Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band. Edgar Wallace
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Название: Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788026872146

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СКАЧАТЬ Polizisten zurück, die Helder verfolgen wollten. Er war sich durchaus dessen bewußt, daß er das Gebäude hätte umstellen lassen sollen, doch hatte ihm ein sicheres Gefühl gesagt, daß er sich mit nichts aufhalten durfte, wenn er Tom Maple noch einmal sehen wollte.

      »Wir werden ihn schon noch erwischen«, sagte, er und wandte sich wieder dem Gebäude zu, dessen Tür von einem der Beamten inzwischen mit einem Dietrich geöffnet worden war.

      Hastig durchsuchten die Beamten die Räume und standen gleich darauf vor Tom Maples Bett.

      Der Kranke wälzte sich unruhig in den Kissen hin und her und murmelte unzusammenhängende Worte.

      Gold sah sich im Zimmer, um und fand eine ganze Reihe halbfertiggestellter Platten und Druckstöcke, die Beweis genug dafür waren, daß von hier aus das ganze Unternehmen geleitet worden war.

      Er hatte seine Nachforschungen eben beendet, als der Arzt eintraf, den einer der Beamten telefonisch verständigt hatte.

      »Ich fürchte, er ist nicht transportfähig«, sagte der Doktor nach einer kurzen Untersuchung. »Das Herz ist sehr schwach – ich glaube nicht, daß er noch eine Chance hat.«

      Gold sah auf seine Uhr.

      »Ich erwarte seine Nichte – glücklicherweise hat sie sich ganz unerwartet mit mir in Verbindung gesetzt, kurz bevor wir hierherfuhren. Ich teilte ihr die Adresse mit und sagte, daß sie umgehend zu diesem Haus kommen soll.«

      Vor allem mußte Gold jetzt Scotland Yard Bescheid geben; um einen Haftbefehl gegen Helder zu erwirken: Er setzte sich an einen kleinen Tisch und schrieb einen Bericht; als er aber mitten in der Arbeit war, hörte er, wie ein Wagen vor der Haustür hielt.

      »Ob das schon Mrs. Bell ist?« murmelte er vor sich hin und lief die Stiegen hinunter.

      Unten stand er vor einem Mann, der ihm merkwürdig bekannt vorkam.

      »Mr. Bell!« rief er erstaunt.

      Mit einem stummen Händedruck begrüßten sie sich. Gold sah, daß Bells Gesicht blaß und eingefallen war.

      »Wo ist meine Frau?« fragte er.

      »Ich erwarte sie schon seit einiger Zeit«, entgegnete Gold.

      Bell sah ihn erschrocken an.

      »Das ist doch nicht möglich!« rief er. »Ich habe den Wagen meiner Frau auf der Straße gesehen, etwa vier Kilometer von hier entfernt. Er hatte eine Reifenpanne, und der Chauffeur, der eben das Rad auswechselte, erzählte mir, daß Mrs. Bell wohl zu Fuß weitergegangen wäre. Er war im nächsten Dorf gewesen, um ein Ersatzteil zu besorgen, hatte Mrs. Bell aber nicht mehr vorgefunden, als er zurückkehrte.«

      »Vielleicht ist sie aus irgendeinem Grund mit dem Zug nach London zurückgefahren? Wir müssen sofort nachforschen.«

      »Wo ist Maple??

      »Er liegt oben in einem Zimmer«, entgegnete Gold ernst.

      »Ist er tot?«

      »Nein, noch nicht – aber er wird nicht mehr lange leben.«

      »Ich muß mit ihm sprechen«, erklärte Bell bestimmt. »Kommen Sie mit!«

      Sie stiegen zusammen die Treppe hinauf. Maple, dem der Arzt ein herzstärkendes Medikament gegeben hatte, war noch einmal zum Bewußtsein gekommen. Er lächelte schwach, als er Gold sah, der zuerst das Zimmer betrat. Doch als er hinter ihm Comstock Bell erkannte, öffneten sich seine Augen weit, und seine Lippen zitterten vor Erregung.

      »Comstock Bell?« flüsterte er kaum hörbar.

