Blinde Lust | Erotischer Roman. Amy Walker
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Название: Blinde Lust | Erotischer Roman

Автор: Amy Walker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Romane

isbn: 9783862776917

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СКАЧАТЬ dem Rücken zu mir steht er vor dem Fenster. Seine Schultern sind angespannt. Scheiße ... »Wie meinst du das?«, hake ich möglichst neutral nach. Meine Stimme klingt unsicher. Will er mich damit fragen, ob ich deshalb noch in der Wohnung war, als July eingetroffen ist? Jeder Nerv meines Körpers fühlt sich völlig überreizt an. Bitte nicht ... Es wäre zu beschämend, darüber sprechen zu müssen.

      »Ich meine die Fensterbank. Einer meiner Gäste hat die Staubschicht darauf bemerkt.«

      »Die Fensterbank?«, kiekse ich. Vor Erleichterung könnte ich heulen und gleichzeitig lachen. Jason scheint das aber nicht so locker zu sehen. »Ja, die Fensterbank«, wiederholt er angespannt. »Ich zahle dir einen guten Lohn, Lara. Halte mich für einen peniblen Spinner, aber dafür erwarte ich, dass die Wohnung perfekt in Schuss ist und ich solcherlei Beschwerden nicht hören muss.«

      Oh mein Gott, was hat er denn für pingelige Gäste? Wenn July recht hat, haben sie sich ohnehin nicht besonders lange im Wohnzimmer aufgehalten. Das sage ich natürlich nicht laut. »Es tut mir leid, ich bin wohl noch ein wenig desorganisiert. Aber ich verspreche dir, dass ich in Zukunft genauer sein werde«, räume ich stattdessen ein. Er seufzt leise und dreht sich zu mir herum. »Entschuldige, ich wollte dich nicht anraunzen. Ich hab nur einen verdammt miesen Tag.«

      Seine Ehrlichkeit trifft mich mitten ins Herz. Ich meine, wie niedlich ist das denn? Für die Kohle, die er mir fürs Putzen bezahlt, kann er durchaus erwarten, dass die Bude wie geleckt aussieht. Doch anstatt darauf zu beharren, entschuldigt er sich dafür, dass er sich ein bisschen im Ton vergriffen hat. »Schon gut. Was soll ich außer dem Abstauben der Fensterbank heute noch tun? Brauchst du noch was fürs Wochenende? Soll ich das obere Stockwerk sauber machen?«

      »Das Schlafzimmer und die Galerie sind dran und du könntest mir ein paar Sachen aus dem Drogeriemarkt besorgen. Wenn dann noch Zeit ist, kannst du dich um den Rest des Wohnzimmers kümmern«, antwortet Jason. Obwohl er sich entschuldigt hat, wirkt er nicht im Mindesten entspannter. In der Küche diktiert er mir noch, was ich einkaufen soll, und geht dann mit steifem Gang zurück in den Wohnbereich.

      Entschlossen, seinen miesen Tag nicht noch mieser zu machen, gehe ich an die Arbeit. Wie eine Besessene schrubbe ich die Böden im oberen Stockwerk, staube gewissenhaft ab und desinfiziere den Tennisschläger in seinem Schrank. Keine Spur von mir soll darauf haften bleiben und nichts mehr an meinen Ausfall von gestern erinnern. Doch mein Körper erinnert sich leider viel zu gut. Je länger ich den harten Griff mit dem Desinfektionstuch bearbeite, desto heftiger wird das Klopfen in meiner Vagina. Dieses Teil und der ganze Akt der Beobachtung haben sich viel zu gut angefühlt – verboten gut. Eine völlig neue Seite in mir würde das gern wiederholen. Doch das geht nun wirklich nicht. Ich kann es mir nicht leisten, den Job zu verlieren, und schließlich habe ich auch noch eine Mission ...

      Ich ignoriere die Feuchtigkeit in meinem Höschen und stelle den verhasst begehrten Tennisschläger an seinen Platz zurück. Auch jetzt würde er ohne Probleme in mich hineingleiten, so feucht bin ich schon wieder. – Nein! Entschlossen schiebe ich die Schranktür zu. So was tue ich nie wieder. Naja, zumindest nicht mit einem Sportgerät.

      Meine Nippel richten sich bei dem Gedanken, dass es noch viele andere Möglichkeiten gäbe, die Intensität meiner Dauererregung in erlösende Schauder zu verwandeln, lustvoll auf. Shit ... – Einkaufen ... Genau das tue ich als Nächstes. Beim Abarbeiten der Liste werden mir diese begehrlichen Gedanken hoffentlich wieder vergehen.

      Doch selbst als ich mich durch die Gänge der Drogerie vorarbeite, komme ich nicht zur Ruhe. Immer wieder frage ich mich, was Jason getrieben hat, nachdem July und ich fort waren, und wovon die beiden während des Aktes im Schlafzimmer gesprochen haben.

