Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Edgar Wallace
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Читать онлайн книгу Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Edgar Wallace страница 269

Название: Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027204168

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СКАЧАТЬ nicht direkt. Er machte eine Bemerkung, woraus ich das schloß. Mein Gewissen hat sich geregt.« Sie nahm ihr Taschentuch und fächelte sich damit.

      Bobby schloß die Banknoten in den Geldschrank.

      »Ich will sehen, was ich tun kann. Darf ich mal telefonieren?«

      Sie nickte.

      »Du kannst alles tun, was du willst – nur bitte mich nicht, Dempsi zu heiraten«, sagte sie müde.

      Zuerst rief er bei seiner Bank an, aber sein Gespräch war nicht sehr ermutigend. Bobby hatte in den letzten Tagen große Rechnungen bezahlt und sein Guthaben etwas überzogen. Als er dem Direktor den Vorschlag machte, noch mehr Kredit in Anspruch zu nehmen, war dieser nicht sehr erbaut davon. Nach Bobbys drittem erfolglosem Versuch kam Eleanor mit einem Telegramm herein. Diana öffnete es schnell. »Wir sind gerettet!« rief sie.

      »Was ist denn?« Bobby nahm ihr das Formular aus der Hand.

      Es kam aus Paris und war von dem Sekretär des Amerikaners unterzeichnet.

      »Mr. Tilmet schwer an Grippe erkrankt, kann nicht vor vierzehn Tagen nach London kommen.«

      »Gott sei Dank!« Bobby wischte sich den Schweiß von der Stirn.

      »Ich will das Geld lieber mitnehmen, Diana. Ich habe so eine Ahnung, daß es hier nicht gut aufgehoben ist.« Sie antwortete ihm nicht, sondern öffnete eine Schublade des Schreibtisches und zog ihren Browning heraus.

      »Einbrecher sind meine Spezialität«, sagte sie nur.

      »Aber leg doch diese Mordwaffe beiseite, ich hätte niemals gedacht, daß du so blutdürstig bist!«

      »Ja, das bin ich! Augenblicklich könnte ich tatsächlich jemand umbringen!« Sie dachte an Dempsi. »Nun, was gibt es, Eleanor?«

      »Wollen Sie jetzt Mr. Superbus sprechen?«

      »Ich wußte ja gar nicht, daß er hier war. Lassen Sie ihn bitte näher treten.«

      Mr. Superbus stolzierte wie ein alter Senator ins Zimmer und wurde Bobby vorgestellt. Offenbar wollte er mit Diana allein sprechen, aber sie erklärte ihm, in welchen verwandtschaftlichen Beziehungen sie zu Bobby stehe.

      »Es tut mir sehr leid, daß ich Mr. Selsbury nicht mehr getroffen habe. Ich habe gestern abend ganz bestimmte Nachrichten von meinem Geheimagenten über gewisse Leute erhalten.«

      »Meinen Sie etwa den Doppelgänger?«

      Diana lachte plötzlich, sie hatte ja im Augenblick keine Sorgen mehr.

      »Das ist nicht zum Lachen, Miss.« Mr. Superbus schüttelte den Kopf und setzte sich dann würdevoll. »Nein, wirklich nicht, es ist sehr ernst, Madam – Miss! Wenn er jetzt hier zur Tür hereinkäme, würden Sie sicher denken, es sei Ihr Vater!«

      Diana hob abwehrend die Hand.

      »Kann ich Ihnen wenigstens nebenbei erklären, daß Mr. Selsbury nicht mein Vater ist?«

      Julius gab ihr gnädig die Erlaubnis dazu.

      »Dieser Doppelgänger ist wirklich wunderbar! Ich gab noch heute morgen meiner Frau Verhaltungsmaßregeln. Wenn sie einen Kerl sieht, der mir aufs Haar gleicht und in das Haus eindringen will, während ich fort bin, muß sie ihn zuerst das Hemd ausziehen lassen – ich habe nämlich ein Muttermal auf meiner Schulter.«

      Diana wandte sich an Bobby.

