Название: COLD KILLS
Автор: Alex Shaw
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Aidan Snow Thriller
isbn: 9783958354715
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»Verstanden«, sagte Napp, eine Spur von Humor in seiner Stimme. »Schicke die RUC-Limo.«
Fox und Snow sammelten ihre Ausrüstung ein und verließen das Haus. Snow warf einen letzten Blick aus dem Fenster und sah das Blaulicht der beiden RUC-Fahrzeuge am Gartentor. Der Regen hatte inzwischen nachgelassen und er konnte die vier Männer ausmachen, die mit erhoben Händen dastanden. Das Agenten-Duo ging denselben Weg zurück, den sie gekommen waren, über das matschige Feld bis zu ihrem Startpunkt.
Snow erreichte die Hecke zuerst. Er duckte sich und kroch hindurch. Auf der anderen Seite stand er plötzlich Auge in Auge mit Jimmy McCracken und Marin Grew. Sie standen vor einem dunklen Kleintransporter und hielten Kalaschnikows.
»Rühr’ dich und du bist tot!«, fauchte McCracken, seine AK-47 unmissverständlich auf Snows Kopf gerichtet.
Eine Sekunde später erschien Fox. »Das SAS-Schwein gehört mir.« Er sprach plötzlich im reinsten Armagh-Dialekt.
»Und wer zum Geier bist du?«
Fox behielt seinen Blick auf McCracken, sprach aber zu Grew. »’S schon lange her, Marty-Boy.«
Grew wirkte erstaunt. »Ist das Paddy Fox höchstpersönlich?«
»Du kennst den?«, fragte McCracken ungläubig.
»Früher mal.«
»Ich bin dein Maulwurf, McCracken«, ließ Fox ihn wissen. »Ruf Dolan an, der weiß das.«
Es herrschte ein kurzer Moment der Stille, während McCracken über Fox’ Behauptung nachdachte. »Beweis’ es. Schieß dem Burschen hier in den Kopf.«
»Nein. Er ist lebendig mehr wert.«
»Ist das so?«, fragte McCracken mit ruhiger Stimme. »Dann gib mir deine Pistole.«
»Hier.« Fox öffnete langsam seine Jacke, zog mit der Rechten seine SIG hervor und bückte sich, um sie auf den Asphalt zu legen.
Als McCrackens und Grews Augen vorübergehend der Waffe folgten, ergriff Snow die Gelegenheit und machte einen Schritt vorwärts und zur Seite. Mit dem rechten Bein trat er gegen Grews Knie. Der Ire taumelte rückwärts, aber als Snow nach dessen Gewehr griff, verlor er selbst plötzlich den Boden unter den Füßen. Er hatte Sternchen vor den Augen, als sein Kopf auf das Pflaster schlug. Eine Kältewelle rollte seine Wirbelsäule entlang. Bevor Snow sich seiner Lage bewusst war, ließ Fox schon seine Fäuste auf ihn herabregnen.
Ein schiefes Lächeln machte sich auf McCrackens Gesicht breit. »Das reicht. Du warst so kurz davor, dir eine Kugel einzufangen, Paddy Fox. Marty, hilf deinem Kumpel, dieses Kerlchen einzupacken. Paddy, wenn nur einer von euch ‘ne falsche Bewegung macht, kriegt ihr beide ‘ne Kugel ab, kapiert?«
»Klar.« Fox rappelte sich auf und trat dem Engländer zu guter Letzt noch ein paar Mal in den Rücken. Snow machte keine Anstalten, sich zu bewegen. Wut brannte durch den Schmerz und die Verwirrung. Er war reingelegt worden; die Vierzehnte war von einem der ihren verraten worden.
Als Fox Snow auf die Beine half, zog Grew dessen Arme zurück und fesselte ihn mit einem Kabelbinder. Grew nahm Snow die Waffe ab und riss sein Funkgerät ab. Sie beförderten Snow auf die Ladefläche des Transporters. McCracken folgte ihnen, schloss die Wagentür und der Van fuhr davon. Augenblicke später kam ein RUC-Streifenwagen den Hügel hinauf.
