Liebestrommeln auf Haiti. Barbara Cartland
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Название: Liebestrommeln auf Haiti

Автор: Barbara Cartland

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

isbn: 9781782138105

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СКАЧАТЬ aus zartgelbem Chiffon, das ihren schlanken Körper verhüllte und doch nicht verbarg.

      Die Einrichtung bestand aus schweren, goldverzierten Empiremöbeln, zwischen denen sich ein rundes Dutzend Männer unterschiedlichster Art aufhielt. Die meisten waren schwarz, nur wenige Mulatten. Fast alle trugen die reich bestickte Uniform der neuen Armee.

      Jeder von ihnen war offensichtlich bemüht, sich ohne Rücksicht auf die anderen einen Platz in der Nähe ihrer gemeinsamen Angebeteten zu sichern und ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Alle verschlangen sie mit Blicken und zeigten offen ihre Bewunderung.

      Trotzdem schien Orchis hocherfreut über die beiden Neuankömmlinge und gab ihnen ein Zeichen näherzutreten.

      Sie war in der Tat ungewöhnlich schön und so aufregend wie ihr Name. Ihre bloßen Arme schimmerten golden, und die wohlgeformten, herausfordernd geschwungenen Lippen zeugten von unverhohlener Begierde und wohlerprobter Verschwiegenheit.

      Ihren grünen wissenden Augen schien nichts verborgen zu bleiben. Der Mann, der diesen Blicken sein Herz öffnete, war verloren.

      Alles an ihr war reizvoll und verführerisch. Ein wildes, ungezähmtes Geschöpf aus dem Dschungel, katzenhaft und unberechenbar.

      Ihr freudig ausgerufenes: „Jacques!” war wie die zärtliche Liebkosung einer schönen Frau, dazu angetan, jeden Nerv im Körper eines Mannes vibrieren zu lassen.

      „Wo hast du so lange gesteckt, Jacques?”

      „Ich war drüben in Le Cap”, beeilte sich der Angesprochene zu erklären. „Aber seit heute bin ich zurück und bringe dir jemanden, den du noch nicht kennst. Er wird dir das Neueste aus Amerika berichten.”

      „Aus Amerika?” Ihre Blicke richteten sich auf André, erfaßten jeden Zentimeter seiner Gestalt und gaben ihm das lähmende Gefühl, nackt vor ihr zu stehen.

      Ohne Zweifel fand sie Gefallen an dem, was sie sah. Sie reichte ihm die Hand und sagte lächelnd: „Sie müssen mir verraten, was man in Amerika trägt und wie viele Millionäre dieses Land pro Sekunde hervorbringt.”

      „Ich könnte Ihnen viel über dieses Land erzählen”, war Andrés Antwort.

      Sie sah ihn aus halbgeschlossenen Lidern an, als müsse sie ihn und seinen Vorschlag abschätzen. Dann klatschte sie in die Hände und rief: „Geht jetzt! – Alle! Meine Freunde und ich haben wichtige Dinge zu besprechen. Ihr stört uns mit eurem Geschrei. Verschwindet!”

      Als wüßte jeder, daß Ungehorsam zwecklos war, entfernten sie sich wortlos einer nach dem andern. Schließlich war Orchis mit den beiden Männern allein.

      „Setzt euch, meine Hübschen”, eröffnete sie die Unterhaltung. „Hier ist Wein; bedient euch, wenn ihr Lust habt.”

      „Deine Gegenwart berauscht uns mehr als jeder Wein”, dankte Jacques galant.

      „Schmeichler”, wies Orchis ihn zurecht. „Sag mir lieber, was aus der kleinen Hure geworden ist, die mir deine Zuneigung gestohlen hat.”

      „Niemand hat das je getan”, widersprach Jacques. „In meiner Abwesenheit hat sie sich in die Arme eines Generals geflüchtet. Wer kann schon mit einem General konkurrieren?”

      Orchis ging auf seinen neckischen Ton ein.

