Название: Schloss der dunklen Leidenschaft | Erotischer SM-Roman
Автор: Angelique Corse
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Angelique Corse Romane
isbn: 9783862779772
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Um Punkt zehn Uhr verkündete ein Diener die Ankunft von Anne und ihrer Familie. Zum ersten Mal seit ihrem unkeuschen Tagtraum freute Celina sich aufrichtig. Sie kannte die Freundin bereits seit Kindertagen und ihre Verbindung hatte sich als unzerstörbar erwiesen, trotz aller Stürme und Eifersüchteleien in der Zeit des Heranwachsens. Auch Anne strahlte übers ganze Gesicht und zog Celina in eine herzliche Umarmung, die sofort erwidert wurde.
Zarter Fliedergeruch beruhigte Celinas angespannte Nerven und sie strich durch Annes blonde Haarpracht. Jene wies leichte Wellen auf und hatte ihr schon früh den Beinamen »Engel« eingebracht, wohingegen Celina mit Ausgrenzung zu kämpfen hatte. Aber Anne bewies schnell, dass ihr der Tratsch gleichgültig war, und stellte sich tapfer hinter ihre Freundin, wenn es zu schlimm wurde, obwohl sie nur wenig vor der heroischen Stärke eines Engels besaß. Im Gegenteil, sie war schüchtern, zurückhaltend und akzeptierte Regeln ohne Widerspruch. Aus diesem Grund war Celina nicht sicher, ob sie ihrer Freundin von ihrem Missgeschick auf dem Ball oder ihren erotischen Träumen erzählen sollte. Ihre Zweifel, ob Anne es verstehen würde, waren sicher berechtigt.
Energisch schob Celina den Gedanken zur Seite und setzte sich neben Anne an den Tisch. Als ihr Vater erschien, verdüsterte sich ihre Miene für einige Sekunden. Täuschte sie sich oder war der Weingeruch stärker geworden? Hoffentlich würde er sich benehmen und nicht beim kleinsten Anlass die Beherrschung verlieren.
Zunächst schienen Celinas Ängste unbegründet, man widmete sich dem köstlichen Essen und sprach über unverfängliche Themen wie Kleider, Schmuck oder die neuesten Nachrichten aus ihren Kreisen. Sie langweilte sich sogar ein bisschen und konnte nicht verhindern, dass ihre Gedanken sich dem Unbekannten widmeten. Celinas Hände zitterten, zumal ein Teil von ihr sich hartnäckig weigerte, an eine Illusion zu glauben.
»Das ist doch absurd«, murmelte sie so leise, dass es niemand hören konnte.
Ein lauter Knall und ein Ruck an der Tischplatte holten Celina aus ihren Grübeleien und ließen sie erschrocken zu ihrem Vater blicken.
Nein, flehte sie stumm. Bitte nicht.
Doch ein flüchtiger Blick reichte aus. Alvin hatte sich abrupt von seinem Stuhl erhoben und starrte Annes Vater an, als wäre dieser plötzlich zum Todfeind geworden. Der hagere Körper ihres Vaters war sichtlich angespannt und er machte Anstalten, sich auf sein Gegenüber zu stürzen. Der arme Mann hob abwehrend die Hände und seine fassungslose Miene verriet, dass er nicht wusste, wie ihm geschah.
»Wenn du noch einmal solchen Unfug redest, bist du in meinem Hause nicht mehr willkommen.« Alvins Tonfall ähnelte dem Zischen einer Schlange.
Celina verzog das Gesicht. Wahrscheinlich hatte Annes Vater eine unbedachte Äußerung bezüglich der politischen Lage gemacht. Allein deswegen würde ihr Vater so zornig werden. Für den Bruchteil einer Sekunde herrschte im Speiseraum gespenstische Stille. Aus den Augenwinkeln beobachte Celina, wie Caroline langsam auf ihren Ehemann zuging und die Hand auf seine Schulter legte. Ihr Lächeln schien, als bestünde es aus Eis. Gleichzeitig wechselte sie einen Blick mit Annes Mutter, die stumm nickte.
»Anne, Celina. Geht in den Garten.«
Ihre Stimme duldete keinen Widerspruch und die beiden gehorchten sofort, obwohl besonders Annes Mimik wie versteinert wirkte. Die Anspannung ließ erst nach, als die Freundinnen sich circa zehn Meter vom Haus entfernt auf den Rasen fallen ließen. Selbst Celina, welche die ganze Zeit über scheinbar gefasst gewesen war, wischte sich den Schweiß von der Stirn. Auch Anne brauchte ein paar Minuten, bis sie sich beruhigte. Sie starrte ihre Freundin an.
