Название: Das Perfekte Haus
Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9781640297753
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„Was machst du denn, was so schlimm ist?" fragte Eliza spöttisch.
„Erst letzte Woche habe ich eine halbe Dose Pringles auf einmal gegessen, zum Beispiel. Und dann habe ich die Kinder angeschrieen, weil sie Eis als Nachspeise wollten. Das zum Beispiel."
„Du hast Recht. Du bist ein schrecklicher Mensch."
Penny streckte ihre Zunge heraus, bevor sie reagierte. Penny war gut darin, ihre Zunge herauszustecken.
„Ich möchte damit sagen, dass er sich vielleicht dessen nicht so bewusst ist, wie es scheint. Hast du schonmal über eine Therapie nachgedacht?"
„Du weißt, dass ich nicht an diesen Mist glaube. Außerdem, warum sollte ich einen Therapeuten aufsuchen, wenn ich doch dich habe? Mit der Penny-Therapie und Yoga geht’s mir emotional super. Apropos, steht unser Treffen morgen früh bei dir zu Hause noch?"
„Klar."
Wenn man alle Scherze beiseite schob und nüchtern darüber nachdachte, war die Eheberatung vielleicht doch keine so schlechte Idee. Eliza wusste, dass Penny und Colton jede zweite Woche zur Therapie gingen und sie schienen daran zu wachsen. Wenn sie gehen würde, wusste sie, dass zumindest ihre beste Freundin sie nicht dafür verurteilen würde.
Sie hatten sich schon in der Grundschule immer gegenseitig verteidigt. Sie erinnerte sich noch daran, dass Kelton Prew an ihren Zöpfen gezogen und Penny ihn gegen das Schienbein getreten hatte. Das war am ersten Tag in der dritten Klasse. Seitdem waren sie beste Freundinnen.
Sie hatten sich gegenseitig durch unzählige schwierige Zeiten geholfen. Eliza war für Penny da gewesen, als sie in der Schule gegen Bulimie kämpfte. In ihrem zweiten Studienjahr war Penny diejenige gewesen, die sie davon überzeugt hatte, dass es sich bei der Verabredung mit Ray Houson nicht nur um ein schlechtes Date handelte, sondern dass er sie vergewaltigt hatte.
Penny ging mit ihr zur Polizei auf dem Campus und setzte sich in den Gerichtssaal, um sie bei ihrer Aussage moralisch zu unterstützen. Und als der Tennistrainer sie aus dem Team werfen und ihr das Stipendium entziehen wollte, weil sie immer noch nicht gut genug war, machte sich Penny auf den Weg zu ihm, um ihm anzudrohen, dass ihre Freundin ihn verklagen würde. Eliza blieb im Team und wurde im dritten Studienjahr zur Spielerin des Jahres gekürt.
Als Eliza eine Fehlgeburt erlitt, nachdem sie achtzehn Monate lang versucht hatte, schwanger zu werden, besuchte Penny sie jeden Tag, bis sie endlich bereit dazu war, aus dem Bett zu kriechen. Und als Pennys älterer Sohn, Colt Jr., mit Autismus diagnostiziert wurde, war es Eliza, die wochenlang suchte und schließlich die Schule fand, die dazu bereit war, ihn aufzunehmen.
Sie hatten so viele Höhen und Tiefen zusammen erlebt, dass sie sich gerne die Westside Warriors nannten, auch wenn ihre Männer den Namen für lächerlich hielten. Wenn Penny ihr also vorschlug, das Thema Eheberatung noch einmal zu überdenken, sollte sie es vielleicht tun.
Eliza wurde durch das Klingeln von Pennys Handy aus ihren Gedanken gerissen. Sie griff nach dem Handy und wollte ihrer Freundin mitteilen, wer ihr eine Nachricht geschickt hatte. Aber als sie den Absender sah, öffnete sie die Nachricht. Sie war von Gray Longworth, Elizas Mann. Dort stand:
Ich kann es kaum erwarten, dich heute Abend zu sehen. Ich vermisse deinen Duft. Drei Tage ohne dich ist zu lang. Ich habe Lizzie gesagt, dass ich mit meinem Partner zum Abendessen verabredet bin. Gleiche Zeit und Ort wie immer?