      »Warum sollte er denn ausgerechnet hierherkommen?« fragte Bobby, obgleich er sehr wohl wußte, daß der Inhalt des Geldschrankes einen Besuch rechtfertigen würde.

      »Das sagen die Leute immer vorher. Aber der Doppelgänger weiß stets, warum er kommt. Meine Frau meinte auch, warum er denn gerade zu uns kommen solle – sagen Sie einmal, was ist denn in dem Geldschrank? Doch nicht etwa wertvolle Dinge?«

      »Da ist nicht viel drin«, erklärte Diana hastig. »Erzählen Sie uns doch noch etwas mehr von diesem Menschen.«

      Mr. Superbus lächelte selbstgefällig.

      »Ich bin die größte lebende Autorität über ihn«, erwiderte er bescheiden. »Er ist ein sehr gerissener Junge und arbeitet immer mit einem Mädchen zusammen. Ich weiß es nicht genau, aber nehmen Sie einmal an, daß sie seine Frau ist. Sie hat die Aufgabe, vorher den Mann auszuholen, den der Doppelgänger berauben will. Verstehen Sie mich?«

      »Ja, sie ist so eine Art Lockvogel, die das Opfer auskundschaftet.«

      »Nur auskundschaften?! Das versteht sie bestimmt aus dem Effeff. Aber es wäre viel leichter, Ihnen das alles zu erklären, wenn Sie eine verheiratete Frau wären.«

      »Bilden Sie sich einmal ein, ich wäre das. Sie muß ihn natürlich sehr genau kennenlernen?«

      »Ja, sie muß mit ihm eine Freundschaft – eine Art Verhältnis anfangen.«

      »Ist das immer der Fall?« unterbrach ihn Bobby. »Den alten Smith haben sie doch auf diese Art und Weise nicht hereingelegt? Der ist doch schon fünfundsechzig!«

      Mr. Superbus amüsierte sich.

      »Aber natürlich! Die Leute von fünfundsechzig an sind ja oft die allertollsten! Mit denen können die Weiber machen, was sie wollen. Sie macht sich am liebsten an Denker heran. Sie kann sich sehr gut benehmen und hat eine gebildete Sprache – Sie wissen ja, wie guterzogene Damen reden.«

      »Gibt sie sich als verheiratet aus?« fragte Diana.

      »Ja, es ist immer ein Gatte im Hintergrund. Manchmal lebt er außer Landes, manchmal ist er in einer Irrenanstalt, auf jeden Fall ist er zunächst einmal nicht da.«

      Bobby schwankte und hielt sich an der Tischkante fest. Glücklicherweise bemerkte es Diana in ihrer Aufregung nicht.

      »Und wie geht die Sache weiter?« Diana war nervös geworden.

      »Nun, sie sorgt dafür, daß er wegkommt. Sie lockt ihn irgendwohin, man kann es gar nicht anders nennen. Und während die beiden nun fort sind, erscheint der Doppelgänger als der Abgereiste, er hat genau seine Stimme, alle Einzelheiten sind bis ins letzte kopiert. Das Mädchen hat ja wochen-oder monatelang Zeit dazu, alles zu studieren und es dem Doppelgänger mitzuteilen. Verstehen Sie mich? Das habe ich alles selbst herausgebracht.«

      »Ja, und was macht denn das Mädchen?« fragte Diana.

      »Die zieht sich natürlich zurück. Sie schützt vor, daß ihr Mann unerwartet aus dem Ausland zurückgekommen ist, oder so etwas Ähnliches, aber sie richtet es schon so ein, daß das Opfer nicht nach Hause zurückkehren kann. Gewöhnlich hat er seinen Bekannten gesagt, daß er etwa vierzehn Tage fortbleiben wird, und dann kann er natürlich nicht ohne weiteres zurückkehren.«

      »Das ist aber alles furchtbar gerissen eingefädelt«, sagte Diana entsetzt.

      »Das habe ich auch immer behauptet«, erwiderte Mr. Superbus ernst. »Wenn sich ein Mann erst so weit mit einer Dame eingelassen hat –«

      »Aber СКАЧАТЬ