Название: Der Nibelunge liet
Автор: Anonym
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 4064066113940
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dâ het er kurzwîle immer von genuoc.
sæhen si sîn ougen, ich wil wol wißßen daß,
daß im in dirre werlde nimmer kunde werden baß.
Swenne er bî den helden ûf dem hove stuont, A.134
alsô noch die liute durch kurzewîle tuont,
sô stuont sô minneclîche daß Siglinde kint,
daß in von herzeliebe trûte manec vrouwe sint.
Er gedâht ouch manege zîte: ‚wie sol daß geschehen, A.135
daß ich die maget edele mit ougen müge sehen,
die ich von herze minne und lange hân getân?
diu ist mir noch vil vremede: des muoß ich trûrec gestân.‘
Sô ie die künege rîche riten in ir lant, A.136
sô muosen ouch die recken mit in al zehant.
dâ mite muoste ouch Sîvrit: daß was der vrouwen leit;
er leit ouch von ir minne dicke michel arbeit.
Sus wonde er bî den hêrren, daß ist alwâr, A.137
in Guntheres lande volleclîch ein jâr,
daß er die minneclîchen die zît nie gesach,
dâ von im sît vil liebe und ouch vil leide geschach.
Âventiure
wie Sîvrit mit den Sahsen streit.
Dô kômen vremdiu mære in Guntheres lant II.138
von boten, die in verre wurden dar gesant
von unkunden recken, die in truogen haß.
dô si die rede vernâmen, leit was in inneclîche daß.
Die wil ich iu nennen: eß was Liudgêr 139
ûßer Sahsen lande, ein rîcher vürste hêr,
und ouch von Tenemarke der künic Liudgast.
die brâhten in ir reise vil manegen hêrlîchen gast.
Ir boten komen wâren in Guntheres lant, 140
die sîne vîende heten dar gesant.
dô vrâgte man der mære die unkunden man.
man hieß die boten balde ze hove vür den künic gân.
Der künec si gruoßte schône, er sprach: ‚sît willekomen! 141
wer iuch her habe gesendet, desn hân ich niht vernomen:
daß sult ir lâßen hœren‘, sprach der künic guot.
Dô vorhten si vil sêre den grimmen Guntheres muot.
‚Welt ir, künec, erlouben daß wir iu mære sagen, 142
diu wir iu dâ bringen, sone suln wir niht verdagen.
wir nennen iu die hêrren, die uns her hânt gesant:
Liudgast und Liudgêr, die welnt iuch suochen inß lant.
‚Ir habet ir zorn verdienet: jâ hôrten wir wol daß, 143
daß iu die hêrren beide tragent grôßen haß.
si wellent herverten ze Wormeß an den Rîn;
in hilfet vil der degene: des sult ir gewarnet sîn.
‚Inre zwelf wochen diu reise muoß geschehen; 144
habt ir iht guoter vriunde, daß lâßet balde sehen,
die iu vriden helfen die bürge und iuriu lant:
hie wirt von in verhouwen vil manec helme unde rant.
‚Oder welt ir mit in dingen, so enbietet eß in dar; 145
sone rîtent iu sô nâhen niht die manegen schar
der iuwer starken vînde ûf herzenlîchiu leit,
dâ von verderben müeßen vil guote rîter gemeit.‘
‚Nu bîtet eine wîle (ich kündiu mînen muot), 146
unz ich mich baß versinne,‘ sprach der künic guot.
‚hân ich guoter iemen, die sol ich niht verdagen,
disiu starken mære sol ich mînen vriunden klagen.‘
Gunther dem rîchen leide wart genuoc; A.147
die rede er tougenlîchen in sîme herze truoc.
er hieß gewinnen Hagenen und ander sîne man
und bat ouch harte balde ze hove nâch Gêrnôten gân.
Dô kômen dar die besten, swaß man der dâ vant. A.148
er sprach: ‚man wil uns suochen her in unser lant
mit starken herverten; daß lât iu wesen leit.
eß ist gar âne schulde, daß si uns habent widerseit.‘
‚Daß wer ot wir mit swerten,‘ sô sprach Gêrnôt. A.149
dâ sterbent wan die veigen: die lâßen ligen tôt.
dar umbe ich niht vergeßßen mac der êren mîn:
die unser vîende suln uns willekomen sîn.‘
Dô sprach von Troneje Hagene: ‚daß endunket mich niht guot. A.150
Liudegast und Liudegêr die tragent übermuot.
wir mugen uns niht besenden in sô kurzen tagen,‘
sô sprach der küene recke: ‚ir sult eß Sîvride sagen.‘
Die boten herbergen hieß man in die stat. 151
swie vîent man in wære, vil schône ir phlegen bat
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