Название: Die bekanntesten Lustspiele William Shakespeares (Zweisprachige Ausgaben: Deutsch-Englisch)
Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9788027213344
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Ich begreiffe weder euer Warum noch euer Weßwegen, noch eure Ohrfeigen – – Nun gut, Herr, ich danke euch.
Antipholis.
Du dankst mir? Wofür?
Dromio von Syracus.
Mein Six, Herr, für das Etwas so ihr mir um Nichts gegeben habt.
Antipholis.
Ich will es mit nächsten wieder gut machen, und dir Nichts für etwas geben. Aber sag', ist es Mittagessens-Zeit?
Dromio von Syracus.
Nein, Herr, ich glaub', es fehlt dem Essen etwas das ich habe.
Antipholis.
Mit Erlaubniß, was mag das seyn?
Dromio von Syracus.
Daß es nicht genug beträuft ist.Der Einfall ligt im Original in der Zweydeutigkeit des Worts basting, welches zugleich eine Tracht Schläge, und das Beträuffen, dessen was am Spieß gebraten wird, bedeutet.
Antipholis.
Gut, Bursche, so wird es troken seyn.
Dromio von Syracus.
Wenn es so ist, so bitt' ich euch, esset nichts davon.
Antipholis.
Warum?
Dromio von Syracus.
Weil es euch cholerisch machen, und mir noch eine andre Tracht Schläge zuziehen würde.
Antipholis.
Gut, junger Herr, lernt eure Zeit wol in Acht nehmen, wenn ihr spassen wollt; ein jedes Ding hat seine Zeit.
Englisch
FÜNFTE SCENE
Adriana und Luciana zu den Vorigen.
Adriana.
Ja, ja, Antipholis, sieh nur fremde und verdrieslich aus, eine andre Gebieterin hat deine zärtlichen Blike: ich bin nicht mehr Adriana, noch dein Weib. Es war eine Zeit, da du ungeheissen schwurest, daß keine Worte Musik in deinem Ohr seyen, als die ich rede; daß kein Gegenstand dein Aug entzüke, als mein Anblik; daß keine andre Berührung deiner Hand willkommen sey, als die meinige – – Wie kommt es dann izt, mein Gemal, o sage wie kommt es, daß du so fremde gegen dich selbst worden bist – – Gegen dich selbst nenn' ich es, da du es gegen mich bist, die auf eine so unzertrennliche Art dir einverleibt bin, daß ich mehr bin als der größre Theil von dir selbst. Eher könntest du einen Tropfen Wassers in die tieffe See fallen lassen, und unvermengt mit andern eben diesen Tropfen wieder zurüknehmen; als dich von mir losreissen, ohne mich mitzunehmen. Wie sehr würd' es dich bis in die Seele kränken, wenn du nur hören würdest, daß ich ausgelassen sey, und daß dieser dir allein geheiligte Leib durch unkeusche Lust besudelt würde! Würdest du mich nicht anspeyen, nicht mit Füssen stossen, und mir den Namen eines Ehmanns ins Gesicht werfen, und die beflekte Haut von meiner Huren-Stirne reissen, und von meiner treulosen Hand den Trauring abhauen, und ihn mit einem auf ewig uns scheidenden Gelübde zerbrechen? Ich weiß du kanst es, also thu es auch – – ich bin mit einem ehebrecherischen Fleken beschmizt; mein Blut ist mit dem Schmuz der Unzucht vermengt; denn wenn wir beyde eins sind, und du untreu wirst, so theilst du mir das Gift mit, das in deinen Adern schäumt, und machst mich durch Anstekung zur Hure. O so kehre dann zu deiner Pflicht zurük, und bleibe deinem keuschen Bette getreu, damit ich unbeflekt lebe, und du unentehrt.
Antipholis.
Klagt ihr über mich, schönes Frauenzimmer? Ich kenne euch ja nicht. Ich bin in Ephesus kaum zwoo Stunden alt, und mit eurer Stadt so unbekannt als mit euern Reden. Ich strenge allen meinen Wiz vergeblich an, nur ein Wort von allem dem was ihr mir sagtet, zu verstehen.
Luciana.
Fy, Bruder, was für eine Veränderung ist das bey euch? Wenn wart ihr gewohnt, meiner Schwester so zu begegnen; Sie schikte den Dromio, euch zum Mittag-Essen heim zu holen.
Antipholis.
Den Dromio?
Dromio von Syracus.
Mich?
Adriana.
Ja dich, und du brachtest uns zurük, daß er dir Maulschellen gegeben, und unter den Maulschellen mein Haus und mich als sein Weib verläugnet habe.
Antipholis.
Habt ihr mit diesem Frauenzimmer gesprochen? Was für ein Verständniß habt ihr mit ihr, und was soll die Absicht davon seyn?
Dromio von Syracus.
Ich, Herr, ich habe sie meine Tage nie gesehen als izt.
Antipholis.
Du lügst, du Galgenschwengel; denn du brachtest mir ihre eigensten Worte auf den Markt.
Dromio von Syracus.
Ich habe sie in meinem Leben nie gesprochen.
Antipholis.
Woher kan sie uns denn bey unsern Namen nennen, es wäre dann, daß sie einen Wahrsager-Geist hätte?
Adriana.
Wie übel steht es euerm Character an, eine so niederträchtige Comödie mit euerm Sclaven zu spielen, um meiner auf eine grobe Art ins Gesicht zu spotten? Ich bin beleidigt genug, daß ihr so entfremdet von mir seyd; häuffet euer Unrecht nicht noch durch einen solchen Grad von Verachtung. Komm, laß mich um deine Schläfe mich winden; du bist eine Ulme, mein lieber Mann, und ich eine schwache Rebe, die mit deinem stärkern Stamm vermählt, an deiner Stärke Antheil nimmt, ohne sie zu vermindern; alles was dich von mir trennen will, ist Unkraut, diebischer Epheu und unnüzes Mooß, das sich, wenn es nicht bey Zeiten abgeschnitten wird, bis zu deinem Mark einfrißt, und von deinem Verderben seine Nahrung zieht.
Antipholis.
(bey Seite.) Sie spricht mir so ernstlich zu, daß ich nicht weiß, was ich denken oder sagen soll. Bin ich im Traum mit ihr vermählt worden? Oder schlaf ich izt, und bilde mir ein, daß ich alles diß höre? Was für ein Irrthum bethört unsre Augen und Ohren? Bis ich erfahren kan, was ich aus dieser unbegreiflichen Sache machen soll, wird das sicherste seyn, den günstigen Betrug zu unterhalten.
Luciana.
Dromio, geh, sage den Bedienten, daß sie anrichten.
Dromio von Syracus.
(bey Seite.) Nun, bey meinem Rosenkranz! Ich will das Kreuz machen; Gott sey bey uns! wir sind im Feen-Land, wir reden mit lauter Kobolten, Gespenstern und Nacht-Frauen; wenn wir nicht thun was sie haben wollen, so werden sie uns den Athem aussaugen, und uns braun und СКАЧАТЬ