Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Edgar Wallace
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Читать онлайн книгу Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Edgar Wallace страница 60

Название: Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027204168

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СКАЧАТЬ Ersatz für die alten Burgverliese habe. Sie werden dort angeschmiedet werden, und ein mir treuergebener Wärter wird Ihnen zu essen bringen. Aber ich kann Ihnen schon jetzt versichern, daß er sehr zerstreut ist und Sie manchmal vergessen wird. Dort bleiben Sie so lange, bis Sie froh sind, meine Bedingungen annehmen zu können, oder bis Sie verrückt geworden sind, so daß man Sie ohne große Sorge in eine Irrenanstalt bringen kann, wo niemand Ihre Beschuldigungen ernst nimmt.«

      Black wandte sich um.

      »Nehmen Sie ihm den Knebel aus dem Mund. Wir wollen ihn jetzt in das andere Zimmer bringen. Ich glaube nicht, daß man dort seine Stimme von draußen hören kann, so laut er auch schreien mag.«

      Jakobs riß das Taschentuch aus Franks Mund und stieß ihn zur Tür des nächsten Raumes.

      Black ging voraus und faßte nach dem Lichtschalter, während die anderen an der Tür stehenblieben.

      Als das Licht anging, taumelte Black einen Schritt zurück und schrie entsetzt auf.

      Vier Fremde saßen an dem Tisch, der in der Mitte des Zimmers stand – vier Männer mit Masken.

      Auch Blacks Komplicen, die den Gefangenen zwischen sich führten, packte tödlicher Schrecken.

      Die vier am Tisch sprachen nicht; es herrschte eisige Stille.

      Black war der erste, der sich wieder erholte. Er ging auf die Fremden zu, blieb aber plötzlich wieder stehen. Seine Gesichtsmuskeln arbeiteten heftig, sein Mund bewegte sich, aber er fand keine Worte. »Wie … was?« keuchte er nur atemlos.

      Der Mann, der am Ende des Tisches saß, sah ihn durchdringend an.

      »Sie haben mich wohl nicht erwartet, Mr. Olloroff?« fragte er scharf.

      »Mein Name ist Black«, rief der Oberst wild. »Was haben Sie hier zu suchen?«

      »Das werden Sie bald sehen. Setzen Sie sich dorthin.«

      Black bemerkte, daß am unteren Ende des Tisches Stühle für sie aufgestellt waren.

      »Zuerst werde ich Ihnen einmal Ihren Gefangenen abnehmen. Lösen Sie die Handschellen, Sparks!«

      Der Angeredete fuhr mit der Hand in die Tasche – scheinbar, um den Schlüssel zu suchen; er faßte aber nicht in die Westentasche, sondern griff tiefer.

      »Nehmen Sie Ihre Hand da weg!« sagte der Mann mit der Maske laut.

      Er machte eine kleine Bewegung, und Sparks sah plötzlich eine Pistole auf sich gerichtet.

      »Sie brauchen keine Angst zu haben. Unser kleiner Besuch wird keine tragischen Folgen für Sie haben. – Heute jedenfalls noch nicht«, setzte er bedeutungsvoll hinzu. »Sie haben schon drei Warnungen von uns erhalten, und heute sind wir gekommen, um Ihnen die letzte Warnung persönlich zu überbringen.«

      Black hatte seine Fassung allmählich wiedergewonnen.

      »Warum zeigen Sie mich denn nicht an, wenn Sie glauben, daß ich unrecht tue?« fragte er wütend.

      »Das werden wir auch noch tun, wenn die Zeit dazu gekommen ist«, war die höfliche Antwort. »Aber ich warne Sie persönlich, Black. Sie haben jetzt die äußerste Grenze erreicht.«

      Der Oberst war kein Feigling. Mit einem Fluch zog er plötzlich seinen Revolver und sprang auf die maskierten Männer zu.

      Sofort ging das Licht aus, und Frank wurde von ein paar kräftigen Händen gepackt und fortgezogen.

