Butler Parker 117 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 117 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740920210

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СКАЧАТЬ Sie zumindest nachgehen sollten, Doktor. Haben Sie denn noch immer nicht begriffen, um was es geht? Ihre Patienten breiten ihr Seelenleben vor Ihnen aus, Doktor, sprechen über die intimsten Dinge. Gleichzeitig aber wird das alles von einer ›Wanze‹ nach draußen übertragen und abgehört. Geht Ihnen jetzt endlich ein Licht auf, Doktor? Haben Sie nun kapiert?«

      »Worauf wollen Sie hinaus, Mylady?« Harold Bushford machte nun doch einen betroffenen Eindruck, zumal die Tonart der Dame nicht gerade seinem Naturell entsprach.

      »Du lieber Himmel, Doktor, sind Sie begriffstutzig«, wunderte sich Agatha Simpson und maß den Psychiater mit einem verweisenden Blick. »Haben Sie das Wort Erpressung schon mal gehört? In welchem Jahrhundert leben Sie eigentlich? Mit den Informationen, die die ›Wanze‹ liefert, lassen sich tolle Geschäfte machen. Muß ich noch ausführlicher werden, junger Mann?«

      »Wer... wer sollte diese ›Wanze‹ denn bei mir angebracht haben?« Dr. Bushford war inzwischen ein Licht aufgegangen. Er wurde nervös und machte einen bestürzten Eindruck.

      »Das werde ich selbstverständlich noch herausfinden«, erklärte Lady Agatha Simpson. »Jetzt möchte ich erst mal wissen, wer die verzweifelte Dame in Ihrer Praxis war, die Selbstmord begehen wollte?«

      »Ich... ich werde sie sofort anrufen.«

      »Dort steht das Telefon, Doktor.«

      »Also gut, ich rufe an, Mylady.« Dr. Bushford baute sich vor dem Apparat auf, daß die Detektivin nicht sehen konnte, welche Nummer er wählte. Es dauerte einen Moment, bis auf der Gegenseite abgehoben wurde. Dr. Bushford nannte seinen Namen, wandte sich plötzlich nach Lady Simpson um, schluckte und wirkte sehr bestürzt.

      »Ich bin der Psychiater von Missis Dorothy Windlow«, sagte er dann. »Wie bitte? Selbstmord? Nein, das kann doch nicht wahr sein, Superintendent. Ja, natürlich, ich stehe Ihnen zur Verfügung. Ja, ich werde hier in meiner Praxis auf Sie warten, Sir.«

      Dr. Bushford ließ den Hörer in die Gabel fallen und machte einen völlig verstörten Eindruck.

      »Sie hat Selbstmord begangen«, sagte er schließlich. »Missis Windlow ist tot.«

      »Ahnen Sie endlich, was diese ›Wanze‹ alles anrichten kann?« fragte Agatha Simpson streng.

      »Was ... was hat dieser Selbstmord mit der ›Wanze‹ zu tun?« Dr. Bushford sah die ältere Dame geistesabwesend an.

      »Wahrscheinlich ist diese Missis Windlow erpreßt worden«, antwortete die Detektivin in einem Ton, als sei das bereits eine erwiesene Tatsache.

      »Weil ihr Mann sie betrügt?« Dr. Bushford hatte sieh wieder gefaßt und schüttelte den Kopf.

      »Nun ja, immerhin.« Agatha Simpson geriet ein wenig aus dem Konzept, denn dieses Motiv schied tatsächlich als Grund für einen Selbstmord aus.

      »Ich werde alles Weitere mit der Polizei besprechen«, sagte der Psychiater. »Ich werde natürlich meine ganze Praxis nach verborgenen ›Wanzen‹ untersuchen lassen, Mylady.«

      Agatha Simpson vermißte gerade in diesem Augenblick ihren Butler, den sie nicht mitgenommen hatte. Sie selbst wußte nicht weiter. Es fielen ihr keine Fragen mehr ein. Sie kam sich ein wenig ausgebootet vor, worüber sie sich natürlich ärgerte.

      »Sie werden noch von mir hören«, sagte sie also grimmig, um sich einen guten Abgang zu verschaffen. Dann trat sie den Rückzug an und suchte nach einem geeigneten Objekt, wo sie ihren Ärger ablassen konnte.

