Der exzellente Butler Parker 19 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Der exzellente Butler Parker 19 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der exzellente Butler Parker

isbn: 9783740948863

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СКАЧАТЬ Mylady, eine Wette zu plazieren?« erkundigte sich Josuah Parker gemessen, der wieder mal gewisse Mißverständnisse und Verwicklungen voraussah.

      »Eben nicht, Mister Parker, das ist es ja!« Die ältere Dame befand sich in einem ausgesprochen euphorischen Zustand. »Hätte ich setzen können, hätte ich natürlich nur siebentausend Pfund gewonnen, denn Sie müssen ja vom Gewinn den Einsatz abziehen. So aber ist mein Gewinn rein netto, da ich erfreulicherweise nichts einzusetzen brauchte!« Sie rieb sich die Hände in dem Bewußtsein, ein außerordentlich lukratives Geschäft getätigt zu haben.

      »Möglicherweise wird man Myladys Gewinn nicht anerkennen«, machte Parker gemessen auf ein kleines, aber sehr reales Problem aufmerksam. »Die Geschäftsleitung wird unter Umständen den Standpunkt vertreten, daß ohne Einsatz auch kein Gewinn möglich ist.«

      »Ich muß doch sehr bitten, was soll diese kleinliche Prinzipienreiterei, Mister Parker?« empörte sich Agatha Simpson umgehend und sah ihren Butler mit flammenden Augen an. »Also gut, das werden wir gleich feststellen.«

      Sie drängte einige Wettlustige beiseite, die wegen ihrer bescheidenen Gewinne noch immer anstanden, und schob sich energisch zum Schalter vor. »Achttausend Pfund, junger Mann!« verlangte sie und schwenkte munter ihren Tippzettel, den sie nicht abgegeben hatte. »Bitte in kleinen, gebrauchten Scheinen, die großen lassen sich immer so schwer ausgeben.«

      Der Angestellte hinter dem Tresen seufzte vernehmlich und drehte sich zu seinem Kollegen um, der Geldbündel sortierte.

      »Sag’ dem Boß Bescheid«, befahl er gereizt. »Diese komische Tante scheint Ärger machen zu wollen.«

      Dann wandte er sich an Agatha Simpson, die vor ihm stand und ungeduldig auf ihren »Gewinn« wartete. »Einen Augenblick, Mylady, der Chef kommt gleich selbst und kümmert sich um sie. Wissen Sie, bei Gewinnen dieser Größenordnung wird der glückliche Wetter vom Chef selbst bedient und zu einem Glas Schampus eingeladen.«

      »Eine durchaus erfreuliche Tatsache«, kommentierte Lady Agatha zufrieden. »Ich hoffe nur, man kredenzt hier keinen Tropfen aus dem Sonderangebot, sondern etwas Anständiges.«

      »Selbstverständlich wissen wir, was sich gehört. Bei solchen Gewinnen gibt’s nur vom Feinsten, glauben Sie mir. Nehmen Sie inzwischen einen Augenblick Platz. Man wird Sie gleich abholen und zur Geschäftsleitung bringen.«

      »Haben Sie gehört, Mister Parker?« wandte sie sich an den Butler und nickte ihm lächelnd zu. »Man wird mir meinen Gewinn bei einem Glas Champagner überreichen. Scheint ein anständiges Haus zu sein, meinen Sie nicht auch? Weshalb waren wir eigentlich hergekommen, wollte ich hier nicht ein kriminelles Subjekt treffen?« fuhr sie fort und runzelte nachdenklich die Stirn.

      »Im Prinzip schon«, lautete Parkers salomonische Antwort. »Mylady gedachten, den Geschäftsinhaber wegen einiger Herren zu befragen, die Mylady im Rennstall des Mister Warner belästigten.«

      »Tatsächlich?« wunderte sie sich und sah ihn kopfschüttelnd an. »Das war doch Ihre Idee, Mister Parker! Warum sollte ein Mann, der sein Geschäft in derart vorbildlicher Weise führt und die Gewinner größerer Summen sogar zu einem kleinen Umtrunk einlädt, schon mit Kriminellen zu tun haben? Nein, Mister Parker, diesmal sind Sie auf dem Holzweg, das müssen Sie einsehen. Aber gut, ich will dieses Thema nicht weiter vertiefen, ich möchte Sie schließlich nicht deprimieren.«

      »Mylady sind einfach zu gütig.« Parker bedankte sich durch eine angedeutete Verbeugung. »Möglicherweise ist meine bescheidene Wenigkeit einer Fehlinformation zum Opfer gefallen.«