      Die Artikel auf der Liste machen es mir auch nicht gerade leichter, von diesem Gedankenkarussell abzusteigen. Alles, was ich besorgen soll, erinnert mich an Jason und seine männliche Note. Ein Aftershave, Duschgel, Körpercreme. Wenn jetzt noch Kondome auf dem Zettel stünden, würde ich durchdrehen. Doch auch bei der Wahl seines Rasierwassers werde ich fast verrückt vor Sehnsucht. Mit geschlossenen Augen schnuppere ich an der Probeflasche. Mmh ... Sofort erkenne ich den unaufdringlichen Duft, den Jason neben seinem ureigenen Geruch immer ausstrahlt. Herb, männlich, sexy ...

      Als ich in seine Wohnung zurückkehre, stehe ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch – ausgelöst von zu reizvollen, erotisierenden Empfindungen. Gibt es so was überhaupt? Ich schwöre: ja!

      Leider kann ich mich noch nicht zurückziehen und für die Party am Abend fertig machen. Etwas völlig Normales, ganz und gar College-Girlie-Mäßiges zu tun, wird mich von dieser seltsamen Verbindung zu Jason ablenken, in die ich da hineingeraten bin. Doch da ist diese verflixte Fensterbank und ich habe noch fast eine Stunde Zeit übrig.

      Von Jason ist nichts zu sehen, als ich mit einem Staubtuch bewaffnet in den Wohnbereich trete. Sorgfältig arbeite ich mich über die Ablagefläche unter der langen Reihe von Fenstern voran, auf der ich nebenbei bemerkt nicht mal den Ansatz einer Staubschicht erkennen kann. Dafür finde ich aber etwas anderes.

      Meine Kehle wird trocken, als ich am Ende der Fensterbank, halb verborgen von einem verschiebbaren Flächenvorhang, einen riesigen Dildo finde. »Oh mein Gott!«, rutscht es mir heraus. Allein schon der Anblick des geäderten, halb durchsichtigen Schaftes lässt das leise Dauerglühen in mir in eine ungeahnte Hitze auflodern. Wie hypnotisiert greife ich nach dem künstlichen Schwanz.

      »Was ist?«

      Erschrocken ziehe ich meine Hand zurück. Keine Ahnung, was ich mit dem Teil tun wollte – es einfach nur mal anfassen oder gar benutzen – ich fühle mich, als ertappte Jason mich bei etwas Verbotenem. Unbemerkt ist er zu mir in den Wohnraum zurückgekehrt und lehnt nun lässig mit hochgezogenen Augenbrauen im Rahmen des offenen Durchgangs. Wahrscheinlich hat er nicht mal eine Ahnung, was hier herumliegt ...

      »Ach nichts«, antworte ich möglichst gelassen. Mein Puls rast. Das Teil muss wohl ein Andenken von seinen »Gästen« sein. Aber es sieht sauber aus. Wahrscheinlich hat sich die Frau – oder waren es gar mehrere Frauen? – anderweitig vergnügt.

      Unwillkürlich drängt sich mir das heiße Bild auf, das Jason gestern erst mit July und dann allein abgegeben hat. Das Drängen in meinem Schoß wird stärker. Der Dildo sieht wirklich verlockend aus. Nimm ihn! Das ist die Gelegenheit ... Mit zitternden Fingern greife ich nach dem künstlichen Schwanz.

      »Warum bist du dann so erschrocken, wenn nichts ist?« Angespannt stößt Jason sich vom Türrahmen ab und kommt zu mir herüber.

      Mich hätte nur beinahe eine Biene gestochen, die sich hinter dem Vorhang versteckt hat, schießt mir sofort eine passende Ausrede durch den Kopf. Aber ich bringe die Worte einfach nicht über die Lippen. Fuck ... Es fühlt sich scheiße an, Jason zu belügen.

      Weich schmiegt sich der Silikonschwanz in meine Handfläche, als ich mich zu ihm herumdrehe. Nichts würde ich lieber tun, als ihn mir einfach zu nehmen. Doch irgendwo ganz weit hinten in meinem Kopf, beinahe völlig verdeckt von diesem Nebel, der mich umwabert, seit ich sein Leben vor wenigen Tagen betreten habe, meldet sich die Stimme meines Gewissens. Reumütig lege ich das Teil zwischen Jason und mir auf den Sofatisch. »Also gut. Es ist mir ein wenig peinlich, aber auf deiner Fensterbank lag ein Dildo.«

      Jason atmet auf. Ich kann nicht beschreiben, was es ist, aber etwas verändert sich an ihm. »Ich schätze deine Ehrlichkeit, Lara. Deshalb frage ich dich jetzt auch noch einmal nach gestern und gebe dir die Gelegenheit, auch diesbezüglich ehrlich zu sein: Hast du etwas in der Wohnung vergessen oder warum hast du dich in meinem Schlafzimmerschrank versteckt?«

      Mir ist, als ziehe Jason mir mit seinen Worten den Boden unter den Füßen weg. Nein! Meine Gedanken überschlagen sich. Warum hat er nicht verhindert, dass ich ihn und СКАЧАТЬ