Название: Butler Parker 132 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783740925741
isbn:
»Ich weiß noch immer nicht, wie das alles passieren konnte.« Kathy strich sich über die Stirn.
»Könnten Tee oder Kaffee helfen?« erkundigte Parker sich höflich.
»Wenn schon, Mister Parker, dann bitte einen sehr starken Kaffee«, bat Kathy Porter. Sie ließ sich in einem Ledersessel nieder und lehnte sich zurück. Parker war hinüber zur Anrichte gegangen, und servierte Kathy Porter den gewünschten Kaffee, den sie schluckweise trank.
»Nun kommen Sie endlich zur Sache«, mahnte Lady Agatha ungeduldig. »Was ist passiert, Kindchen? Ich wette, man hat auch Sie in eine Falle gelockt, wie?«
»Woher wissen Sie das?« Kathy Porter wunderte sich.
»Ich habe eben Phantasie«, lobte die ältere Dame sich.
»Sie erwachten irgendwo aus einer Betäubung und können sich selbst jetzt noch nicht erklären, wie Sie in eine gewisse Situation gerieten, Miß Porter?« Parker stand steif und würdevoll vor der Anrichte.
»Genau, Mister Parker, genau so ist es gewesen!« Kathy nickte vorsichtig und griff an ihre Schläfen. »Ich soll, ich geniere mich fast, es zu sagen, ich soll einen Mann bestohlen haben, der mich mit in seine Wohnung genommen hat.«
»Das hört sich gut an, Kindchen.« Agatha Simpson freute sich. »Und was hatten Sie angeblich gestohlen? Und von wem wurden Sie erwischt?«
»Ich weiß überhaupt nicht, wie ich anfangen soll.«
»Erzählen Sie der Reihe nach, Kindchen!«
»Ich war in einem Warenhaus und wollte mir ein paar Kleider ansehen«, berichtete Kathy Porter. »Ich ging hinauf in die Snack-Bar und trank eine Tasse Kaffee. Dabei passierte einem Gast ein Mißgeschick. Er schüttete mir seinen Drink übers Kleid, entschuldigte sich und bot mir Schadenersatz an. Wir kamen ins Gespräch, tranken zusammen Kaffee – und dann wurde mir übel. Er brachte mich runter zum Parkplatz und wollte mich nach Hause bringen.«
»Und da haben Sie nicht Lunte gerochen?« wunderte sich Lady Agatha.
»Das schon, Mylady.« Kathy Porter nickte. »In meinem Unterbewußtsein warnte mich etwas, aber ich kam dagegen einfach nicht an. Im Wagen dieses Mannes muß ich dann eingeschlafen sein. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem Bett.«
»Wahrscheinlich ziemlich nackt, Kindchen, oder?«
»Eigentlich völlig, Mylady.« Kathy Porter senkte den Kopf und errötete sanft. »Ich wußte nicht, wo ich war. Ich zog mich an und wollte das Haus so schnell wie möglich wieder verlassen, doch dann war da plötzlich ein Mann, der mich aufhielt und meine Handtasche durchsuchte.«
»Ist das nicht wunderbar, Mister Parker?« Mylady sah ihren Butler zufrieden an.
»In meiner Handtasche hatte ich eine schwere Golduhr, Bargeld, ein paar fremde Kreditkarten, Brillantringe und einige goldene Armbanduhren.«
»Die Sie angeblich gestohlen hatten.« Mylady machte einen angeregten Eindruck.
»Das sagte man mir auf den Kopf zu, Mylady. Ich sollte diesen Diebstahl zugeben und schriftlich bestätigen.«
»Sahen Sie den Mann, den Sie angeblich bestohlen haben?«
»Nein, der schlief noch, Mister Parker. Ich hatte nur mit seinem Butler zu tun.«
»Wissen Sie zufällig, wie er hieß?«
»Er nannte sich Perkins, Mister Parker.«
»Und der Bestohlene?«
»Das muß ein Mister Derek Beils sein, Mister Parker, aber wie gesagt, ich habe ihn überhaupt nicht zu Gesicht bekommen. Die schriftliche Bestätigung verlangte der Butler von mir.«
»Also ein Schuldeingeständnis«, stellte Mylady fest. »Sehr schön, Kindchen. Das ist ein herrlicher Morgen.«
»Sie unterschrieben, Miß Porter?« wollte Parker wissen.