      *

      »Wenn man Sie mal braucht, sind Sie natürlich nicht da«, knurrte sie ihren Butler an, der im langen Korridor des Bürohauses auf sie gewartet hatte.

      »Mylady sehen meine bescheidene Wenigkeit zerknirscht«, antwortete Josuah Parker. »Darf ich dennoch hoffen, daß Mylady erfolgreich waren?«

      »Natürlich! Was dachten denn Sie?« Die Detektivin sah Parker fast empört an. »Missis Dorothy Windlow hat den angekündigten Selbstmord begangen, wenn Sie das meinen.«

      »Handelt es sich um jene Dame, deren verzweifelte Stimme ich im Wagen hörte, Mylady?«

      »Warum bringt solch eine Frau sich um? Nur, weil ihr Mann sie betrügt?« Agatha Simpson schüttelte verständnislos den Kopf. »Sind das die Männer überhaupt wert?«

      »Dazu möchte ich aus verständlichen Gründen keine Stellung nehmen, Mylady, zumal meine Antwort subjektiv gefärbt sein könnte. Mylady wissen, um welche Dame es sich handelt? «

      »Muß ich denn alles allein tun?« Agatha Simpson warf ihrem Butler einen gereizten Blick zu. »Mit solchen Kleinigkeiten gebe ich mich nicht ab, Mister Parker. Für Routinedinge sind Sie zuständig.«

      Sie ärgerte sich natürlich, daß sie Dr. Bushford nicht nach der Adresse gefragt hatte, und überspielte das wie üblich durch Ruppigkeit.

      Josuah Parker wollte sich schon in Bewegung setzen, als seine Herrin ihn plötzlich mit einem erstaunlich harten Griff am Oberarm in ein Zimmer schob, dessen Tür sie geöffnet hatte. Parker setzte diesem Griff keinen Widerstand entgegen. Er hatte sofort begriffen, daß Agatha Simpson zusammen mit ihm von der Bildfläche verschwinden wollte.

      »Bushford und seine Sprechstundenhilfe«, flüsterte die ältere Dame ihm erklärend zu. »Solch eine Gelegenheit kommt nicht wieder.«

      »Guten Tag«, sagte der Butler und lüftete grüßend seine schwarze Melone in Richtung eines Mannes, der erstaunt um seinen Schreibtisch herumkam und seine beiden Besucher abwartend ansah. Der Mann machte einen irritierten Eindruck, da die Dame ihm den Rücken zuwandte und durch den Türspalt nach draußen in den Korridor schaute.

      »Kann ich etwas für Sie tun?« erkundigte sich der Mann und kam vorsichtig näher.

      »Mit einiger Sicherheit, Sir«, erwiderte der Butler und warf einen schnellen Blick ins Büro. Er wollte herausfinden, welchem Beruf dieser schlanke, etwa fünfzigjährige Mann nachging.

      »Mit wem habe ich das Vergnügen?« wollte der Inhaber des Büros wissen und beobachtete Agatha Simpson, die keine Anstalten machte, sich nach ihm umzuwenden.

      »Sie sind der Anlageberater Miller?« erkundigte sich Parker höflich. Diese Berufsbezeichnung war ihm gerade eingefallen. Das Büro gab keinen Aufschluß über den Beruf des Mannes.

      »Ich heiße Frankers und bin Grundstücksmakler«, erwiderte der Mann irritiert.

      »Darf ich unterstellen, daß dieser Beruf Ihnen Freude macht?« fragte der Butler.

      »Ja, natürlich.« Der Grundstücksmakler wußte nun überhaupt nicht mehr, woran er mit seinem Besuch war.

      »Dann möchte ich es nicht versäumen, Ihnen zu gratulieren, Sir.« Parker lüftete seine schwarze Melone und folgte seiner Herrin, die jetzt wieder in den Korridor ging.

      »Vielen Dank«, sagte der Grundstücksmakler und zog ein glückliches Gesicht. Dann starrte er auf die Tür, die sich hinter Agatha Simpson und Josuah Parker gerade schloß. Er strich sich über die Stirn, ging zum Schreibtisch zurück und blieb dann jäh stehen. Mit erheblicher Spätzündung ging ihm auf, daß er irgendwie genarrt worden war. Er lief zur Tür zurück und hielt Ausschau nach diesem seltsamen Paar, doch es war bereits im СКАЧАТЬ