gehen. Wann wird gegessen? Ich möchte hier nicht unbedingt verhungern.«

      »In fünfzehn Minuten wird angerichtet sein, Lady Simpson.« James Cortlay beeilte sich, zurück in den Korridor zu gelangen. Er schloß die Tür behutsam hinter sich zu.

      »Sie sollten sich um diesen jungen Mann kümmern, Mister Parker«, sagte Lady Simpson. »Er gefällt mir nicht.«

      »Mylady verdächtigen Mister Cortlay?«

      »Das schon, aber er kann unmöglich der Drahtzieher sein«, erklärte Lady Simpson mit Nachdruck. »Das wäre dann wohl doch zu einfach und schon fast eine Beleidigung. Aber er scheint etwas zu wissen, und vor diesem Wissen hat er Angst.«

      Lady Simpson benahm sich recht ungeniert.

      Bevor sie zusammen mit Parker und Kathy Porter den Raum verließ, brachte sie ihre Schußwaffe an einem außerordentlich ungewöhnlichen Platz unter. Sie schob ihn in den Ausschnitt ihrer Bluse und barg ihn an ihrem wogenden Busen.

      »Gehen wir«, sagte sie dann. »Mister Parker, möchten Sie mit uns essen? Oder haben Sie andere Pläne?«

      »In der Tat, Mylady«, räumte der Butler ein. »Ich möchte Kontakt mit dem noch verbliebenen Personal herstellen, wenn es erlaubt ist.«

      »Gut, aber passen auch Sie auf sich auf. Das gilt auch für Sie, Kindchen.«

      Parker öffnete die Tür, um Lady Simpson hinaus in den Korridor treten zu lassen, doch kaum halb geöffnet, warf er sie hastig wieder zurück ins Schloß.

      »Was soll denn das?« rief Lady Agatha entrüstet.

      »Ein, äh, Skelett, Mylady.« Parkers Stimme klang indigniert.

      »Ein was?«

      »Ein Skelett, Mylady, falls meine Sinne mich nicht getäuscht haben.«

      »Und so etwas wollen Sie mir vorenthalten? Was soll denn das?« Lady Simpsons Stimme färbte sich dunkler als sonst. Sie riß die Tür auf, drehte sich dann aber spöttisch zu Parker um.

      »Seit wann leiden Sie an Halluzinationen?« fragte sie dann. »Weit und breit kein Skelett zu sehen. Was ist denn los mit Ihnen, Parker?«

      »Ich möchte ab sofort als äußerst beeindruckt erscheinen«, gab Parker leise zurück. »Das Skelett habe ich eindeutig gesehen. Es hing an einem Wandleuchter neben dem Schrank in der Fensternische.«

      »Machen Sie sich nicht lächerlich, Mister Parker.« Myladys Stimme grollte bemerkenswert laut. Sie schien es darauf angelegt zu haben, daß man sie weithin hörte. »Sehen Sie doch selbst, von einem Skelett kann ich nichts bemerken.«

      »In der Tat«, räumte Parker nach einem Blick in den langen Korridorgang betroffen ein. »Ich sollte wohl davon ausgehen, daß meine Sinne mich genarrt haben.«

      *

      Kathy Porter lag in ihrem Bett und hatte gerade das Licht ausgeschaltet.

      Das Abendessen lag ihr schwer im Magen. Es war nichts Besonderes, dafür aber etwas recht Fettes gewesen. Auch der gereichte Wein hatte nicht sonderlich gut geschmeckt. Aber wahrscheinlich hing ihr Unwohlsein auch mit der Spannung zusammen, die das große Haus erfüllte. Kathy spürte förmlich, daß mit weiteren unliebsamen Überraschungen zu rechnen war.

      Sie hatte die Tür zum angrenzenden Badezimmer spaltbreit geöffnet. Die Tür, die von dort aus in Lady Simpsons Zimmer führte, war ebenfalls nur angelehnt. Kathy wollte sofort eingreifen können, falls sich etwas Ungewöhnliches ereignete.

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