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СКАЧАТЬ »Ich möchte nicht in seiner Haut stecken, weiß Gott nicht. Es ist ein außerordentliches Päckchen, das unser Freund Leopold dem armen Kerl nebst dem reichen Erbe aufgebuckelt hat. Ihr wißt nämlich noch nicht alles, was ich weiß.«

      »Kann ich mir denken, du Rechtsverdreher!« schmunzelte Melch behaglich. »Dein Amt ist eben die Geheimniskrämerei. Läßt uns der Mensch bei dem unerschütterlichen Glauben, daß Frau Elisa nebst Anhang die Erben sind, und lächelt noch schadenfroh dazu, als uns nach der Testaments­eröffnung die Überraschung fast umwirft.«

      »Was kann ich dafür, daß ihr eine so lange Leitung habt«, wehrte Glang sich lächelnd gegen den Vorwurf. »Daß der Baron hier so plötzlich auftauchte, das muß euch doch schon zu denken gegeben haben.«

      »Hat es auch«, behauptete Melch. »Aber da wir keine Hellseher sind, konnten wir den Zusammenhang ja nicht ahnen. Denn seltsam ist und bleibt die Sache doch auf alle Fälle; das wirst selbst du Neunmalkluger zugeben müssen.

      Taucht da plötzlich so ein Mann auf, wie ihn unser alter Herrgott nur in seiner besten Laune schafft, und von dem man bisher kein Sterbenswörtchen gehört, obgleich man hier seit mehr als dreißig Jahren ein und aus geht – und schnappt mir nichts, dir nichts der Frau Elisa von Hellersen das reiche Erbe vor der Nase weg. Wird nicht nur unumschränkter Herr über die prachtvolle Herrschaft Waldwinkel samt Nebengütern, sondern erbt auch noch eine Summe Geld dazu, bei deren Zahl man sich verschluckt, wenn man sie aussprechen will.

      Ist das merkwürdig oder nicht? Zumal dieser Herr dem Erb­lasser unbekannt war.«

      »Nimmst du wenigstens an«, entgegnete der Justizrat geheimnisvoll und weidete sich augenblickslang an den verblüfften Gesichtern Melchs und Wieloffs. »Und wenn ich euch nun erklärte, daß Leopold den Baron schon seit seinem zwölften Lebensjahr gekannt hat?«

      »Eine Frage habe ich, die du gewiß auch beantworten kannst: Warum nahm Leopold, der doch immer so einsam war, den Knaben nicht ganz zu sich?« wollte Melch wissen.

      »Weil der kleine Swen schon damals das verjüngte Ebenbild seines Vaters war, den Leopold ebenso glühend haßte, wie er Swens Mutter geliebt hat.«

      »Na, höre einmal, die Sache wird ja immer verzwickter.«

      »Durchaus nicht, sie ist vielmehr unendlich einfach und unendlich traurig. Leopold war schon ein alternder Mann, als er Frau Gertraude von Hellersen durch Zufall kennenlernte. Ihn packte die Liebe um so gewaltiger, da sie ihn bisher gnädigst verschont hatte. Sich dieser wirklich bezaubernden Frau zu nähern, war natürlich unmöglich: Erstens mal wegen seiner traurigen Gestalt, zweitens weil die Heißbegehrte an einen Mann gebunden war, den sie über alles liebte. Und diesen Mann, der die Frau sein eigen nannte, nach der unser armer Freund sich völlig verzehrte, haßte und beneidete er glühend. Leopold ­litt damals entsetzlich, weil ihn die unglückselige Liebe wie eine Krankheit befallen hatte. Ich glaube bestimmt, daß Leopold hauptsächlich deshalb an dem Schicksal des kleinen Swen so regen Anteil nahm, weil er der Sohn der schmerzlich geliebten Frau war. Hätte er ihr geglichen, wäre der Knabe wohl schon damals nach Waldwinkel gekommen. Da er aber ganz seines Vaters Ebenbild war, hätte Leopold es nicht ertragen können, ihn ständig um sich zu haben; denn er kämpfte gegen den Haß und Neid, der ja einen ganz Unschuldigen traf, hart an, da sich beides mit seiner sonst hochherzigen Gesinnung nicht vertragen wollte. Und dann wollte er ja auch vergessen, was ihm nimmermehr gelungen wäre, hätte er den Knaben ständig vor Augen gehabt. Aber sein Erbe sollte Swen werden, diese Tatsache stand für ihn unabänderlich fest. Und je prachtvoller sich der Knabe entwickelte, um so fester wurde Leopolds Entschluß. Jede Kleinigkeit, die Swen betraf, nahm er wichtig, und der Gedanke, den nun Erwachsenen endlich zu sich zu rufen, nahm immer festere Formen an. Wie ich vorhin schon erwähnte, war Swen im Hause seiner Verwandten ein richtiges ›Mädchen für alles‹. Er ertrug auch stets alles mit bewundernswerter Geduld, bis ihm die doch einmal riß, und er ging von Hirschhufen fort. Das jedoch verbitterte die Verwandten maßlos; denn der Baron war ein Mensch, den man nicht ungestraft in der Wirtschaft missen konnte. Er war ein äußerst tüchtiger Landwirt, der Hirschhufen hochgehalten hatte. Tatsächlich ging es nach seinem Weggang auch schnell berg­ab. Und als gar noch nach knapp einem Jahr der alte Francke starb und ein Oberinspektor verpflichtet wurde, der sich die zügellose Wirtschaft des Gutes zunutze machte und gehörig in seine Tasche wirtschaftete, da war der Zusammenbruch nicht mehr aufzuhalten. Nun war wieder ein Fall eingetreten, wo der junge Baron seine Tüchtigkeit unter Beweis stellen konnte. Leopold war gespannt, wie er sich in fremden Diensten behaupten würde. Und das war wohl auch der Grund, weshalb er den Gedanken, ihn nach Waldwinkel zu rufen, wieder aufgab. Später kam dann allerlei dazwischen. Der Baron heiratete, ein Kindchen stellte sich ein, die junge Frau starb. Das waren alles Ereignisse, die unsern Freund abschreckten, den Neffen zu sich kommen zu lassen. Und als er es dann endlich tat, da hatte es wieder der Tod so eilig, daß Leopold dem Baron nicht einmal alles mündlich sagen konnte, was ihm so sehr am Herzen lag. Wäre er nicht so klug gewesen, in einem langen Brief schon vorher niederzuschreiben, was er von seinem Neffen wünschte und erwartete, so wäre dem Baron die unverhoffte Erbschaft lebenslang ein Rätsel geblieben.«

      Nach diesen Worten des Justizrates war es eine Weile beklemmend still. Die Blicke der drei Männer hingen an dem Bild des Verstorbenen, der trotz seines Reichtums so unglücklich gewesen war wie selten ein Mensch, der neben der Verspottung, die seinem abschreckenden Aussehen galt, auch noch die Qualen einer aussichtslosen Liebe hatte auskosten müssen bis zum letzten bitteren Tropfen.

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