Eliza legte das Handy weg. Ihr war plötzlich schwindelig und sie fühlte sich schwach. Die Tasse rutschte ihr aus der Hand, schlug auf den Boden und zerbrach in Tausende von Scherben.
Penny kam nach draußen gerannt.
„Alles in Ordnung?", fragte sie. „Ich habe gehört, dass etwas runtergefallen ist.“
Sie blickte auf die Tasse, sah die Kaffeespritzer auf dem Boden und blickte dann in Elizas fassungsloses Gesicht.
„Was ist los?", fragte sie.
Elizas Augen bewegten sich unwillkürlich auf Pennys Handy und sie beobachtete, wie ihre Freundin ihrem Blick folgte. Sie erkannte in Penelopes Augen, dass sie zwei und zwei zusammenzählte. Sie hatte verstanden, was ihre älteste, liebste Freundin so erschreckt haben musste.
„Es ist nicht so, wie es scheint", sagte Penny ängstlich und versuchte nicht, das zu leugnen, was sie beide wussten.
„Wie konntest du nur?" forderte Eliza, kaum in der Lage, die Worte herauszubekommen. „Ich habe dir mehr vertraut als jedem anderen auf der Welt. Und du tust sowas?"
Sie fühlte sich, als hätte jemand eine Falltür unter ihr geöffnet und sie würde in eine Grube des Nichts stürzen. Alles, worauf ihr Leben aufgebaut war, schien vor ihren Augen zu zerfallen. Sie dachte, sie müsste sich jeden Moment übergeben.
„Bitte, Eliza", bettelte Penny und kniete neben ihrer Freundin nieder. „Lass es mich erklären. Es ist passiert, aber es war ein Fehler, den ich seitdem versuche wieder gut zu machen."
„Ein Fehler?" wiederholte Eliza und saß aufrecht in ihrem Stuhl, als sich Übelkeit mit Wut vermischte. „Ein Fehler ist, an einem Bordstein zu stolpern und jemanden umzuschubsen. Ein Fehler ist nicht, dass du den Mann deiner besten Freundin versehentlich in dich eindringen lässt, Penny!"
„Ich weiß", bestätigte Penny, ihre Stimme erstickte vor Bedauern. „Das hätte ich nicht sagen sollen. Es war eine schreckliche Entscheidung, die ich in einem Moment der Schwäche getroffen habe, wir hatten zu viele Gläser Viognier getrunken. Ich habe ihm gesagt, dass es vorbei ist."
„‚Vorbei' deutet darauf hin, dass es mehr als nur einmal war", bemerkte Eliza und stand auf. „Wie lange schläfst du schon mit meinem Mann?"
Penny stand still da und überlegte sichtlich, ob es mehr schaden als nützen würde, ehrlich zu sein.
„Etwa einen Monat", gab sie schließlich zu.
Plötzlich machte die Zeit mehr Sinn, in der ihr Mann von ihrer Familie getrennt gewesen war. Jede neue Offenbarung war ein neuer Schlag in die Magengrube. Eliza spürte, dass das Einzige, was sie vom Zusammenbruch abhalten konnte, ihr Gefühl für rechtschaffene Wut war.
„Lustig", sagte Eliza ernst. „Das ist ungefähr so lange, wie Gray diese abendlichen Treffen mit Partnern hat, von denen du mir erzählt hast, dass er sich wahrscheinlich schlecht fühlt. Was für ein Zufall."
„Ich dachte, ich könnte es kontrollieren..." fing Penny an zu sagen.
„Hör auf damit", sagte Eliza und brachte sie so zum Schweigen. „Wir wissen beide, dass du gierig werden kannst. Aber so?"
„Ich weiß, dass das nichts ändert", bestand Penny darauf. „Aber ich wollte es beenden. Ich habe seit drei Tagen nicht mehr mit ihm gesprochen. Ich habe nur versucht, einen Weg zu finden, das mit ihm zu beenden, ohne die Freundschaft zwischen uns zu gefährden."
„Sieht so aus, als ob du einen neuen Plan brauchen wirst", fauchte Eliza und kämpfte gegen den Drang, die Scherben der Kaffeetasse in die Richtung ihrer Freundin zu werfen. Nur ihre nackten Füße hinderten sie daran. Sie klammerte СКАЧАТЬ