»Was um alles in der Welt ist mit deinem Vater los? So habe ich ihn noch nie erlebt.«
Ich schon, ergänzte Celina in Gedanken und nagte unruhig an ihrer Lippe. Es war nicht einfach, darüber zu sprechen, und besonders Anne gegenüber hätte sie sich gewünscht, es niemals tun zu müssen. Nun atmete sie tief durch und erzählte ihrer Freundin, was in den letzten Wochen und Monaten geschehen war. Selbst ihre verzweifelte Suche nach einem Ehemann verschwieg Celina nicht, lediglich über das gestrige Erlebnis verlor sie kein Wort.
»Bei der Vorstellung, mein Leben lang unter der Knute eines Mannes zu stehen, der mich wie eine unterentwickelte Sklavin behandelt, sträubt sich alles in mir.« Celina streckte sich und genoss kurz die tröstenden Sonnenstrahlen. »Es gibt noch so vieles, was ich gern tun würde – zum Beispiel fremde Sprachen lernen und Bücher lesen.«
Zu Celinas Überraschung lachte Anne irritiert und ihr Blick wirkte, als zweifelte sie am Verstand der Freundin. »Aber das sind doch nur jugendliche Flausen. Die Realität sieht nun einmal anders aus. Frauen haben in dieser Welt nur eine Aufgabe und die ist, eine gute Ehefrau und Mutter zu sein. Wir sind nicht zum Denken geschaffen.«
Celina zuckte wie unter einer Ohrfeige zusammen. Annes Worte schmerzten sie tief. So sehr hatte sie auf den Rückhalt und das Verständnis ihrer Freundin gehofft und jetzt redete sie nicht anders als ihr übriges Umfeld. Celina fühlte, wie ihre Brust sich zusammenzog. Nur knapp gelang es ihr, die Tränen zu unterdrücken. Eine Mischung aus Verzweiflung und Trotz breitete sich in ihr aus.
»Aber so möchte ich mein Leben nicht leben. Das ist nicht meine Vorstellung.«
Zwar wusste Celina, dass ihre Worte die eines aufmüpfigen Kindes waren, dennoch spie sie diese regelrecht aus. Alles in ihr sträubte sich dagegen, dass ihr Weg in diesem Maße vorbestimmt sein sollte. Hoffentlich versuchte Anne nicht, sie auch noch mit ihrem Glauben an Gott zu überzeugen.
Die hob jedoch nur verwundert die Augenbrauen. »Wie hast du es dir denn vorgestellt?«
»Ich habe nichts gegen einen Ehemann an sich, ich möchte ihm nur nicht unterlegen sein, zumindest nicht außerhalb des Bettes.« Ohne es zu merken, fuhr Celina sich mit der Zunge über die Lippen. Den leicht geschockten Blick ihrer Freundin ignorierte sie.
»Wir sollten uns auf gleicher Ebene bewegen, sodass man sich gegenseitig um Rat fragen kann. Außerdem sollte er zulassen, dass ich mich bilde.«
»Aber das …«, setzte Anne zu einer Erwiderung an.
»Wie gesagt, das gilt für mein Leben am Tage oder in Gegenwart von Leuten. Doch bei Nacht …« – unwillkürlich erschien das Bild des Fremden vor ihrem geistigen Auge – »… gehöre ich ganz ihm.«
Am Flügel sitzend spiele ich ein Nachtlied, als ich spüre, dass er hinter mir steht. Seine starken Hände nehmen meine Haare zur Seite und es kostet mich einige Mühe, meine Konzentration aufrechtzuerhalten. Geschickt öffnen seine Finger zuerst das Kleid, dann das Korsett. Mein Atem stockt und ein heftiges Zittern fährt mir durch die Glieder. Ich bin außerstande, die Tasten zu drücken, und will mich erheben.
Nur sein Befehl »nicht bewegen!« hindert mich daran.
Wie durch einen Schleier sehe ich, wie Kleid und Korsett zu Boden fallen und ich nur noch in Strümpfen und einem unschuldig weißen Höschen vor ihm sitze. Eine Gänsehaut kriecht über meine Arme und Oberschenkel, während mein Herz immer eiliger schlägt.
»Wunderschön.« Er haucht winzige Schmetterlingsküsse auf meinen Hals und meine Schultern, woraufhin ich genießerisch die Augen schließe.
Im nächsten Moment zucke ich erschrocken zusammen, als er nach meinen Brüsten greift und diese grob knetet. Es tut weh und ein Funke Widerwillen erwacht in mir. Ich will mich entziehen, doch mein Körper sieht das anders. Wie von selbst richten sich meine Brustwarzen auf und ziehen sich zusammen. Ich kann ein erregtes СКАЧАТЬ