Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Edgar Wallace
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Читать онлайн книгу Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band - Edgar Wallace страница 12

Название: Edgar Wallace: 69 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027204168

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СКАЧАТЬ in seinen Besitz gekommen waren – er hatte sie ja von Helder erhalten! Der hatte ihm unter einem fadenscheinigen Vorwand die falschen Noten untergeschoben. Schon wollte er es Gold sagen, als ihm plötzlich ein Gedanke kam – hier war sine günstige Gelegenheit, die er für die Ausführung seines Planes benutzen konnte.

      »Der Mann hieß Willetts«, sagte Bell langsam.

      »Willetts? Sie haben mir doch neulich erzählt, daß Sie ihn überhaupt nicht kennen?«

      »So? Nun, wahrscheinlich habe ich den Herrn, von dem Sie sprachen, nicht mit dem Mann in Verbindung gebracht, den ich im ›Savoy‹ traf«, erklärte Bell.

      Gold schüttelte den Kopf.

      »Na schön«, meinte er. »Ich werde diesen Willetts ausfindig machen. Eine Ahnung sagt mir, daß mir große Unannehmlichkeiten erspart bleiben, wenn ich dieses Rätsel gelöst habe.«

      »Und mich werden Sie dadurch von noch größeren Schwierigkeiten befreien«, murmelte Comstock Bell.

      Gold verabschiedete sich von Bell, der seinen Spaziergang fortsetzte, stieg in ein Taxi und war gleich darauf mitten in der City.

      In der Thread Needle Street stieg er aus und kam schließlich durch viele enge Gäßchen zur Little Painter Street. An einem alten Haus entdeckte er das Schild, das er suchte: »Harald S. Willetts, Börsenmakler.«

      Er stieg bis zum dritten Stock empor und klingelte an einer Tür, die auf einem Messingschildchen die gleiche Aufschrift trug.

      Niemand antwortete. Auch auf sein energisches Klopfen hin blieb alles stumm.

      Er ging die Treppe wieder hinunter und fragte den Hausmeister. »Wissen Sie, wann Mr. Willetts anzutreffen ist?

      »Bin ich ein Hellseher?« entgegnete der Hausmeister mürrisch. Erfahrung hatte ihn gelehrt, nicht allzu mitteilsam zu sein.

      Gold steckte eine Hand in die Tasche, zog eine Pfundnote heraus und wedelte damit dem Hausmeister vor der Nase herum.

      »Haben Sie wirklich keine Ahnung?«

      Das war das richtige Mittel; in weniger als zehn Minuten hatte Gold alles in Erfahrung gebracht, was der Hausmeister selbst wußte – leider war das nicht viel.

      »Ich habe den Herrn nur immer bei Dunkelheit kommen und gehen sehen. Er arbeitet nie hier und läßt wohl nur seine Post hierher schicken.«

      »Wie lange hat er das Büro schon gemietet?«

      »Ungefähr seit zwei Jahren. Soviel ich weiß, hält er sich meistens außerhalb Londons auf, manchmal fährt er wohl sogar nach Amerika.«

      »Ist er Amerikaner?« fragte Gold hastig.

      »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich weiß nur, daß er die Miete regelmäßig bezahlt und daß er sein Büro nur selten betritt. Wenn Sie es sehen möchten, zeige ich es Ihnen gern.«

      Sie stiegen die Treppe hinauf, und der Hausmeister öffnete die Tür. Gold trat in einen kleinen Raum, in dem ein Rollschreibtisch, ein Sessel und ein Schreibtischstuhl standen. Außerdem gab es noch ein Regal mit Büchern über Finanzwesen und Börsenjahrbüchern. Das war die ganze Einrichtung.

      »Ein merkwürdiger Schreibtisch«, sagte Gold sehr liebenswürdig. »Ich würde mir dieses Modell gerne einmal ansehen.«

      Der Hausmeister, der ein sehr geschäftstüchtiger Mann war, konnte an dem Schreibtisch durchaus nichts Besonderes entdecken. Er verstand aber auch so gut genug, was der Besucher wollte. Schließlich war eine Pfundnote keine Kleinigkeit und erforderte eine gewisse Gegenleistung. Also murmelte er vor sich hin, daß er schnell etwas im Treppenhaus nachschauen müsse, und ließ Gold allein.

      Innerhalb einer Minute hatte Gold an einem großen Schlüsselbund, den er aus der Tasche zog, den richtigen Schlüssel ausgewählt und den Schreibtisch geöffnet.

      Er war leer, vollständig leer. In keiner Schublade konnte er auch nur ein einziges Stück Papier entdecken. Welchem Beruf Willetts auch nachgehen mochte – und Gold hatte hierüber seine ganz besonderen Ansichten –, jedenfalls übte er ihn nicht in diesem Büro aus.

      »Wie oft kommt Mr. Willetts eigentlich hierher?« fragte er den Hausmeister, als er mit ihm zusammen die Treppe wieder hinunterging.

      »Wenigstens einmal im Monat – aber ich weiß nie vorher an welchem Tag.«

      »Können Sie ihn mir ungefähr beschreiben?«

      »Er hat eine dunkle Gesichtsfarbe und dunkles Haar, meistens hält er sich etwas gebückt …«

      »Ist er groß und schlank?«

      »Nein. Ich würde ihn als mittelgroß bezeichnen. Diesen Eindruck hatte ich wenigstens, als ich ihm auf der Treppe begegnete.«

      »Wie ist seine Stimme?«

      »Gut, daß Sie danach fragen – er spricht mit einem ausländischen Akzent, ungefähr so wie ein Franzose.«

      »Schön, sagen Sie Mr. Willetts bitte, wenn er wieder herkommt, daß ich ihn gern gesprochen hätte.«

      »Und wie ist Ihr Name?«

      »Comstock Bell«, entgegnete Gold seelenruhig.

      Der Hausmeister sah ihn erstaunt an.

      »Sie sind doch nicht Mr. Comstock Bell!«

      Gold lächelte.

      »Na ja, ich wollte sagen, daß mich Mr. Bell hierhergeschickt hat«, erklärte er freundlich. »Aber woher wollen Sie eigentlich wissen, daß ich nicht Mr. Bell bin?«

      »Weil Mr. Bell erst vor zwei Tagen hier war, um mit Mr. Willetts zu sprechen«, erwiderte der Hausmeister.

       Inhaltsverzeichnis

      Comstock Bell bewohnte ein Haus am Cadogan Square. Die Einrichtung seiner Wohnung zeugte von feinem künstlerischem Geschmack. Eine Reihe von Gemälden moderner Meister bewies sein eigenes Interesse, das er allem entgegenbrachte, was mit Kunst zusammenhing.

      Um sechs Uhr abends kam Bell nach Hause und ging sofort in sein großes Arbeitszimmer, das auf der Rückseite des Gebäudes lag. Auf dem Rauchtischchen lagen ein Dutzend Briefe für ihn, die er gleich durchsah; meistens handelte es sich um Einladungen zu gesellschaftlichen Veranstaltungen.

      Nachdenklich setzte er sich dann an den Schreibtisch und strich mit der Hand über die Tasten einer Reiseschreibmaschine, die vor ihm stand. Schließlich drückte er auf einen Klingelknopf und wartete, bis der Diener hereinkam.

      »Ich habe doch gestern einen Gummistempel in Auftrag gegeben. Ist er schon gekommen?« fragte Bell.

      »Jawohl, Sir. Vor einer Stunde wurde er abgeliefert«, entgegnete der Diener, lief hinaus und. kam gleich darauf mit einem Päckchen wieder zurück.

      »Öffnen СКАЧАТЬ