Название: Bondage | Erotischer Ratgeber
Автор: Arne Hoffmann
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
Серия: lebe.jetzt Ratgeber
isbn: 9783862779376
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In diesen und anderen Fällen sind Fesseln der materielle Ausdruck der Unterwerfung unter einen anderen Menschen, die eigentlich auf der seelisch-emotionalen Ebene stattfindet. Fesseln machen diese Unterwerfung konkret und führen beiden Partnern kontinuierlich vor Augen, dass nur einer von beiden die Macht hat.
Für Menschen, die gern gedemütigt und bloßgestellt werden, kann es besonders prickelnd sein, wenn sie nackt oder in einer entwürdigenden Position gefesselt werden und das hilflos »ertragen« müssen.
Viele Menschen genießen es aber auch, von Fesseln verschiedenster Art umfangen und gehalten zu werden. Für sie sind Fesseln wie eine Umarmung, die ihnen Geborgenheit vermittelt.
Für manche stellt es den ultimativen Ausdruck des Vertrauens in ihren Partner und in ihre Hingabe dar, sich von ihm fesseln zu lassen. »Ich liefere mich dir so sehr aus«, teilen sie ihm dadurch mit, »dass du alles mit mir machen kannst, und ich bin mir sicher, dass du das nicht missbrauchen wirst. Ich gehöre ganz dir.« Wenn man in diesen Bahnen denkt, stellt letzten Endes auch ein Ehering ein Symbol der (hier gegenseitigen) Bondage dar: Man erklärt sich freiwillig aneinander gebunden.
Manchen Menschen helfen Fesseln sehr dabei, in einen angenehmen meditativen Zustand zu gelangen. Erst in dieser Situation, in der es nichts gibt, was sie tun können und was sie ablenkt, gelingt es ihnen, ihre Aufmerksamkeit nach innen lenken.
Für denjenigen, der fesselt, gibt es natürlich auch mehrere Gründe:
Jemand, der seinen Partner fesselt, kann mit ihm (im zuvor vereinbarten Rahmen) alles anstellen, wozu er gerade Lust hat, solange diese Form der Fesselung das zulässt.
Er empfindet einen enormen Stolz, weil sich ein anderer Mensch derart vertrauensvoll in seine Hände begeben hat.
Oft ist ein nackter gefesselter Mensch auch schlicht ein reizvoller ästhetischer Anblick – erst recht, wenn man eine besonders hübsche Position für ihn gefunden hat.
Beim Bondage geht es anders als bei einer Geiselnahme und einem Kidnapping eben nicht nur darum, einen anderen Menschen so festzubinden, dass er sich nicht mehr von einem bestimmten Ort wegbewegen kann. Stattdessen ist der Vorgang des Fesselns selbst eine erotische Begegnung, an der (in der Regel) zwei Menschen mitwirken, jeder mit seinen eigenen Vorstellungen, Leidenschaften, Wünschen und Fantasien. Wie könnt ihr diese Erfahrung so sinnlich und lustvoll wie möglich gestalten? Darum wird es in diesem Ratgeber gehen.
Was ist gut geeignet, um deinen Partner zu fesseln?
Wenn ich in meinen Sex-Ratgebern schreibe, du »solltest« das oder das tun, dann versuche ich, mich auf solche Fälle zu beschränken, bei denen ein bestimmtes Verhalten eindeutig besonders empfehlenswert ist. In allen anderen Aspekten möchte ich dich als meinen Leser vor allem darüber informieren, welche Möglichkeiten dir zur Auswahl stehen und welche Vor- und Nachteile sie jeweils haben. Die Entscheidung bleibt letztlich dir und deinem Partner überlassen – denn ihr seid es ja auch, die die Konsequenzen dieser Entscheidung erleben. Dabei fängt eure Wahlfreiheit schon bei der Frage an, was du am besten verwendest, um deinem Partner Fesseln anzulegen.
Naheliegend ist, das zu verwenden, was du tatsächlich in Griffweite hast: also beispielsweise ein Halstuch, einen Schal, Strümpfe oder eine Krawatte. Solche Hilfsmittel sind praktisch, weil du sie dir nicht erst aufwendig besorgen musst, wenn dich die Fessel-Lust packt. Außerdem hast du vermutlich schon in dem einen oder anderen Film gesehen, wie so etwas zum Fesseln verwendet wurde – beispielsweise in ›Basic Instinct‹ mit Sharon Stone. Und wenn überraschend die Schwiegereltern zu Besuch kommen, braucht ihr solche Dinge im Gegensatz zu Seilen nicht extra zu verstecken. Nicht zuletzt fühlen sich diese Dinge auf der Haut sehr angenehm an.