      „Man hat dir also Hörner aufgesetzt. Tröste dich, armer Jacques. Die Armee braucht von Zeit zu Zeit auch eine kleine Aufmunterung.” Zu André gewandt meinte sie: „Von der Uniform unserer glorreichen haitischen Armee scheinen Sie nicht viel zu halten.”

      „Ich bin Geschäftsmann”, entgegnete André.

      „Da wir von Uniformen sprechen”, unterbrach Jacques die weitere Diskussion, „die zweitausend neuen, die Dessalines bestellt hat, sind zusammen mit André angekommen.”

      „Sie sind da?” rief Orchis erfreut. „Jean-Jacques wird glücklich sein. Ich hoffe nur, sie sind so beeindruckend, wie er sie haben will. Sonst rollen wieder Köpfe!”

      Jacques hob abwehrend die Hände. „Aber bitte nicht meiner. Ich hatte nichts damit zu tun, und mein Freund André de Villaret ist auch nur ganz zufällig mit diesem Schiff gereist.”

      Eine steile Falte erschien auf Orchis Stirn.

      „Sein Name kommt mir bekannt vor.”

      „Man hat ihn tatsächlich vor der Revolution viel gehört. Andrés Vater besaß eine der größten Plantagen der Insel.”

      „Natürlich! Jetzt erinnere ich mich. Dein Freund wird aber kaum die Absicht haben, auf den Baumwollfeldern der de Villarets zu arbeiten. Oder?”

      „Bestimmt nicht!” Um zu verhindern, daß das Gespräch zu früh auf seine Pläne kam, fuhr André rasch fort: „Sie sind sehr schön, Madame. Ganz Boston spricht von Ihnen, ohne zu ahnen, wie groß Ihre Schönheit wirklich ist.”

      Als Orchis mit den Fingerspitzen seinen Arm berührte, hatte André das Gefühl, ein elektrischer Strom durchfließe seinen Körper. Nach einer Ewigkeit fragte Orchis: „Wollen Sie mit mir essen? Ich war mit einem der Offiziere verabredet; aber ich habe es mir anders überlegt.”

      Sie reichte Jacques die Hand zum Abschied. „Jacques, Liebling, willst du am Tor Bescheid sagen, daß ich nicht gestört werden will? Von niemandem.”

      „Ich werde mich beeilen. Hoffentlich begegnet mir jener Offizier nicht schon mit gezücktem Säbel.”

      „Du wirst es überleben, wie du alles bisher überlebt hast”, entgegnete Orchis vielsagend. „Wie dir und mir bekannt ist, hast du es verstanden, dich unentbehrlich zu machen.”

      Jacques küßte ihre Hand und rief halb im Gehen: „Das Glück meint es gut mit dir, André!” Dann schloß sich die Tür hinter ihm.

      Orchis wandte sich André zu, der sich auf die Kante des Bettes gesetzt hatte.

      „Du bist hübsch, mein Freund”, begann sie. „Laß uns sehen, ob du ein Mann bist.”

      „Ich kann es nur hoffen, nachdem die schönste und kostbarste Orchidee dieses Gartens zugleich die begehrenswerteste aller Frauen ist.“

      Er spürte ihre Hände, sah ihre lockenden Blicke, die erwartungsvoll geöffneten Lippen und beugte sich zu ihr.

      Während ihr Mund sich auf den seinen preßte, krallten sich ihre spitzen Nägel durch das Tuch hindurch in seinen Rücken.

      Irgendwo in der grundlosen Tiefe ihrer Augen sah er sich selbst, sah, daß ein verzehrendes Feuer ihn zu verbrennen drohte, während dasselbe Feuer ihr gleichzeitig aus dem Inneren seines Körpers entgegen loderte.

      Ein Feuerwerk von bunten Kreisen zerbarst in seinem Kopf und riß jeden Gedanken mit sich fort, den er zu fassen versuchte.

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