Название: Die großen Geologen
Автор: Bernhard Hubmann
Издательство: Bookwire
Жанр: Математика
Серия: marixwissen
isbn: 9783843800440
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Diese Indizien veranlassten Wegener zur Vorstellung eines einstigen Großkontinents Pangäa (»alles Land«) in dem alle heutigen Kontinente einmal vereint waren. Dieser zerbrach in Teile, die durch die »Kontinentaldrift« auseinanderwanderten und das heutige Bild der Erde ergeben.
Im ersten Drittel der 20. Jahrhunderts vertraten viele Geophysiker die Lehrmeinung, dass der Erdmantel als starr zu betrachten sei. Demgegenüber nahmen einige Wissenschaftler, wie beispielsweise der Geologe und Geophysiker Robert Schwinner (1878–1953), langsame Konvektionsströme im Erdinneren als treibende Motoren der mobilen Kontinente an. In seinem einflussreichen Lehrbuch »Principles of Physical Geology« aus dem Jahr 1944 formulierte schließlich der englische Geologe Arthur Holmes (1890–1965) die Vorstellungen aufsteigender Strömungen unter den kontinentalen Zerrstrukturen und ozeanischen Rücken sowie absteigender Strömungen unter Einengungsstrukturen.
Den letzten Todesstoß für fixistische Modelle gaben die Amerikaner Harry H. Hess (1906–1969) und Robert S. Dietz (1914–1995) mit ihrer Idee des sich ausbreitenden Ozeanbodens, des »sea floor spreading«. Dieser Idee zufolge dringt unter den ozeanischen Rücken und den kontinentalen Dehnungsstrukturen Material an die Oberfläche und dehnt die Kruste aus. Gleichzeitig wird in Gebieten mit küstenparallelen Gebirgen altes Krustenmaterial wieder in den Mantel zurückgeführt.
Mit diesen Erkenntnissen wurde in den 60er-Jahren eine global anwendbare geodynamische Theorie entwickelt, die auf ihren Vorgängertheorien basierte, aber deren Schwächen vermied. Die Fakten, die zum modernen plattentektonischen Modell führten, leiten sich aus dem heutigen Erscheinungsbild der Erde her. Die Plattentektonik ist also ein aktualistisches Modell, welches in anschaulicher Weise die heute direkt zu beobachtenden Vorgänge mit den geologischen Strukturen verbindet. Der erste Proponent und wesentliche Gestalter der Plattentektonik war der kanadische Geologe John Tuzo Wilson (1908–1993; siehe S. 173).
In den folgenden Jahrzehnten wurden die Vorstellungen dieser »Global tectonics« die Grundlage für die geodynamische Erforschung der Orogene.
Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden durch modernere, subtilere Methoden »neue Dimensionen« für die erdwissenschaftliche Forschung erschlossen. So hat zum Beispiel die Rasterelektronenmikroskopie die Nano-Dimension erschlossen, indem sie die Auflösung bis zu vier Zehnerpotenzen gegenüber dem Lichtmikroskop gesteigert hat. Die Mikrosonde wäre das Gegenstück für die petrographischen Arbeitsrichtungen, die feinste chemische Unterschiede unmittelbar am erdwissenschaftlichen Objekt analysiert. Aber auch die Dimension im Maßstab der Erde wird aktuell durch Messdaten über Satelliten genutzt, wenn es beispielsweise darum geht, Plattenbewegungen zu studieren.
Die Auswahl der folgenden Biographien berühmter Geologen stellt letztlich eine subjektive dar. Alle diese Personen haben sich ganz ohne Zweifel zu einem hohen Grad um die »Wissenschaft von der Erde und des Lebens« verdient gemacht. Einige könnte man gegen andere, ebenso verdiente und interessante Persönlichkeiten austauschen. Das Gesamtbild würde sich aber kaum ändern, denn allen Forschern ist eines gemeinsam, das auch ihr Forscherleben geprägt hat: die Liebe zu einer Wissenschaft, die wie kaum eine andere mit unserer Erde so direkt verbunden ist.
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