      Eine Tür schlug hinter ihm zu, dann taumelte er die Treppe hinunter in den Hausflur. Schnell wurden ihm die Handschellen abgenommen. Die Haustür öffnete sich – sein Führer mußte mit der Örtlichkeit des Hauses auf das genaueste vertraut sein. Schließlich fand sich Frank etwas verwirrt und bestürzt auf der Straße. Zwei Herren in Gesellschaftskleidung standen neben ihm.

      Sie trugen noch ihre Masken, aber sonst unterschieden sie sich durch nichts von anderen Menschen.

      »Sie müssen dort hinuntergehen, Mr. Fellowe«, sagte der eine und zeigte in die Richtung des Victoria-Bahnhofs.

      Frank zögerte, er hätte gar zu gern das Ende dieses Abenteuers miterlebt. Wo mochten die beiden anderen sein? Warum waren sie noch zurückgeblieben? Was machten sie noch in dem Hause?

      Seine Befreier mußten wohl seine Gedanken erraten haben.

      »Unsere Freunde befinden sich in Sicherheit«, sagte der eine. »Machen Sie sich keine Sorgen um sie. Sie tun uns einen großen Gefallen, wenn Sie jetzt schnell fortgehen.«

      Nachdem er sich bedankt hatte, schritt Frank Fellowe rasch die Straße hinunter. Einmal sah er sich noch um, aber die beiden Männer waren bereits in der Dunkelheit verschwunden.

      6

       Inhaltsverzeichnis

      Oberst Black war in einer sonderbar gereizten Stimmung. Er wußte nicht recht, was er von diesen Ereignissen halten sollte. Einerseits war er wütend über den Vorfall, auf der anderen Seite mußte er darüber lachen.

      Diese geheimnisvollen Männer, die über ihn zu Gericht sitzen wollten, hatten seine Papiere und Geschäftsbücher durchstöbert. Sie waren aus dem Nichts gekommen und wieder ins Nichts verschwunden, sie hatten ihn beunruhigt – ihm einen furchtbaren Schrecken eingejagt, wenn er ehrlich sein sollte. Aber für gewisse Charaktere ist Mut in erster Linie eine Frage der Beleuchtung. Black war im hellen Morgensonnenschein wieder kühn geworden, denn er hatte die Überzeugung, daß sie nichts Greifbares gegen ihn hatten entdecken können.

      Er saß in seinem Hausmantel am Frühstückstisch; Sir Isaac Tramber leistete ihm Gesellschaft.

      Oberst Black liebte die guten Dinge des Lebens, vor allem die Annehmlichkeiten der modernen Technik und delikate Speisen. Der Tisch war reich gedeckt.

      Sir Isaac lebte einfacher. Ein Cognac mit Sodawasser und ein Apfel bildeten sein ganzes Frühstück.

      »Was ist denn eigentlich los?« brummte er schlecht gelaunt. Er war in der letzten Nacht spät zur Ruhe gekommen und hatte schlecht geschlafen.

      Black schob ihm einen Brief über den Tisch zu.

      »Was halten Sie davon? Hier ist ein niederträchtiger Brief von der Firma Tangye – die Leute wollen zehntausend Pfund von uns haben und schreiben, daß sie mich in der Öffentlichkeit als vertragsbrüchig brandmarken wollen, wenn sie die Summe nicht umgehend erhalten.«

      »Dann zahlen Sie doch«, erwiderte Sir Isaac müde.

      Der Oberst lachte auf.

      »Reden Sie doch kein dummes Zeug! Woher soll ich denn plötzlich zehntausend Pfund nehmen? Ich bin nahezu bankrott, das wissen Sie doch, Tramber. Wir sind beide in derselben Lage. Auf dem Papier habe ich ein Vermögen von zwei Millionen Pfund, aber ich glaube kaum, daß ich auch nur ein paar Tausend Pfund auftreiben könnte, selbst wenn ich es versuchte.«

      Sir Isaac СКАЧАТЬ