Название: Butler Parker Box 12 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783740962197
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»Und wie geriet sie an die sanften Lämmer?«
»Auf dem Umweg über Marty Galbert. Er nahm sie eines Tages mit in den bereits erwähnten Bierkeller.«
»Okay, bleibt das Problem, wo wir das Mädchen lassen.« Madford sah zu McLean hinüber, der mit dem Schlaf kämpfte.
»Man könnte sie möglicherweise veranlassen, zu einer Freundin zu ziehen, die den ›Lämmern‹ unbekannt ist.«
»Wäre die richtige Lösung«, pflichtete Madford überraschenderweise bei, »ich denke, das sollten Sie in die Hand nehmen, Parker. Aber noch lieber wäre mir, wir könnten dieses Herzchen für ein paar Tage hinter Schloß und Riegel bringen. Handhaben sind vorhanden. Immerhin hat sie zusammen mit Galbert versucht, Sie zu überfallen!«
»Wegen dieser Geschichte können Sie sich später immer noch mit Judy Calmer unterhalten«, warf Rander ein, »jetzt geht es erst mal darum, daß wir diese ›Lämmer‹ aufspüren, Madford.«
Parker brachte Madford und McLean über den Dachgarten hinüber zur geschickt getarnten Panzertür, hinter der sich die steile und absichtlich schmale Treppe hinunter zum Lichthof und Fahrstuhl befand.
Als Parker zurück ins Penthouse kam, stand sein junger Herr am Telefon. Er winkte Parker zu sich heran und deutete auf den zweiten Hörer.
»… ist doch Ihre Sache, ob Sie mir glauben oder nicht«, sagte eine gespielt gelassene, noch jugendliche Stimme, »ich weiß nur, daß meine Informationen bestimmt nicht billig sind. Wenn Sie was über die ›Lämmer‹ erfahren wollen, müssen Sie tief in die Tasche greifen!«
»Wo kann ich mich mit Ihnen unterhalten?« fragte Rander.
»Nur hier in der Stadt«, kam prompt die Antwort, »und noch etwas, Mister Rander, bloß keine Mätzchen! Sonst hau’ ich nämlich sofort wieder ab.«
»Sagen wir, in einer halben Stunde im Loop?«
»Okay, einverstanden. Aber kommen Sie allein! Ohne Ihren komischen Butler. Und bringen Sie gleich mal als Anzahlung fünfhundert Piepen mit.«
»Wo im Loop wollen wir uns treffen?«
»Kennen Sie Andys Flipper-Keller?«
»Ich werde ihn finden. Bis dann.«
»Hören Sie, keine Mätzchen, sonst bekommen Sie aus mir keinen Ton ’raus!«
»Wie erkenne ich Sie?«
»Werden Sie schon merken. Ich werd’ Sie von der Seite anquasseln. Hauptsache, Sie kommen – Ende!«
Rander legte auf und sah seinen Butler abwartend an.
»Es dürfte sich meiner bescheidenen Ansicht nach um eine Falle der sanften Lämmer handeln«, meinte der Butler gemessen, »dennoch sollte man die Chance nutzen, Kontakt zu diesen Lämmern aufzunehmen.«
»Finde ich auch, Parker.«
»Wahrscheinlich ist diesen sanften Lämmern inzwischen bekannt, wo Judy Calmer sich aufhält, Sir. Man braucht also ein Druckmittel, damit Sie und meine bescheidene Wenigkeit sie ausliefern.«
»Genau, Parker. Aber verlieren Sie keine Zeit! Rüsten Sie mich mit ein paar freundlichen Überraschungen aus! Ich möchte nicht gerade wie ein Superlamm auf der Schlachtbank erscheinen.«
»Sie werden mit meinen Ausrüstungsvorschlägen zufrieden sein«, erwiderte Parker, »ich werde mir erlauben, Ihnen eine handliche Auswahl vorzulegen!«
Es ging auf Mitternacht zu, als Mike Rander seinen Sportwagen verließ und sich Andys Flipper-Keller näherte. Es handelte sich um ein Lokal, in dem eine Riesenauswahl von Spielautomaten aller Ausführungen stand. Der große Keller, weiß getüncht, war in grelles, bläuliches Neonlicht getaucht. Der Besuch um diese späte Stunde war nicht besonders groß. Rander schätzte beim Eintreten etwa zwanzig Gäste, in der Hauptsache junge Leute zwischen achtzehn und fünfundzwanzig Jahren.
