Die wichtigsten Dramen. Людвиг Тик
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Читать онлайн книгу Die wichtigsten Dramen - Людвиг Тик страница 13

Название: Die wichtigsten Dramen

Автор: Людвиг Тик

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9788027238385

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СКАЧАТЬ – O Barbaren! – Fluch! tausendfacher Fluch vom Himmel herab auf das Haupt der Bösewichter! – O Alonzo! – Sebastiano! Er schlägt wüthend mit den Ketten gegen die Mauer. O könnt' ich mit diesen Ketten diese Mauern verwunden, bis sie darniederstürzten?– O Wuth! Verzweiflung! – Warum machtet ihr meine Kraft nicht unsterblich? – So tief bin ich gefallen? – So tief Gattin und Sohn? – O Lini, Lini, würge Dich mit diesen Fesseln! stirb Unglücklicher! stirb! der Tod befreit von jedem Ungemach! stirb!

      LINI. Mutter! – er läuft zu AMELNI, und verbirgt sich an ihren Busen. Mutter! – Hilf mir! – Sieh, wie die Augen meines Vaters glühen.– Was hab' ich gethan, daß mein Vater so sehr auf mich zürnt, der sonst immer so freundlich gegen mich war?

       Inhaltsverzeichnis

      VORIGE. SEBASTIANO.

      SEBASTIANO stellt sich vor ALLA-MODDIN und betrachtet ihn aufmerksam.

      ALLA-MODDIN mit kaltem Grimme. Willkommen! – Weide Dich an diesem Anblick.

      SEBASTIANO ergrimmt vor sich murmelnd. Nein! Ihr sollt nicht siegen! – Eure Bemühung sei vergebens! – zu ALLA-MODDIN, dem er einen Becher hinhält. Trink!

      LINI umfaßt ALLA-MODDIN. Vater, thu es ja nicht, dieser Mann könnte Dir etwas geben, das übel schmeckt und Dir nachher Schmerzen machte.

      AMELNI tritt hinzu. Alla-Moddin! trink nicht, es ist Gift!

      ALLA-MODDIN. Gift? – O nenn' es nicht so! Es ist ein Labetrunk, der mich schnell aus diesem Kerker in lichte Fluren entrücken wird, dann sind diese Ketten nicht mehr um meinen freien Arm geschlungen, dann wird jede Deiner Thränen reichlich bezahlt, alles was hinter uns liegt, ist dann ein schwarzer Traum, den die aufwachende Morgenröthe verscheuchte. Bitte diesen freundlichen Mann, er wird auch für Dich noch einige Tropfen haben.

      SEBASTIANO. Trink!

      ALLA-MODDIN ergreift den Becher. Die Götter Suhlu's winken mir mit freundlicher Geberde! Ich trinke Seligkeit aus diesem Becher.

      Man hört aus der Ferne eine schallende Stimme »ALLA-MODDIN« rufen.

      SEBASTIANO dringend. Trink, Verzagter!

      STIMME. Wo ist er? Schließ eilig auf!

      ALLA-MODDIN. War dies nicht des Fremden Stimme? – Ha! er kömmt! – Eine frohe Ahndung fliegt durch meinen Geist, ich trinke nicht! – Er wirft den Becher weg, und GUSMANN und der FREMDE treten herein.

       Inhaltsverzeichnis

      VORIGE. GUSMANN. DER FREMDE.

      FREMDER. Alla-Moddin.

      LINI eilt auf den Fremden zu. Ach, da bist Du ja, lieber fremder Mann, – hilf uns doch! –

      FREMDER. Sebastiano! ich durchschaue Ihre Absicht, Alla-Moddin in Ketten? Und jetzt?– Sie wollten sich rächen, mit teuflischer Bosheit wollten Sie unsre Mühe vereiteln. – O glücklich, daß wir nicht zu spät gekommen sind!

      SEBASTIANO. Wenigstens habe ich Ihnen keine Rechenschaft zu geben. – Er geht ab.

      FREMDER. In Ketten? – Lorenzo! Der GEFANGENWÄRTER kömmt. Hinweg mit diesen Fesseln! –

      LORENZO. O! ein angenehmes Geschäft! – Er nimmt ihnen die Ketten ab und geht ab.

      LINI. O wie leicht ist mir jetzt wieder! – wie wohl!

      FREMDER. Alla-Moddin, Du kennst Deinen Freund nicht mehr. Warum siehst Du so starr? – Wie ist Dir?