      Bell nickte, ging langsam auf das Bett zu und setzte sich dicht neben den Sterbenden.

      »Wo kommen Sie her?« fragte Maple mit schwacher Stimme.

      Der andere zögerte, aber dann antwortete er ernst: »Ich bin eben aus dem Gefängnis entlassen worden.«

      »Gefängnis?« wiederholte Maple.

      Comstock Bell nickte. Ein tödliches Schweigen herrschte in dem Raum. Gold stand wie gebannt, er fühlte, daß dies die Krisis im Leben Comstock Bells war.

      »Ja, ich komme aus dem Gefängnis«, begann Bell mit klarer Stimme. »Was gibt es dazu viel zu sagen? Die Vorgeschichte kennt ihr alle – vor Jahren wurde in Paris eine Banknotenfälschung begangen; auf zwei Studenten fiel der Verdacht, und beide entzogen sich durch ihre Abreise weiteren Nachforschungen. Die Polizei hatte richtig vermutet, sie hatten sich beide strafbar gemacht. Eigentlich sollte es nur ein Scherz sein, und der eine der beiden hätte auch nie gedacht, daß Ernst daraus würde. Dabei war er es, der überhaupt auf den Gedanken gekommen war, zum Spaß eine Banknote zu fälschen; als aber sein Freund, ein geschickter Graphiker und Graveur, Ernst machte, hatte er nicht den Mut, seine eigene Schuld einzugestehen, obwohl er an der Ausführung der Fälschung überhaupt nicht mehr beteiligt war. Die beiden verschwanden also aus Frankreich, dem einen gelang es unterzutauchen, dem anderen war keine Schuld nachzuweisen.«

      Tom Maple starrte auf die Decke und bewegte die Lippen, als ob er sprechen wollte.

      »Vor einigen Monaten«, fuhr Comstock Bell fort, »habe ich mich der Polizei gestellt, weil ich wußte, daß Willetts wieder gesucht wurde. Fragt mich nicht, warum ich es getan habe … Ich kann nur sagen, daß ich es nicht mehr aushielt, im Bewußtsein dieser Schuld weiterzuleben. Willetts hatte die Fälschungen begangen und wurde gesucht, sicher, aber wenn ich. ehrlich war, mußte ich mir eingestehen, daß mich selbst genau soviel Schuld traf. Kurz und gut, ich hatte schon seit einiger Zeit ein Doppelleben geführt, um Willetts zu decken. – Jetzt hielt ich den Augenblick für gekommen, ihn – also mich selbst – anzuzeigen und damit diese Sache ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Als Willetts wurde ich verurteilt und kam ins Gefängnis. Ein Teil der Strafe wurde mir erlassen – und jetzt bin ich wieder frei.«

      »Und dabei ist es gar nicht sicher, ob Willetts noch lebt«, rief Gold. »Warum haben Sie denn so etwas nur getan?«

      »Willetts lebt«, sagte Comstock Bell.

      Maple lächelte schwach.

      »Ja«, murmelte er dann, »er lebt – ich bin Willetts.«

      Er legte seine Hand auf den Arm Bells und sah ihn lange an.

      »Ich danke dir«, sagte er kaum hörbar. »Willetts. – ja, ich bin der arme Tom Willetts. Ich dachte nicht, daß ich diesen Namen noch einmal hören würde.«

      Lange Zeit schwieg er; die andern glaubten, er wäre eingeschlafen. Schließlich beugte sich der Arzt über ihn und berührte sein Gesicht.

      »Er ist tot.«

      Eine Stunde später befanden sich Comstock Bell und Gold auf dem Weg nach London. Sie hatten sich viel zu erzählen.

      »Ich verließ Chelmsford heute morgen«, sagte Comstock Bell. »Meine Strafe wurde aufgehoben, weil sich die französische Kriminalpolizei für mich eingesetzt hatte – Lecomte selbst hat sich um die Sache bemüht. Vom Gefängnis aus fuhr ich sofort nach Southend, wo sich meine Frau aufhielt.«

      Gold war nicht wenig verwundert. Comstock Bell erklärte СКАЧАТЬ