Название: Butler Parker 130 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783740924768
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»Ausgetauscht«, meinte er dann. »Das gefällt mir aber gar nicht.«
»Ich werd’ sofort den Chef anrufen.« Swanley ging zum Telefon hinüber und sah seinen Partner überrascht an, der ihn überholte und den Kopf schüttelte.
»Mußt du anrufen, Al?« fragte Findon.
»Wieso nicht?«
»Für uns is’ das ’ne satte Blamage«, meinte Herb Findon.
»Da is’ was dran.«
»Möglich, daß der Chef uns sofort feuert.«
»Könnte stimmen.« Swanley nagte an seiner Unterlippe. »Und was sollen wir jetzt machen?«
»Wir müssen uns noch mal mit dieser Lady Simpson befassen. Die scheint’s dick hinter den Ohren zu haben.«
»Wir erledigen das intern?« fragte Swanley.
»Schlage ich vor, Al.« Herb Findon nickte. »Bist du sicher, ob wir nicht vielleicht beschattet worden sind?«
Diese Vorstellung gefiel den beiden Vollprofis aus den Staaten überhaupt nicht. Es schmerzte sie, so hereingelegt worden zu sein. Sie liefen fast gleichzeitig hinüber an eines der Fenster und schauten nach unten auf die Straße.
Dort entdeckten sie ein völlig normal aussehendes Taxi, das vor einem Nachtlokal hielt. Ferner einen Mini-Cooper, der sich gerade in Bewegung setzte. Außerdem bemerkten sie einige völlig harmlos aussehende Zivilwagen, die langsam durch die enge Straße fuhren. Echt verdächtige Bewegungen waren nicht zu registrieren.
»Nichts«, sagte Swanley erleichtert.
»Warum brausen wir nicht sofort zurück zu der Lady?« tippte Herb Findon an.
»Eben.« Swanley war einverstanden. »Wir holen uns die Wanzen zurück und verpassen der Dame ’nen saftigen Denkzettel.«
Die beiden Spezialisten aus den Staaten setzten ihr Vorhaben sofort in die Tat um. Jetzt wollten sie es genau wissen! Es ging um ihr Selbstgefühl, zum anderen aber um die saftigen Zahlungen, die sie auch in Zukunft einstecken wollten. Ihr zukünftiger Job bestand schließlich nicht darin, Wanzen zu installieren. Das war nur eine Vorarbeit. Ihr eigentlicher Job sollte in den kommenden Wochen beginnen.
Findon und Swanley stiegen in ihren Morris und fuhren zurück nach Shepherd’s Market, wo sich das altehrwürdige Fachwerkhaus der Lady Agatha Simpson befand. Für die beiden stand fest, daß man sie nicht noch mal hereinlegte. Sie ahnten immerhin, daß sie es mit einer Dame zu tun hatten, die recht listenreich sein mußte.
Herb Findon und Al Swanley kamen übrigens nicht weit.
Ihr Morris befand sich noch in Soho, als der Motor schon hustete und bald danach stotterte. Herb Findon, der am Steuer saß, fluchte ungeniert und konnte sich diese Panne nicht erklären. Er mußte den Morris auslaufen lassen und hielt dann am Straßenrand.
»Komisch«, bemerkte er. »Eben hat er’s noch getan.«
»Schnappen wir uns ein Taxi«, schlug Al Swanley vor. »Die Kiste hier lassen wir morgen abschleppen.«
Die beiden Spezialisten stiegen aus und hielten Ausschau nach einem Taxi. Erfreulicherweise brauchten sie nicht lange zu warten. Aus einer Seitenstraße kam ein schwarzer, hochbeiniger Wagen, dessen Fahrer ihr Handzeichen erst mal gründlich übersah. Dann aber – mit erheblicher Spätzündung – hielt das Taxi jäh an und setzte zurück.
Der Fahrer, ein älterer, mürrisch aussehender Mann – mit geflickter Nikkelbrille, sah die beiden Unglücksraben fragend an.
