Passwort zur Seele | Erotischer SM-Roman. Alexandra Gehring
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Название: Passwort zur Seele | Erotischer SM-Roman

Автор: Alexandra Gehring

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: BDSM-Romane

isbn: 9783862777938

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      Wieder klirrten die Gläser.

      Sie war gespannt, was er mit der Aussage meinte.

      »Nicht alle Männer sind gleich. Ich bin anders ... Ich liebe das Spezielle. Du hast in die Tiefe des Horizonts geschaut, wie du heute so schön gesagt hast. Wann hast du zuletzt darüber nachgedacht, einen Blick dahinter zu werfen?« Mit einem selbstsicheren Gesichtsausdruck schaute er sie fragend an.

      Erstaunt und überrascht über die plötzliche Wendung des Gesprächs, setzte sich Melanie in ihrem Rattansessel zurück, war gespannt, was als Nächstes von Tobias kam.

      »Ich liebe Kopfkino ... Spielformen ... Sinnlichkeit.«

      Sie schaute ihn an, wusste nicht so recht, wie sie das auffassen, wie sie reagieren sollte.

      Er kam ihr zuvor. »Was ich jetzt sage, versteh das bitte nicht falsch ... Mir ist bewusst, dass du verheiratet bist, du und dein Mann sicher eine gute Ehe führt. Du bist eine sehr attraktive, erfolgreiche, begehrenswerte Frau. Du bist mit deinem Leben zufrieden. Das spürt man. Und das Kompliment darf jetzt auch noch sein: Du versprühst Lebensfreude. Die Menschen sind gern in deiner Gesellschaft, gern in deiner Nähe. Aber lebst du es auch? Erfüllst du dir deine eigenen, persönlichen Sehnsüchte und Wünsche? Ich meine damit keine materiellen Wünsche. Ich bilde mir ein, etwas Menschenkenntnis zu haben.«

      Ein Ober trat an den Tisch, fragte nach ihren Wünschen. Tobias schaute Melanie fragend an und bestellte dann noch einen weiteren Drink.

      Melanie lehnte sich zurück, fuhr sich mit beiden Händen durch ihre Haare, schaute ihm lächelnd in die Augen.

      »Fotograf, Philosoph, Frauenversteher, Seelentröster ... Bin gespannt, was jetzt noch kommt!«

      »Es kommt auf jeden Fall etwas, du kennst mich doch.« Er schaute sie verschmitzt an. »Es gibt noch eine andere Dimension des Erlebens, der Gefühlswelt ... eine Traumwelt voller Fantasien und Sehnsüchte, voller Lust und Sinnlichkeit. Wenn du in diese Welt eintauchen möchtest, wäre jetzt die Gelegenheit. Jetzt hier, in diesen Stunden, in diesem Augenblick. Dazu musst du loslassen ... dich fallen lassen ... dich öffnen ... einfach zulassen. Lass uns etwas spielen. Hier und jetzt. Schließ deine Augen.«

      Melanie schaute ihn irritiert, mit einem fragenden Gesichtsausdruck an, fuhr sich mit der Hand über ihr Kinn.

      »Mach es! Vertrau mir! Setz dich bequem hin, schließ deine Augen, atme gleichmäßig. Entspann dich ... hör mir einfach zu, betrachte es als ein Spiel.«

      Neugierde befiel Melanie. Warum denn nicht ... Das Ambiente, der herrliche Sommerabend, die liebenswerte, charmante Art von Tobias, das bisschen Alkohol ... Irgendwie fand sie es spannend, amüsant. Sie lächelte ihn an, schloss die Augen.

      Er setzte sich näher zu ihr, sprach ruhig, fast leise, monoton, machte Pausen zwischen den Sätzen.

      »Du hast über die See zum Horizont geschaut. Lass jetzt diesen Blick nochmals virtuell vor deinen Augen entstehen. Schau in die unendliche Weite. Sei ganz bei dir, hör in dich hinein. Lass dich gehen, lass dich fallen, lass es einfach geschehen.« Er machte eine Pause. Stille.

