Gesammelte Krimis (69 Titel in einem Buch: Kriminalromane und Detektivgeschichten). Edgar Wallace
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Название: Gesammelte Krimis (69 Titel in einem Buch: Kriminalromane und Detektivgeschichten)

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788026822240

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      »Ist das Fenster gesichert? Sie kann doch hoffentlich nicht durch das Kabinenfenster entkommen?«

      »Nein, das ist, unmöglich«, entgegnete Bud. »Ich habe Eisenstangen daran befestigt.«

      »Gut«, erwiderte Sir George befriedigt.

       Inhaltsverzeichnis

      »Die Sache hat Sie schwer mitgenommen«, meinte Eric Stanton.

      Milton saß teilnahmslos am Tisch und starrte ins Leere. Die Zigarre zwischen seinen Fingern war ausgegangen.

      »Ja, da haben Sie recht«, sagte er jetzt. »Mir hat noch nichts im Leben so sehr zugesetzt.«

      »Kommen Sie mit in die Stadt und erholen Sie sich.«

      Auf dem Heimweg hatten sie in der Nähe eines Vergnügungsparks einen Reifenschaden. Während der Chauffeur das Rad wechselte, gingen sie durch die Reihe der Würfelbuden und Schießstände und blieben schließlich vor einem größeren Zelt stehen. Ein auffallend bemaltes Schild verkündete, daß hier eine wandernde Theatertruppe Vorstellungen gab. Die Schauspieler und Schauspielerinnen standen in ihren Kostümen auf einer erhöhten Plattform.

      »Der Mann dort kommt mir so bekannt vor«, sagte Eric plötzlich und wies auf einen Schauspieler, der mit lauttönender Stimme die Umstehenden zum Besuch des Theaters aufforderte.

      »Und die Frau dort muß ich auch schon gesehen haben«, erwiderte Milton und zeigte auf eine reichlich geschminkte Dame, die auf einem Stuhl saß und mit einem Kollegen sprach.

      »Es ist doch merkwürdig, daß man sich manchmal einbildet, gewisse Leute schon zu kennen, die man plötzlich trifft«, fuhr Milton fort. »Jedem von uns ist das schon begegnet.«

      Er folgte einer plötzlichen Eingebung und nahm Eric mit in die Vorstellung, die mittlerweile begonnen hatte. Sie kauften reservierte Plätze in der Nähe der Bühne, und der erste Akt war beinahe zu Ende, als Milton einen Zettel schrieb. Er schickte ihn durch einen Angestellten hinter die Bühne und erhielt auch gleich darauf die Antwort, daß der Schauspieler ihn nach der Vorstellung sprechen würde.

      »Ich habe eine Idee«, erklärte Milton, »aber ich weiß nicht, ob ich recht habe.«

      Eric schüttelte den Kopf.

      »Sie sind wieder einmal geheimnisvoll, und ich weiß nicht, was Sie beabsichtigen.«

      Die Vorstellung endete erst gegen zwölf Uhr, und die Schauspieler kamen einzeln aus dem Zelt ins Freie. Ein etwas untersetzter Mann trat auf Milton Sands zu.

      Sie musterten sich einen Augenblick, als sie einander gegenüberstanden, und Milton sah, daß der Mann verlegen wurde.

      »Ich glaube, wir haben uns schon kennengelernt«, bemerkte der Detektiv ruhig.

      »Ich glaube nicht«, entgegnete der andere ablehnend.

      »Würden Sie vielleicht so liebenswürdig sein und mich in mein Hotel begleiten? Ich möchte einige Fragen an Sie richten.«

      »Nein, das lehne ich entschieden ab.«

      »Dann muß ich die Polizei rufen und Sie verhaften lassen.«

      »Das können Sie nicht. Ich habe Sie überhaupt noch nicht gesehen!«

      »Machen Sie doch keine Geschichten. Ich will Ihnen gern für Ihre Bemühungen zahlen, wenn Sie mir einige Informationen geben können«, erklärte Milton lächelnd. »Wenn Sie vernünftig sind, gehen Sie mit mir.«

      Diese Zusicherung beruhigte den Schauspieler, und er begleitete die beiden.

      Sie fuhren zu einem nahegelegenen Hotel, in dem Eric ein Zimmer nahm, und setzten sich bei einem Glas Wein zusammen.

      »Wie kam es denn, daß Sie heute nachmittag auf dem Hausboot von Sir George waren?« fragte Milton nach einigen einleitenden Bemerkungen. »Und warum haben Sie behauptet, daß Sie das Boot gemietet hätten?«

      »Darüber möchte ich nichts weiter sagen«, entgegnete der Mann zurückhaltend.

      Milton zog seine Brieftasche heraus und legte fünf Banknoten auf den Tisch. Jede hatte einen Wert von fünf Pfund.

      »Wenn Ihre Informationen nützlich für mich sind, zahle ich Ihnen diese Summe.«

      Der Mann sah das Geld gierig an.

      »Unter diesen Umständen bin ich schließlich nicht abgeneigt, Ihnen die Geschichte zu erzählen. Wir haben ja nichts Schlimmes getan, sondern uns einfach engagieren und bezahlen lassen.«

      »Wer hat Sie denn engagiert?«

      »Ein eleganter Herr. Ich glaube, er heißt Sir George Frodmere. Außerdem war noch ein gewisser Mr. Kitson bei ihm.«

      »Ach so, Bud Kitson.« Milton nickte.

      Der andere grinste.

      »Der hat mir eine merkwürdige Geschichte vorerzählt. Eine hübsche Schauspielerin sollte zu dem Boot kommen, die immer von zwei jungen Leuten belästigt wurde. Sie wollte sich dort vor ihnen in Sicherheit bringen. Ich und meine Kolleginnen sollten eine Familienszene auf dem Hausboot spielen und die beiden Herren hinters Licht führen. Wir bekamen zehn Pfund für unsere Bemühungen und sollten von morgens bis zur Abendvorstellung auf dem Boot bleiben.«

      »Jetzt verstehe ich alles«, sagte Milton. »Hier haben Sie Ihre fünfundzwanzig Pfund. Ich will Sie nicht weiter stören.«

      Er verließ das Zimmer, öffnete draußen seine Aktentasche, nahm eine Browningpistole heraus und untersuchte sie. Er überzeugte sich, daß das Magazin gefüllt war, steckte die Pistole in seine Hüfttasche und ging dann zu Eric zurück.

      »Wir wollen noch einmal zu dem Hausboot fahren und es gründlich untersuchen. Da Kitson zu der Gesellschaft gehört, ist es ratsam, daß wir uns vorsehen.«

      Es gab noch einen kleinen Aufenthalt, bevor sie abfahren konnten, und die Kirchenuhren schlugen eins, als sie zum Themseufer kamen.

      »Wir sind da«, sagte Milton und zeigte auf die beiden weißen Pfosten, die die Anlegestelle markierten.

      Der Wagen hielt, sie stiegen aus und gingen nach dem Fluß zu. Es war eine dunkle Nacht, und ein leichter Regen fiel.

      »Wir müssen falsch gegangen sein«, rief Eric plötzlich.

      »Warum denn?« fragte Milton erstaunt.

      Aber dann sah er plötzlich, daß das Hausboot nicht mehr am Ufer lag. Sie fanden wohl die Pfosten, an denen es vertäut gewesen war, und im Schein ihrer Taschenlampen entdeckten sie auch Fußspuren und die Stelle, wo die Landungsbrücke am Ufer aufgelegen hatte. Aber das Hausboot selbst war verschwunden.

      *

      »Wie spät ist es?« fragte Sir George.

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