Aber es gibt auch gute Gründe, die dagegen sprechen, solche Kleidungsstücke und Accessoires zu benutzen, vor allem wenn sie aus dünnem Material bestehen. Solches Material zieht sich nämlich gern zusammen, wenn dein damit gefesselter Partner ein wenig daran zerrt. Das führt zu zwei Problemen: Für deinen Partner besteht das Risiko, dass sein Blutkreislauf an dieser Stelle abgeschnürt oder seine Nervenbahnen durch den Druck geschädigt werden. Und du hast ernsthafte Probleme, die Fesseln wieder aufzuknoten. Letzten Endes kann es sein, dass du es gar nicht schaffst und sie durchschneiden musst.
Wenn ihr dieses Risiko eingehen möchtet, kann euch niemand davon abhalten. Ihr solltet aber wissen, dass dieses Risiko besteht. Ihr könnt euch dann für oder gegen die Verwendung solcher Dinge zum Fesseln entscheiden – oder für einen Kompromiss. Beispielsweise könntet ihr nur alte Seidentücher verwenden, bei denen es dem Besitzer egal ist, wenn sie zerstört werden, und die ihr dann tatsächlich einfach kaputtschneidet, sobald sie auf eine Weise unangenehm werden, die ihr euch nicht gewünscht habt.
Praktischer ist da schon der Gürtel eines Bademantels: Er ist in der Regel angenehm flauschig und dick genug, um sich nicht stramm zuzuziehen.
Auch die anderen Dinge, die du zum Bondage benutzen kannst, haben alle ihre Vor- und Nachteile. Betrachten wir mal eines nach dem anderen.
Das wohl bekannteste Hilfsmittel, das du zum Fesseln benutzen kannst, ist ein schlichtes Seil.
Die Vorteile eines Seils beim Bondage: Es ist preisgünstig und du kannst es in verschiedenen Geschäften problemlos kaufen. Außerdem kannst du damit leicht auch ausgefallene Fesselungen durchführen, beispielsweise deinem Partner den Arm und den Oberschenkel zusammenbinden oder seinen Penis an seinen Fuß fesseln.
Die Nachteile eines Seils beim Bondage: Jemanden mit einem Seil ordentlich zu fesseln ist nicht so einfach, wie es aussieht, weshalb sich ein Seil gerade für Bondage-Anfänger weniger anbietet. Ein zu schnell über die Haut gezogenes Seil kann zu Verbrennungen führen. Es ist oft schwierig, jemanden, der mit einem Seil gefesselt ist, in Sekundenschnelle zu befreien, falls es nötig sein sollte.
Seile können aus mehreren Dutzend verschiedener Materialien hergestellt werden, die ebenfalls Vor- und Nachteile bei ihrer Verwendung haben. Die beliebtesten Materialien schauen wir uns einmal nacheinander an.
Ein Baumwollseil ist leicht und so weich, dass es sich auch unbehandelt angenehm auf der Haut anfühlt. Das Risiko einer Verbrennung ist hier deutlich geringer. Du kannst es in den unterschiedlichsten bunten Farben kaufen, was den optischen Reiz einer Fesselung verstärken kann. Es ist von mittlerer Stärke und Stabilität. Hin und wieder verhält es sich unvorhersagbar: Manchmal lösen sich die Knoten überraschend leicht, sodass dein Partner seiner Fesselung entschlüpfen kann, manchmal bekommt man diese Knoten nur schwer wieder auf. Trotzdem ist dieses Seil alles in allem für Anfänger besonders empfehlenswert.
Ähnliches gilt für das Nylonseil: Man bekommt es ebenfalls leicht im Handel, es ist nicht ganz so weich und etwas steifer als ein Baumwollseil, fühlt sich aber immer noch angenehm an. Es gibt ähnliche Probleme mit Knoten, aber in einem geringeren Ausmaß. Mögliche Verbrennungen gibt es hier nur ein wenig häufiger. Es ist stabil und geht auch bei einer langen Anwendungszeit kaum kaputt. Sein einziger echter Nachteil ist, dass es relativ neumodisch ist, also beispielsweise zu Rollenspielen um Entführungen von Piraten im siebzehnten Jahrhundert wenig passen würde. So mancher SMer hätte für das passende Feeling eines Spiels lieber ein traditionelles Seil.
Insofern würde ein Hanfseil vielleicht besser passen. Es hat einen typischen Naturgeruch, ist stabil und fühlt sich auf der Haut rau an, was manche genießen, andere aber als unangenehm kratzig empfinden. Das wird dadurch verstärkt, dass es mehr als Baumwolle und Nylon in die Haut einschneidet. Es verliert leicht Fasern und verrottet auch leichter. Weil es steifer als СКАЧАТЬ