Der Anwalt, der einen leichten Raglanmantel trug, schlenderte an den Spielautomaten vorbei und blieb vor einem Kleinschießstand stehen. Mittels einer fest montierten Pistole, die kardanisch aufgehängt war, mußte man mit Lichtimpulsen nach wandernden Zielen schießen. Ein nettes Geschicklichkeitsspiel, falls man sich die Zeit vertreiben wollte.
Rander hatte gerade seinen Obulus in den Geldschlitz gesteckt, als hinter ihm ein leises Lachen zu hören war. Langsam wandte Rander sich um.
»Pünktlich wie die Feuerwehr«, sagte einer der beiden jungen Männer. Er war mittelgroß, sehr kompakt und trug über seinem Rollkragenpullover eine Sportjacke.
»Habe ich mit einem von Ihnen eben per Telefon gesprochen?«
»Haben Sie, Mann.« Der Kompakte grinste.
»Neugierig, was?« fragte der zweite Mann. Er war schmal, sah sportlich aus und hatte eine Narbe über der linken Augenbraue.
»Natürlich«, erwiderte Rander lächelnd. »Sie haben mir ja ein paar tolle Informationen angeboten.«
»Haben Sie die Piepen dabei?« wollte der junge Mann mit der lädierten Augenbraue wissen.«
»Wie verabredet.«
»Kommen Sie!« der Kompakte kümmerte sich nicht weiter um Mike Rander, drehte sich um und ging hinüber zur Eingangstreppe. Der junge Mann mit der lädierten Augenbraue blieb hinter Mike Rander.
Der Anwalt hatte keine Angst. Natürlich nicht, denn er war von seinem Butler speziell ausgestattet worden.
Nach menschlichem Ermessen konnte so schnell nichts passieren.
»Drüben, auf dem Parkplatz«, sagte der Kompakte, als sie das Freie erreicht hatten, »Sie sind hoffentlich allein, wie?«
»Ich habe mich an die Abmachung gehalten«, sagte der Anwalt.
»Tun wir auch. Nur keine Sorge!« Die beiden jungen Männer grinsten sich verstehend an und nahmen den Anwalt in ihre Mitte. Sie überschritten die Straße und gingen zu dem Parkplatz, der sich auf dem unbebauten Grundstück befand, das von zwei massigen Häusern begrenzt wurde.
Sie hatten den Parkplatz erreicht und deuteten auf einen ungewaschenen, alten Buick, der in der zweiten Reihe stand. Hier angekommen, bauten sie sich vor Rander auf, lächelten und schauten sich etwas mißtrauisch um.
Dann, ohne jede Vorwarnung, schlug der Kompakte aus der Hüfte heraus zu. Seine Faust knallte mit aller Kraft gegen Randers Magenpartie.
Der Stämmige zuckte mit einem erstickten Aufschrei zurück und sah verblüfft auf seine rechte Hand, deren Finger sich überraschenderweise nicht mehr bewegen ließen.
Der junge Mann mit der lädierten Augenbraue vermochte seinen Schlag nicht mehr zu stoppen, selbst wenn er es vorgehabt hätte. Seine Faust hatte sich als Ziel die Nierenpartie Mike Randers ausgewählt.
Seine Faust traf die Zielgegend, aber auch er stieß einen erstickten Schrei aus, mußte seine linke Hand zu Hilfe nehmen, um die rechte Faust überhaupt in die Waagerechte zu bekommen. Auch seine Finger ließen sich nicht mehr bewegen.
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