      »Erlebe es zeitlos, mit allen Sinnen. Verlass dein Schneckenhaus, lass die Zwänge des Alltags hinter dir. Geh mit mir diesen Schritt. Befolge, was ich dir sage.«

      Wieder eine Pause.

      »Lass dir einen etwas anderen Weg zeigen. Es ist allein deine Entscheidung. Mach es nur, wenn du mir vertrauen möchtest. Halt deine Augen weiter geschlossen, atme ruhig und gleichmäßig.«

      Melanie spielte das Spiel mit. Einige Minuten vergingen, sie hatte ihren Kopf auf die Brust gesenkt, ihre Hände auf die Oberschenkel gelegt.

      »Du bist tief entspannt ... deine Arme, deine Beine, deine Muskeln, lass jegliche Anspannung von dir ... atme ruhig und gleichmäßig weiter ... gleichmäßig ... tief ein und aus.«

      Er nahm sein Glas, nippte daran, sah, wie sich ihr Brustkorb gleichmäßig anhob und senkte.

      »Du bist eine stolze, erfolgreiche und mehr als attraktive Frau. Ich möchte dir einen etwas anderen Weg zeigen, möchte deine geballte Weiblichkeit erleben, möchte dich ins Traumland führen, dich ein klein wenig hinter den Horizont blicken lassen. Lass es zu, genieße, träume, erlebe. Erlebe und spüre jede Ader deines Körpers, all deine Sinne. Sei stolz auf dich, auf deine Weiblichkeit, auf deinen Willen, neue Wege zu gehen! Lass es zu! Geh diesen Weg mit, wenn DU es möchtest! Es entscheidet allein dein Wille, es ist allein deine Entscheidung.«

      Eine Minute später gab er ihr fast flüsternd die nächste Order: »Öffne jetzt deine Augen!«

      Melanie schaute ihn mit ernstem Gesichtsausdruck einige Sekunden lang schweigend an, nahm die Hand vor den Mund, deutete ein Gähnen an.

      »Autosuggestion, oder gar Hypnose?« Sie schaute ihn fragend, aber mit einem freundlichen Lächeln an. Tatsächlich hatte sie eine tiefe, innere Ruhe befallen. Eine angenehme Wärme durchzog ihren Körper. »Ganz schön clever, der junge Mann! Du bist tatsächlich irgendwie anders, machst mich neugierig, weißt genau, was du willst und was du tust. Die Mädels fallen sicher reihenweise darauf herein. Wie verrückt ist das denn?!«

      »Es ist ein ernst gemeintes Angebot. Gerade weil du denkst, alle wollen nur das eine. Ich behalte meine Jeans an. Wenn ich das hier sage, wird es auch so sein. Versprochen. Überleg es dir. Wenn du es nicht möchtest, habe ich vollstes Verständnis. Ich glaube, soweit kennst du mich. Ich bin gleich zurück.« Schmunzelnd erhob er sich und schob den Stuhl zurecht.

      Melanie spielte gedankenversunken mit ihrem halbleeren Glas. Ihr wurde immer bewusster, dass sie sich mal offener mit ihrem Mann über Sehnsüchte und Wünsche hätte austauschen müssen, auch im sexuellen Bereich. Mit den Jahren war alles eingefahren, vieles wiederholte sich, Neues wurde nur selten ausprobiert. Es war eine trügerische Zufriedenheit entstanden. Erstmals empfand sie eine gewisse Tristesse. Auch der Freundeskreis war seit Jahren der gleiche. Die gleichen Gesichter, die gleichen Gewohnheiten, die gleichen Ansichten, die gleichen Gespräche. Auch das war natürlich nichts Ungewöhnliches, war natürlich in Ordnung. Und trotzdem!

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