DER FEUERVOGEL. Daphne Niko
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу DER FEUERVOGEL - Daphne Niko страница 8

Название: DER FEUERVOGEL

Автор: Daphne Niko

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Sarah Weston Abenteuer

isbn: 9783958353909

isbn:

СКАЧАТЬ den anderen über das Lenkrad eines einfachen, mit Segeltuch überdachten Jeeps gelegt. Sie rückte ihre Aviator-Sonnenbrille zurecht, um sich gegen die Mittagssonne zu schützen, die ohne Gnade auf die ockerbraune Wüste herabbrannte.

      Sie sah Phoebe im Rückspiegel an. Die gesamte Fahrt über hatte das Mädchen mit den Knien an der Brust dagesessen und aus dem Fenster gestarrt. Lange Büschel krausen, rotbraunen Haars waren zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengefasst, der aus der khakifarbenen Baseballkappe herausragte, die sie Tag und Nacht trug. Sarahs Einschätzung nach versteckte sich Phoebe vielmehr unter der Kappe, als dass sie sie gern mochte.

      Phoebes Verhalten stand im krassen Gegensatz zu Nakai. Der Vierundzwanzigjährige war in das Display seines Handys vertieft, scrollte und tippte die ganze Zeit darauf herum. Ab und zu hörte er damit auf und klopfte mit den Fingern, die von verschieden gravierten Silberringen geziert wurden, zu einem Rhythmus, den ihm voluminöse Kopfhörer zu hören gaben.

      Als sie Tonalea erreichten, das Tor zum Canyon, zog Nakai die Kopfhörer ab und schüttelte die glänzenden schwarzen Strähnen zurück, die ihm ständig ins Gesicht hingen.

      »Hier rechts abbiegen«, sagte er. »Am Ende des Wegs steht eine Scheune. Mein Freund wird uns da treffen.«

      Sarah bog wie angewiesen ab und folgte einer unbefestigten Straße. Während die Reifen über die ausgedörrte Erde rollten, erhob sich eine Staubwolke vom Boden und hüllte den Horizont in einen safrangelben Schleier. Anders als am Ostrand des Staates hatte es hier seit Monaten nicht geregnet.

      Der Freund – ein kleiner, quadratischer Mittzwanziger in staubigen Jeans, einem karierten Hemd und einem Cowboyhut – war nicht der Typ für überschwängliche Begrüßungen. Er schlug Nakai auf den Rücken und zeigte auf drei an einem Pfosten vor der Scheune angebundene Pferde, dann schlenderte er davon. Nakai machte sich daran, zwei fuchsbraune Quarter Horses für Sarah und sich selbst und ein geschecktes Pony für Phoebe zu satteln.

      Sarah wandte sich an Phoebe. »Ich denke, das Pony passt zu dir. Komm, lernen wir es kennen.«

      Mit seinem gefleckten Fell aus Schattierungen von Rotfuchs bis Schimmel stand das Pony ganz still da, während Phoebe seinen Nacken mit einem Geschick streichelte, das ihre Unerfahrenheit Lügen strafte. Obwohl Sarah seit ihrem sechsten Lebensjahr ritt, hatte sie selten einen Reitanfänger eine sofortige Bindung zu einem Pferd haben gesehen. Sie hoffte, es wäre ein gutes Vorzeichen für den Ausritt.

      Die drei folgten einem schmalen Pfad zum Eingang des Canyons, wo zwei Männer sie erwarteten. Derjenige zu Pferde näherte sich. Er sah jung aus, als sei er vielleicht noch in der Highschool.

      »Ihr habt einen Führer verlangt?«

      »Ja. Bist du das?«

      Der junge Hopi musterte den männlichen Begleiter. »Hier entlang.«

      Der Führer ritt voraus und hielt den Kontakt auf einem Minimum. Sarah schloss zu ihm auf. »Ich bin Sarah. Wie heißt du?«

      »Sarah. Sie haben einen merkwürdigen Akzent.«

      »Ich bin Britin. Aus London.«

      »Ich weiß nicht, wo das ist.«

      Einen Moment lang war Sarah sprachlos. Dann begriff sie, dass er vermutlich nie herkömmlichen Unterricht gehabt hatte. »Das liegt in Europa. Fünftausend Meilen weit weg.«

      »Was machen Sie in Arizona?«

      »Die Sehenswürdigkeiten besuchen. Wirst du mir deinen Namen verraten?«

      Er blickte geradeaus. »Tocho. Und das hier …«, er tätschelte den Hals des Pferdes, »… das ist Trigger.«