»Shepherd’s Market«, sagte Swanley. »Unser Wagen ist ausgefallen.«
»Ich hab’ eigentlich schon Feierabend«, meinte der mürrische Driver.
»Sie bekommen ’n Extratrinkgeld«, schmeichelte Herb Findon.
»Los, steigen Sie ein«, forderte der Taxifahrer sie auf. Herb Findon und Al Swanley hüpften elastisch in den Wagen und nickten sich zu. Das hatte noch mal geklappt. Sie brauchten ihre Absicht, Lady Simpson einen zweiten Besuch abzustatten, nicht zu verschieben.
Übrigens bekamen sie überhaupt nicht mit, daß eine Art Lachgas in den Fahrgastraum strömte. Dieses Lachgas war geruchlos und ungemein wirkungsvoll. Es breitete sich in dem geschlossenen Raum sehr schnell aus und konnte wegen der Trennscheibe zum Fahrer hin weiter kein Unheil anrichten.
Das Taxi hatte die nächste Querstraße noch nicht ganz erreicht, da befanden die beiden Superspezialisten aus den Staaten sich bereits im Tiefschlaf. Wie satte Säuglinge hingen sie in den Polstern und schnarchten um die Wette.
*
Die ein wenig zu grell hergerichtete und geschminkte Blondine befand sich im Apartment der beiden Spezialisten und nahm so etwas wie eine gründliche Haussuchung vor.
Sie interessierte sich für das wenige Gepäck der beiden Wanzen-Installateure, für einige Briefe und Papiere, die aber völlig unverdächtig waren, und vermißte eigentlich einige handliche Schußwaffen.
Die junge Dame schien sich in den Gepflogenheiten gewisser Spezialisten gut auszukennen. Sie vergeudete keine Zeit damit, jeden noch so versteckten Winkel abzusuchen. Sie verließ das Apartment und schloß die Tür hinter sich. Im Korridor, der hinüber ins Treppenhaus führte, blieb sie abwartend stehen und schien Witterung aufzunehmen.
Ihr Blick strich über die wenigen Bilder an den Wänden, deren Rahmen fest an die Wand geschraubt waren. Die Blondine ging an diesen Bildern entlang und prüfte die Schraubköpfe. Sie untersuchte sie auf frische Kratzspuren, konnte aber nichts entdecken. Anschließend widmete sie sich der verglasten Wandnische, in der sich ein kleiner Hydrant befand. Ein Feuerwehrschlauch, der dort angeschraubt war, lag fest um eine Art Trommel.
Die Blondine kapitulierte keineswegs, als sie den Vierkantverschluß der Glasscheibe sah. Aus ihrer kleinen Handtasche holte sie einen passenden Schlüssel, mit dem sie die Glastür ohne weiteres öffnen konnte. Ihre Hand tastete hinter den Anschlußstutzen, ihre Finger berührten prompt einen flachen Schlüssel, der mit Klebestreifen daran befestigt war. Die Blondine nahm diesen flachen Schlüssel an sich, verschloß die viereckige Nische und fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten.
»Nun, Kindchen?« fragte Agatha Simpson neugierig, als die Blondine zu ihr in den Mini-Cooper stieg.
»Ich habe ihn im Hydrantenkasten gefunden.« Kathy Porter zeigte Lady Agatha den Schlüssel. »Er dürfte auf ein Schließfach passen, Mylady.«
»Sehr raffiniert.« Agatha Simpson nickte anerkennend. »Diese beiden Lümmel sind recht vorsichtig.«
»Man hätte ihnen niemals etwas beweisen können«, erwiderte die blonde Kathy Porter. Sie war die Gesellschafterin und Sekretärin der Lady und arbeitete bei der Aufklärung von Kriminalfällen begeistert mit. Als gelehrige Schülerin Butler Parkers liebte sie die Maskerade. Innerhalb weniger Sekunden konnte sie sich in einen völlig neuen Typ verwandeln und ihn auch glaubwürdig darstellen.
»Den Schlüssel hätten wir also«, sagte die ältere Dame. »Und wo ist das Schließfach?«
»Der Name des Bahnhofs ist leider weggefeilt СКАЧАТЬ