      »Macht nichts, Mister Parker.« Lady Agathas gute Laune war fast körperlich spürbar. Die ältere Dame sprühte nahezu vor Glückseligkeit in Anbetracht des zu erwartenden Gewinns. »Jeder kann sich irren, Mister Parker, sogar mir ist das schon passiert!« lächelte sie und korrigierte sich gleich darauf: »Wenn auch sehr selten, Mister Parker, eigentlich so gut wie gar nicht...«

      »Sind Sie die glückliche Gewinnerin?« erkundigte sich in diesem Augenblick ein bullig aussehender junger Mann um die dreißig, der aus einer Seitentür gekommen war und nun neben dem Tisch der Lady stand. »Der Boß sagt, ich soll Sie zu ihm bringen.«

      Der Kompakte steckte in einem dunkelblauen Nadelstreifenanzug, in dem er eher verkleidet als gut angezogen wirkte. Man sah ihm den Schläger nur zu deutlich an. An diesem Eindruck änderten auch sein etwas verkrampft wirkendes Lächeln und die weiße Nelke im Knopfloch nichts.

      Parkers geschultem Blick entging auch keinesfalls die Handfeuerwaffe, die der Mann unter der linken Achsel trug.

      Hinter dem Kompakten stand ein zweiter Mann ähnlichen Kalibers, der sich in einen grauen, genauso unpassend wirkenden Anzug gezwängt hatte und beim Grinsen eine beachtliche Zahnlücke präsentierte.

      »Hat Ihr Chef mein Geld schon bereitgelegt?« erkundigte sich Agatha Simpson besorgt, während sie sich erhob und zur Tür steuerte, durch die die beiden »Gentlemen« gekommen waren. »Ich hoffe, ich kann es sofort entgegennehmen.«

      »Aber klar, Lady, der Boß weiß doch, was er einem guten Kunden schuldig ist.«

      Der Mann im Nadelstreifenanzug wollte die Tür hinter sich zuwerfen, als Parker sich diskret hinter ihm in den Gang schob und ihm höflich zunickte.

      »He, was wollen Sie denn?« blaffte der Mann und musterte den Butler ärgerlich. »Sie hat niemand eingeladen, wir sind auf dem Weg zu ’ner ganz privaten Party.«

      »Selbstverständlich wird Mister Parker mich begleiten«, meldete sich Lady Agatha zu Wort und sah die beiden »Gentlemen« lächelnd an. »Mister Parker ist da, wo ich auch bin, aber das können Sie ja nicht wissen, meine Herren!«

      *

      »Sie scheinen ja nicht schlecht von Ihren Wettern zu leben«, kommentierte Lady Agatha das luxuriöse Büro, in dem Mahagoni und Leder dominierten und den Eindruck äußerster Gediegenheit vermittelten.

      »Man kann davon leben«, bestätigte der Mann hinter dem riesigen Schreibtisch und erhob sich, um seinerseits der Lady neugierig entgegenzusehen. Der Hausherr war ein kleiner, untersetzter Mann um die fünfzig, der auch an der eigenen Person seinen Wohlstand zur Schau stellte.

      Eine nicht eben kleine, rosig schimmernde Perle steckte an seinem Revers und leuchtete dem Betrachter förmlich entgegen. Die korrekt etwas aus den Ärmeln hervorstehenden Manschetten wurden von riesigen, zu Manschettenknöpfen umgearbeiteten Rubinen zusammengehalten, und an seinen Fingern prangten diverse auffällige Ringe. Der ganze Mann war eine einzige Demonstration von Geschmacklosigkeit und hemmungsloser Prunksucht.

      »Ihre Kunden verlieren wohl in der Regel«, fuhr die passionierte Detektivin munter fort und betrachtete den aufgeblasenen Geck hinter dem polierten Riesenschreibtisch. »Aber ab und zu geraten natürlich auch Sie an den Falschen, mein Lieber. Ich jedenfalls habe eine erkleckliche Summe gewonnen und freue mich, daß Sie sich als anständiger Verlierer zeigen und mir mein Geld persönlich aushändigen wollen.«

      »Darf ich Ihnen ein Glas Champagner anbieten lassen?« erkundigte sich der Hausherr mit erstaunlich hoher Fistelstimme, die gar nicht so recht zu dem gedrungenen Körper passen wollte. »Ein ausgezeichneter Tropfen, den ich für mich ganz persönlich in Frankreich keltern lasse.«

      »Kein schlechter Gedanke.« Agatha Simpson nickte ihm freundlich zu und nahm sich ihr Glas von einem Silbertablett, das ihr einer von den beiden Männern, die sie hergebracht hatten, entgegenhielt.

      »Eigentlich mache ich mir ja nichts aus СКАЧАТЬ