Название: Butler Parker 144 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783740933227
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»Das hier dürfte also die Bannmeile sein«, sagte Rander. Er und Kathy Porter hatten den Ringweg erreicht, der um den Bergsee führte. Der Wanderweg kreuzte diesen Ringweg und führte weiter hinunter zu einem langen Steg, der vor einem Bootshaus endete.
»Haben Sie eben diesen eigenartigen Dunst mitbekommen?« fragte Kathy.
»Sah nach künstlichem Nebel aus«, erwiderte der Anwalt, »man will eindeutig abschrecken und macht sich die Sache verdammt einfach.«
»Ob Lady Simpson und Mr. Parker bereits im Gebirgshof sind?«
»Ich denke schon, der Zeit nach müßte man sich bereits eingerichtet haben, Kathy. Kommen Sie, sehen wir uns das Bootshaus mal an.«
»Was halten Sie von diesem Fuchsgesicht?«
»Der Bursche ist uns eindeutig nachgeschickt worden. Man will herausfinden, wer wir wirklich sind und was wir planen.«
»Dann dürften wir beobachtet werden.«
»Natürlich, Kathy. Irgendwo im Unterholz hockt der Berggeist und nimmt Maß.« Rander setzte sich in Bewegung und schritt zum Bootssteg hinunter. Er prüfte die Bohlen, über die man zum Bootshaus ging.
»Sieht solide aus«, sagte er, »muß aber nicht sein.«
»Achtung!« rief Kathy Porter fast unmittelbar darauf. Sie hatte hinter und über sich im Hang ein Geräusch gehört, als seien Zweige brutal zur Seite gerissen worden. Die junge Dame brachte sich sofort hinter einem Baumstamm in Deckung, und Mike Rander, der herumgewirbelt war, sah einen länglichen Gegenstand, der mit viel Fahrt direkt auf ihn zukam.
Er wich dem Gegenstand geschickt aus und blickte dann überrascht auf eine Art überdimensional große Lanze, die ins Wasser zischte und dann federnd im Ufergeröll stecken blieb.
»Der Berggeist«, sagte er trocken, »das nenne ich prompte Bedienung.«
Rander suchte mit Blicken den Hang ab, konnte dort aber keine Bewegung feststellen. Er hielt Ausschau nach Kathy, doch die war erstaunlicherweise nicht mehr zu sehen. Sie hatte ihre Deckung verlassen und war im dichten Unterholz des Steilhanges untergetaucht.
Mike Rander betrat den Bootssteg und konnte von hier aus nach der mächtigen Lanze greifen. Er wollte mit den Fingern bereits den unterarmdicken Schaft umfassen, als eine innere Stimme ihn davor warnte. Man konnte ja schließlich nicht wissen, ob das nur oberflächlich entrindete Holz nicht präpariert war. Er beugte sich vor, um besser sehen zu können und entdeckte einen rötlichen Belag auf dem frisch geschälten Holz. Rander holte sein Ziertuch aus dem Blazer und benutzte es als Handschuh. Erst dann griff er zu und zog die schwere Lanze aus dem seichten Ufergrund. Er mußte sich gehörig anstrengen, um das zu schaffen. Die Lanze war mit erstaunlich großer Wucht geschleudert worden und hatte sich tief in den Untergrund gebohrt.
Die Lanzenspitze bestand aus einer Art Faustkeil aus Stein, war scharf geschliffen und spitz wie eine Nadel. Diese steinerne Lanzenspitze war vorn in das Schaftholz eingeklemmt worden und mit Bast umwickelt.
Rander trug das schwere Gerät ans Ufer zurück und faltete dann das Ziertuch sorgfältig zusammen. Danach ließ er es wieder in der oberen Tasche seines Blazers verschwinden.
Als er sich aufrichtete, hörte er Hundegebell. Wenig später erschienen zwei Männer in weitem Umhängen und mit geschulterten Gewehren. Ein langohriger Jagdhund hatte den Anwalt natürlich längst ausgemacht und jagte auf Rander zu. Das Tier machte einen sehr aggressiven Eindruck.
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