      »Woher kommst du, Tocho?«

      »Stellen alle britischen Ladys so viele Fragen?«

      Tocho schien nicht in Stimmung für einen Plausch zu sein. Sarah ließ ihn in Ruhe, richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Landschaft, die sich ringsum erstreckte. Dieser Ort, mit seinen roten Sandsteinmonolithen und Tafelbergen, die sich aus der trockenen Erde erhoben, hatte etwas Ehrwürdiges an sich. Die Felsformationen, von ewigem Wind geformt und von hohen Anteilen von Eisenoxid gefärbt, überragten die Menschen, lehrten sie Demut. Sarah stellte sich vor, wie sich die ersten Bewohner, Einwanderer aus Ländern voll Eis und Schnee, gefühlt haben mochten, als sie diesen gewaltigen Gebilden vor tausenden von Jahren zum ersten Mal begegneten. Auf sie mussten sie wie Götter gewirkt haben, beeindruckende Steingottheiten, die ein Schicksal verbessern oder zerstören konnten, je nach Laune.

      Sie ritten um eine Biegung auf eine Ansammlung roter Findlinge zu. Aneinandergedrängt wie Flüchtlinge erröteten die kräftigen Felsformationen unter den Strahlen der schmeichelnden Nachmittagssonne. Ihre rostfarbene Oberfläche wurde von weißen Kreuzstrichen unterbrochen, die so perfekt angeordnet waren, dass sie wie von Menschenhand gemalt wirkten – und doch war es allein das Werk der Natur. Direkt dahinter, bei einer Ansammlung kleiner Sandstein-Hoodoos die auf vermenschlichende Art von roten Kappen gekrönt waren, gabelte sich der Weg.

      »Wir sollten den linken Pfad nehmen«, rief Nakai. »Dort gibt es einige interessante natürliche Petroglyphen.«

      Tocho warf einen Blick auf Phoebe, dann auf Sarah. »Der Weg ist anstrengender. Ist das für alle in Ordnung?«

      »Phoebe ist Reitanfängerin«, sagte Sarah. »Wenn es gefährlich ist …«

      »Ich komm schon klar«, warf Phoebe mit scharfer Stimme ein.

      Sarah machte sich eine gedankliche Notiz über den Ausbruch. Sie würde später mit ihr darüber sprechen. »Ja, dann. Reite voraus, Tocho.«

      Die Pferde trotteten zwischen Reihen von Salbeisträuchern tiefer in den Canyon hinein. Sie bogen auf einen schmaleren Pfad ab, der für Fahrzeuge unerreichbar war, und betraten eine Schlucht. In einer Reihe folgten die Pferde einer geschlungenen Route durch steile Klippen, die das Tageslicht verdunkelten und den Weg in Schatten tauchten.

      Sarah hörte ein Wiehern und sah über ihre Schulter. Phoebe hatte Probleme mit ihrem Pferd. Der Schritt des Ponys war voller nervöser Energie und seine Augen waren so geweitet, dass das Weiße funkelte.

      »Was … was soll ich machen?«

      »Hab keine Angst.« Sarahs Stimme war ruhig. »Das kann sie spüren.«

      Sarah ritt langsam rückwärts und griff nach den Zügeln. Als erfahrene Reiterin, die jahrelang Pferde besessen hatte, war sie zuversichtlich, dass sie die Situation unter Kontrolle bekäme.

      »Alles gut, Mädchen«, flüsterte sie dem Pony zu. »Dich hat was erschreckt, das ist alles.«

      Doch plötzlich rannte Phoebes Pferd davon, drängte sich im Versuch, die Felsspalte zu verlassen, an den anderen Reitern vorbei. Phoebe schrie gellend.

      Die drei Reiter hasteten ihr hinterher. Sarah grub ihren Absatz in die Flanke der Stute und beugte sich tief hinunter, während das Pferd über die rote Erde jagte. Seine Fuchsmähne flatterte ebenso wie die langen Flachslocken seiner Reiterin. Sarahs Augen brannten vom Ansturm aufgewirbelten Sandes und das beeinträchtigte ihre Sicht. Sie kniff die Augen zusammen, um den Schaden zu minimieren.

      Nakai schloss auf und galoppierte neben ihr her. »Ich kann sie sehen«, rief er.

      Sarah spähte durch den Staub und sah das gescheckte СКАЧАТЬ