McCracken lehnte sich gegen die Trennwand, Kalaschnikow immer noch auf Fox gerichtet. »Gib mir dein Funkgerät.«
Fox tat, wie ihm geheißen. »Frohe Weihnachten.«
Einen knappen Meter von Fox entfernt lag Snow und blickte finster. Er machte sich nicht die Mühe, seine Verachtung zu verbergen. Er musste etwas unternehmen, aber mit Grews Gewehr vor der Nase hatte er keine große Wahl.
»Mein Knie ist im Arsch, du britisches Stück Scheiße!«, schimpfte Grew, bevor er den Lauf seiner Kalaschnikow dazu nutzte, Snows Gesicht auf den Boden zu drücken. Dann drehte er die Waffe um und rammte ihm den Kolben in den Hinterkopf. Snow verlor das Bewusstsein.
Fox lächelte Grew an. »Das wollte ich schon machen, seit ich dem englischen Trottel zum ersten Mal begegnet bin.«
»Jetzt erklär’ mal«, sagte McCracken.
»Also, England ist das größte Land im Vereinigten Königreich.«
McCrackens Gesicht lief hochrot an. »Glaubst du, ich hab Zeit für Witzchen? Raus mit der Sprache, wer bist du!«
»Ich arbeite für Pat Dolan.«
»Als Mitglied der Vierzehnten?«
»Ja.«
»Wie lange schon?«
»Frag ihn.«
McCracken war im Begriff, etwas zu sagen, besann sich aber eines Besseren.
Fox sah hinüber zu Grew. »Marty. Ist echt schon lange her. Wie geht’s deiner Mutter?«
Grew runzelte im Halbdunklen die Stirn. »Prima. Warum?«
»Nur so. Hast du ihm deine Narbe gezeigt?«
»Welche Narbe?«
»Ach, nicht der Rede wert, Jimmy«, sagte Grew ausweichend.
»Marty, sag mir, woher du diesen Komiker kennst.«
»Ich und der Lange hier haben als Kinder zusammen gespielt. Wir waren dicke Freunde.«
McCracken dachte einen kurzen Moment darüber nach, bevor er seine Befehle ausgab. »Okay, wir gehen folgendermaßen vor. Wir nehmen dich mit, und wenn Dolan deine Story unterschreibt, ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Wenn nicht … na, dann brauch’ ich, glaub’ ich, nichts weiter dazu sagen.«
Grews Kalaschnikow ruhte auf seinem Schoß und der Besitzer des Bauernhauses, ein älterer Freiwilliger namens Kian Quinn, hielt eine FN Browning HP Pistole in seiner rechten Hand. Sie waren angewiesen worden, Fox zu bewachen, während McCracken versuchen wollte, Dolan zu erreichen. Zu seinem Ärger hatte er jedoch feststellen müssen, dass die Leitung tot war, beschädigt durch den Sturm. Das bedeutete, dass er mit dem Auto losmusste, um eine Telefonzelle zu finden.
»Kian, kannst du dir vorstellen, dass ich dieses armselige Exemplar eines Iren 1979 das letzte Mal gesehen hab? Himmel, da waren wir fünfzehn. Was war in der Zwischenzeit so los?«
»Wann? Nachdem mein Dad abgehauen war? Wir waren nicht mehr lange da, stimmt’s? Bin im Red Road Plattenbau aufgeschlagen.«
»Wo ist das?«, fragte Quinn.
»Glasgow. Was für ein Dreckloch. Dagegen sah Ballybeen wie Butlins aus! Aber jetzt bin ich wieder hier.«
»Und kämpfst auf unserer Seite im Bauch der Bestie?«, entgegnete Quinn sarkastisch.
»Hätte es selbst nicht besser sagen können.«
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