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СКАЧАТЬ Schwagers zu übernehmen, wenn er das Haus sofort beziehen kann.“

      “Will er es für sich selbst?“ fragte Tamara.

      “Nein, für seinen Sohn, der bald heiratet. Trevana ist ein etwas schwieriger Mensch. Wenn wir seine Bedingungen nicht erfüllen, tritt er von dem Kauf zurück und sieht sich nach einem anderen Haus um.“

      Tamara nickte. Daß es nicht einfach sein würde, ein Haus von der Größe und noch dazu in einem entlegenen Teil Cornwalls gelegen zu verkaufen, war ihr klar.

      Es konnte Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis sie einen neuen Käufer fanden, und die Kinder mußten verpflegt und gekleidet werden. Und die Schulen kosteten auch Geld.

      “Weiß der Herzog, daß sein Bruder tot ist?“ fragte Tamara nach einem Moment.

      Mr. Lawson setzte eine entschuldigende Miene auf.

      “Ich habe es ihm noch nicht mitgeteilt“, sagte er.

      Tamara sah den Anwalt an und lächelte schwach.

      “Ich weiß, weswegen“, entgegnete sie. “Sie wollten erst das Eintreffen der fälligen Apanage abwarten. Das war sehr gütig von Ihnen ... wirklich sehr gütig.“

      “Und alles andere als korrekt“, erklärte der Anwalt.

      “Müssen wir es ihm denn überhaupt mitteilen?“ fragte Tamara, nachdem sie kurz überlegt hatte.

      “Ich fürchte schon“, antwortete Mr. Lawson. “Bei aller Liebe und Fürsorge für die Kinder kann ich meine Lizenz als Anwalt nicht aufs Spiel setzen.“

      “Nein, natürlich nicht“, erwiderte Tamara schnell. “Sie waren sowieso schon immer mehr als zuvorkommend. Ich nehme an, daß Sie von meinem Schwager nie etwas für Ihre Bemühungen bekommen haben. Sie haben doch alle geschäftlichen Dinge für ihn geregelt, oder?“

      “Schon, aber das macht nichts“, sagte Mr. Lawson. “Ich war schließlich mit Ihrem Schwager befreundet und habe Ihre Schwester sehr verehrt. Sie war eine ganz besonders liebenswerte Frau.“

      “Wenn das doch jemand aus Ronalds Familie hören könnte“, flüsterte Tamara.

      “Miss Selincourt, verzeihen Sie mir die Bemerkung, aber Sie sollten keine alten Fehden neu aufkommen lassen, wenn Sie den Herzog kennenlernen. Das wichtigste ist, daß er sich um die drei Waisen kümmert und deren Erziehung übernimmt.“

      “Und wenn er sich weigert?“ fragte Tamara. “Das ist doch durchaus möglich. Meine Schwester war schließlich die Mutter der Kinder.“

      “Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Herzog Kinder hungern läßt, die den Namen Grant tragen“, entgegnete Mr. Lawson. “Sie müssen bloß denken, daß der alte Herzog trotz seines Zorns auf Lord Ronald die Apanage nicht gestrichen hat.“

      “Schon, aber Ronald bekam durch all die Jahre hindurch nicht einen Cent mehr als damals, als er noch studierte.“

      “Trotzdem war die vierteljährliche Summe, die der Herzog überwies, beachtlich“, sagte der Anwalt.

      “Falls Sie glauben, daß ich auch nur eine Spur von Dankbarkeit für diese Familie empfinde, muß ich Ihnen sagen, daß das nicht der Fall ist“, sagte Tamara. “Und was den Bruder Ronalds anbelangt, nach allem, was ich über ihn gehört habe ...“

      Tamara stieß einen kleinen Schrei aus und schlug eine Hand vor den Mund.

      “Was haben Sie denn?“ fragte Mr. Lawson.

      “Mir fällt gerade ein ... ich habe bis jetzt gar nicht daran gedacht, aber ich kann die Kinder nicht zum Herzog von Granchester schicken. Das heißt, wenn sie dorthin gebracht werden, kann ich nicht mitgehen.“

      “Wieso?“ fragte der Anwalt.

      “Weil er die Hauptfigur in meinem neuen Roman ist.“

      “Wer? Der Herzog?“

      Tamara legte die Hand an die Stirn, als helfe ihr das, klar zu denken.

      “Sie haben doch mein erstes Buch gelesen, nicht wahr? Es ist zwar eine Art Märchen, aber ein recht satirisches Märchen.“

      “Natürlich habe ich es gelesen und fand es sehr amüsant und originell“, sagte Mr. Lawson.

      “Den zweiten Roman würden Sie bestimmt nicht mehr als amüsant bezeichnen“, erklärte Tamara mit einem schwachen Lächeln. “Es ist die Geschichte eines gottlosen, gehässigen, unsympathischen Mannes. Die Geschichte von Ronalds Bruder.“

      “Aber Sie haben ihn doch nie gesehen und kennen ihn überhaupt nicht.“

      “Ronald hat mir viel von ihm erzählt, und die Zeitungen schreiben ja auch dauernd von ihm. Ich habe mir jedes Detail gemerkt.“

      “Und Sie glauben, daß sich der Herzog in der Romanfigur wiedererkennt?“ fragte Mr. Lawson. “Wenn das der Fall ist, kann er Sie wegen öffentlicher Verleumdung verklagen.“

      “Ich glaube kaum, daß er auf die Idee kommt, er könnte gemeint sein“, entgegnete Tamara. “Wahrscheinlich bekommt er das Buch gar nicht in die Hände, geschweige denn, daß er es liest, aber ...“

      Sie brach ab.

      “Woraus könnte der Herzog entnehmen, daß die Hauptfigur Ihres Romans er selbst ist?“ fragte der Anwalt.

      “Schon aus dem Titel“, sagte Tamara. “Ich habe das Buch Die Herzogliche Wespe genannt. Es handelt sich um einen bösen Menschen, der alles um sich herum unglücklich macht, in den teuersten Kutschen herumfährt, die gelb-schwarz gestrichen sind, und seine Dienstboten quält, die gelb-schwarze Livreen tragen.“

      “Also die Farben der Familie Grant“, bemerkte der Anwalt.

      “Genau“, bestätigte Tamara. “Und dann noch viele andere Details, die ich von Ronald weiß, über den Herzog selbst und über das Schloß. Ich habe natürlich auch noch Sachen dazu erfunden. Einen Schwindel beim Pferderennen, der dem Herzog viel Geld einbringt, und dergleichen.“

      Der Anwalt schüttelte den Kopf.

      “Warum haben Sie mich das Buch bloß nicht lesen lassen, ehe Sie es Ihrem Verleger geschickt haben?“ fragte er, einen verzweifelten Ton in der Stimme. “Es bringt Ihnen eine Klage wegen Verleumdung ein, und Sie müssen Unsummen bezahlen.“

      Tamara lachte.

      “Was ich nicht kann, weil ich kein Geld habe“, sagte sie.

      “Dann sperrt man Sie ein.“

      “In dem Fall werde ich zu meiner Verteidigung sagen, daß der Roman der Wahrheit entspricht und man mir deshalb nichts anhaben kann.“

      Mr. Lawson stöhnte.

      “Das alles muß vermieden werden“, entschied er. “Sie setzen sich jetzt hin, und zwar hier und auf der Stelle, schreiben an Ihren Verleger und ziehen das Buch zurück.“

      “Mein Buch zurückziehen?“ wiederholte Tamara. “Ich denke СКАЧАТЬ