      ALLA-MODDIN. Sahst Du je, wie ein Heer von furchtbaren Gewitterwolken sich verfolgend über ein Feld dahinzog, wie ein Donner hinter dem andern rollt, ein Blitz dem andern entgegensprang? Die bange Flur wagt es nicht, unter dem geißelnden Hagel sich zu regen: – so ist mir. Ich stehe da, vom Sturm des Unglücks umsaust, voll dunkler Ahndung, unbefriedigt, als sollt' ich auf Sonnenschein hoffen.

      FREMDER. Und Du hoffest nicht vergebens. – Alla-Moddin! er umarmt ihn. Sagt Dir diese Umarmung nichts? – O so fühle in diesem heißen Kusse die Nachricht, die Deiner wartet. – er bringt ihn schnell in die Arme AMELNI'S. Ihr seid frei!

      ALLA-MODDIN und AMELNI umarmen sich feurig, sie staunen, die Sprache versagt ihnen.

      LINI im stärksten Ausbruch der Freude. Frei? – Frei? – Gewiß? – Ach ja! ja! denn der Vater lächelt, und die Mutter lächelt und weint im Lächeln! – Nun so freue Dich doch Vater! – Mutter! weine nicht! – Nun, warum ist denn alles so still? Singt, – tanzt! – Lieber Vogel, wir sind frei! Singe ein Liedchen! – Warum spielt die Laute nicht von selbst? – O die vereinigte Stimme von ganz Suhlu würde mir itzt nicht laut und jauchzend genug sein. – er umarmt schnell GUSMANN. Wir sind frei! – eben so den FREMDEN. Frei! – Du bist ein guter Spanier! – er fliegt in die Umarmung seiner Eltern. Ach, was schwatze ich so lang? ich will mit Euch weinen!

      ALLA-MODDIN umarmt AMELNI und LINI. Itzt umarmt der freie Alla-Moddin die freie Gattin, den freien Sohn. – Ein neuer Frühling meines Lebens beginnt mit diesem sonnebeglänzten Augenblick, die Blume unsers Glücks ist wieder aufgeblüht – ihr Duft ist Seligkeit!

      AMELNI. Wir sind frei – sie geht auf den FREMDEN zu. frei – und Du – Sonnenschein in meiner trüben Erinnerung! – und Du bist – Valmont!

      ALLA-MODDIN. Valmont?

      FREMDER. Erkenne ihn an dieser Umarmung? sie umarmen sich.

      AMELNI. Wie ein Lichtstrahl flog's durch meine Seele. –

      ALLA-MODDIN. Ach! Valmont! – zärtlicher Freund!

      LINI. Nun Valmont, so umarme mich denn auch einmal wieder, Du hast Dein Versprechen erfüllt, und ich gebe Dir nun den Kuß zurück, den Du mir damals gabst, als Du mir den Vogel da schenktest. – Aber dem Kleinen da muß ich nun mein Versprechen auch halten, ich bin frei, und auch er soll frei werden. Und Dich Valmont will ich lieben, wie ich Runi und die kleine Velda liebe, – ich will – er naht sich dem Vogel. ich verstehe dich! – er nimmt ihn aus dem Käfig. Noch einen Kuß – und nun er läßt ihn durch die Kluft der Mauer fliegen. lebe wohl – Wie freudig er die Flügel schlägt! – Wie wohl wird ihm sein, wenn er im blühenden Hain seine Gespielen wieder findet, die ihm mit Gesängen entgegen kommen, wenn er zu den Gebüschen zurückkömmt, durch die er hüpfte, als er noch nicht singen konnte – sieh! da fliegt er wieder vorbei! – Fahre wohl, schneller Freund, wir sehn uns nun nicht wieder.

      AMELNI. Aber wie war es Dir möglich, Valmont, so schnell Dein heutiges Versprechen zu erfüllen?

      GUSMANN. Es gelang ihm, nach tausend vergeblichen Versuchen, die ihn nie ermüdeten, Gehör zu finden. Sebastiano wird nach Spanien vor Gericht gefordert: zugleich ist sein Orden auf ewig zernichtet, Alonzo wird abgesetzt, und ich bin an seiner Statt hieher geschickt, Statthalter von Manilla zu sein.

      ALLA-MODDIN. Aber Valmont, warum kamst Du СКАЧАТЬ