Die zärtliche Versuchung. Barbara Cartland
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Название: Die zärtliche Versuchung

Автор: Barbara Cartland

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

isbn: 9781782136835

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СКАЧАТЬ sie hier nie hatte tragen können.

      Wahrscheinlich waren sie völlig außer Mode, aber nicht einmal das wußte Torilla mit Bestimmtheit, denn das Geld reichte kaum zum täglichen Leben, also war nicht daran zu denken, auch nur einen Penny für ein Modejournal auszugeben.

      Aber Torilla machte sich keine Gedanken über ihr Äußeres, denn sie wußte, daß Beryl so großzügig sein würde, wie sie es immer gewesen war.

      Und so verließ sie am Montagmorgen in einem einfachen Hemdblusenkleid das Pfarrhaus. Der Umhang, den sie über die Schultern geworfen hatte, war schon fadenscheinig, doch das kümmerte sie nicht weiter. Dafür war das Strohhütchen, das noch aus der Garderobe ihrer Mutter stammte, um so flotter.

      „Eigentlich solltest du ja nicht allein reisen“, sagte Abby, während sie auf die Postkutsche warteten.

      „Ach was - ich bin doch kein kleines Kind mehr“, entgegnete Torilla lächelnd. „Außerdem gibt es keine andere Möglichkeit.“

      „Und daß du mir nicht mit Fremden sprichst!“ ermahnte Abby das junge Mädchen. „Und noch etwas, was ich dir sagen wollte…“

      „Was denn?“ fragte Torilla.

      „Während der letzten zwei Jahre hast du in einer seltsamen und für ein junges Mädchen höchst unpassenden Welt gelebt. Nichts als Schmutz, Elend und Leid um dich herum. Was ich dir also noch sagen wollte - sprich nicht so viel darüber, wenn du mit Lady Beryl, also ich meine, wenn du mit deiner Kusine zusammen bist.“

      „Warum denn nicht?“ fragte Torilla.

      „Weil die Menschen so etwas nicht hören wollen. Sie wollen sich über fröhliche Sachen unterhalten und nicht über traurige.“

      Abby überlegte einen Moment.

      „Weißt du noch, was deine Mutter immer zu deinem Vater gesagt hat?“ fragte sie schließlich. „, Sei doch etwas fröhlicher’, hat sie immer gesagt, ,du kannst dir nicht alle Sünden dieser Welt auf die Schultern laden.’“

      Torilla lächelte.

      „Ja, ich erinnere mich daran“, entgegnete sie. „Und Papa hat dann immer gefragt, ob er denn langweilig sei.“

      „Genau“, sagte Abby zufrieden. „Und seit dem Tod deiner Mutter ist dein Vater ziemlich verdrießlich, und das mögen andere nicht.“

      „Das finde ich nicht, Abby.“

      „Ich habe ja auch gesagt, daß die anderen es nicht

      mögen, Torilla. Und deshalb sollst du vergessen, was du hier alles gesehen und erlebt hast, und sollst wieder so fröhlich sein, wie du es zu Hause immer warst.“

      In den blauen Augen des jungen Mädchens leuchtete es plötzlich auf.

      Abby wußte, daß Torilla an früher dachte. Wie glücklich sie doch alle gewesen waren in dem Pfarrhaus mit seinem hübschen kleinen Garten... Mitten in einem sauberen Dorf hatten sie gewohnt, umgeben von zufriedenen Menschen.

      „Versprichst du mir das?“ fragte Abby.

      „Daß ich niemand langweilen werde?“ fragte Torilla. „Natürlich verspreche ich dir das. Ach, Abby! Wenn du doch mitkommen könntest! Wenn jemand Erholung verdient hätte, dann du.“

      „Wenn ich weiß, daß du glücklich bist und endlich wieder einmal eine andere Umgebung siehst, ist das Erholung genug für mich.“

      In diesem Augenblick kam die Postkutsche um eine Biegung.

      „Da ist sie!“ rief Abby. „Ich wünsche dir alles, alles Gute, Torilla, und genieß jeden Augenblick und vergiß alles andere.“

      „Dich vergesse ich ganz bestimmt nicht, Abby“, sagte Torilla.

      Sie schlang die Arme um den Nacken der alten Haushälterin und küßte sie auf beide Wangen.

      „Und vielen Dank, daß du dich um Papa kümmerst. Allein dir habe ich es zu verdanken, daß ich wegfahren darf.“

      „Richte deiner Kusine aus, daß ich ihr alles Glück dieser Erde wünsche“, sagte Abby. „Hoffentlich kriegt sie einen braven Mann.“

      „Das hoffe ich auch.“

      Die Postkutsche hielt neben ihnen. Ein junger Mann sprang vom Bock und lud Torillas kleinen Koffer auf das Dach, dann öffnete er die Tür für sie. Zwischen zwei großen, dicken Reisenden war noch ein Platz frei.

      „Adieu, Abby!“ rief Torilla, kletterte in die Kutsche und entschuldigte sich bei jemandem, dem sie auf den Fuß gestiegen war.

      Sie setzte sich, der junge Mann stieg wieder auf den Bock, und Torilla beugte sich nach vorn und winkte. Abby winkte zurück. Obwohl sie Tränen in den Augen hatte, lächelte sie.

      Der Kutscher knallte mit der Peitsche, die Pferde zogen an, und Torillas Reise begann.

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