»Allerdings, Mister Parker.« Kathy Porter war inzwischen wieder voll bei der Sache. »Diese ganze haarsträubende Geschichte kam mir nämlich verdächtig vor. Ich weiß, daß ich nicht stehle. Und ich weiß auch, daß ich ganz sicher nicht freiwillig mit diesem Mann weggefahren bin. Ich möchte schwören, daß man mich unter Drogen gesetzt hat.«
»Bestimmt, Kindchen.« Mylady war wie elektrisiert. »Man hat Ihnen eine Falle gestellt, um Sie später zu erpressen.«
»Das dachte ich mir auch, Mylady. Darum habe ich das Schuldeingeständnis auch unterschrieben. Ich habe natürlich geweint und meine Unschuld beteuert, aber dann doch unterschrieben. Ich möchte nämlich herausbekommen, warum man mir diese Falle gestellt hat. Richtig, ich habe vergessen zu sagen, daß man nur dann die Polizei nicht verständigen würde, wenn ich das Schriftstück unterzeichne.«
»Was sagen Sie jetzt, Mister Parker?« Mylady wandte sich an ihren Butler. »Hat sie sich nicht wunderbar verhalten?«
»Bemerkenswert geistesgegenwärtig«, urteilte Butler Parker. »Nach Lage der Dinge und nach meiner bescheidenen Einschätzung dürfte es sich um Vorbereitungen handeln, die das Ziel verfolgen, Mylady, wenn auch auf Umwegen, zu Handlungen zu bringen, die man nur als ungesetzlich bezeichnen kann.«
»Wie war das?« Die ältere Dame schluckte, denn Parker hatte sich wieder mal sehr barock ausgedrückt. »Übersetzen Sie das mal bei Gelegenheit, Mister Parker. Ich möchte nämlich wissen, was Sie da gerade sagen wollten.«
*
»Ich habe gute Nachrichten für Sie«, sagte Rodney Bottning zwei Tage später. Er hatte Butler Parker im Pub erwartet, wohin er ihn per Telefon bestellt hatte.
»An gute Nachrichten vermag ich kaum zu glauben«, antwortete der Butler.
»Setzen Sie sich erst mal! Warten Sie, ich werde uns ein Bier holen.« Der angebliche Butler nahmes Bottning ging zum Tresen und kam bald darauf mit zwei Gläsern Bier zurück. Die Männer hatten eine kleine Nische für sich allein und konnten sich ungestört unterhalten.
»Ich habe Rose Floyden zu ihren Eltern nach Südfrankreich geschickt«, meinte Bottning, nachdem er einen Schluck genommen hatte.
»Rose Floyden?« Parker schien nicht zu wissen, von wem sein Gegenüber sprach.
»Na, Sie wissen doch, die Hausdame Sir Richards«, meinte Bottning und zwinkerte Parker zu. »Wenn Rose dort nicht ankommt, dann ist das nicht unsere Sache, verstehen Sie?«
»Sie haben die besagte Dame ...?«
»Die findet kein Mensch mehr«, behauptete Bottning. »Sie sind aus dem Schneider, Parker.«
»Vielleicht materiell gesehen«, antwortete Parker. »Aber Sie ahnen ja nicht, wie es in meinem Innern aussieht, wenn ich es so banal ausdrücken darf. Ich kann kaum sagen, wie dankbar ich Ihnen bin.«
»Ich habe Ihnen das Zuchthaus erspart«, erklärte Bottning.
»Das sehe ich in aller Klarheit.«
»Eine СКАЧАТЬ