Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson
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Название: Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller

Автор: Scarlet Wilson

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Moonlight Romance Staffel

isbn: 9783740943684

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СКАЧАТЬ Harry Baxter im winzigen Bad verschwand, glitt etwas Weißes durch den Briefschlitz, fiel lautlos auf den Boden und blieb da unbemerkt liegen.

      *

      Molly Stone drehte sich fortwährend im Bett hin und her. Meine Güte, ich bin ja das reinste Perpetuum mobile, dachte sie ärgerlich. Wieso kann ich heute nicht einschlafen? Ich habe doch sonst niemals Schwierigkeiten damit. Hängt es mit diesem seltsamen Kerl zusammen, der uns belauscht und beobachtet hat? Wie viel hast du bekloppter Spanner mitbekommen? Bist du auf deine Kosten gekommen, ja? Grundgütiger, wie krank muss man im Kopf sein, dass man gezwungen ist, so etwas zu tun? Eigentlich sollte ich dich armes Schwein bedauern, aber ich habe kein Mitleid mit dir. Tut mir leid. Ich kann dich nur verachten.

      Irgendwann schlief Molly dann doch ein. Aber die Nacht war natürlich viel zu kurz, und als der Radiowecker frühmorgens mit grausamer Heiterkeit – und auch noch viel zu laut – loslegte, hätte sie ihn am liebsten aus dem Fenster geworfen.

      Sie kam fast nicht aus dem Bett, und dann ging ihr auch noch nichts so glatt wie gewohnt von der Hand. Eine Teetasse – zum »Glück« noch leer – rutschte ihr aus den Fingern und zerschellte auf dem Küchenboden.

      Der neue Haarföhn streikte aus einem unerfindlichen Grund und Molly musste reumütig ihren alten aus dem Keller holen, wo er schon zum Entsorgen bereit gelegen hatte. Jetzt war sie froh, dass sie ihn nur zwischengelagert und nicht schon weggeworfen hatte.

      Selbstverständlich kam sie atemlos, aber trotzdem zu spät ins Büro, und kaum hatte sie an ihrem Schreibtisch Platz genommen, schoss es ihr heiß durch den Kopf, dass sie vergessen hatte, Johnny zu füttern.

      Sorry, mein Kleiner, dachte sie schuldbewusst. Bitte sei mir nicht böse. Du musst dir vorläufig ein paar Mäuse fangen. Tut mir wirklich sehr, sehr leid. Frauchen macht es mit einer besonders leckeren Sonderration wieder gut, wenn es heimkommt. Versprochen.

      Hetty Page – Mollys dralle, rothaarige, sommersprossige Kollegin – erkundigte sich: »Ist alles in Ordnung?« Sie sah irgendwie »abgepackt« aus, kaufte ihre Klamotten immer zu klein.

      Molly atmete schwer aus. »Ich hoffe es.«

      »Du weißt es nicht?«

      Molly seufzte. »Hab sehr wenig Schlaf bekommen.«

      »Das sieht man.«

      Molly wackelte mit dem Kopf. »Vielen Dank.«

      »War nicht böse gemeint«, sagte Hetty Page wohlwollend. Ihr Busen machte reichlich Druck auf die ­kleinen Blusenknöpfe. Wie lange würden sie dieser enormen Belastungsprobe wohl standhalten? »Ich bin nicht nur deine Kollegin, sondern auch deine Freundin«, ergänzte Hetty. »Ich darf so etwas sagen. Oder etwa nicht?«

      »Schon«, antwortete Molly Stone. »Aber ein bisschen taktvoller hättest du es ruhig formulieren können.«

      »Ich werde mich bessern«, versprach Hetty und kehrte an ihren Arbeitsplatz zurück. Eine halbe Stunde später stand sie wieder neben Mollys Schreibtisch. »Du sollst zum Big Boss kommen.« Sie hob den Zeigefinger. »Vorsicht!« Sie wippte mit den Augenbrauen. »Sturmwarnung! Der gute Mann hat ziemlich schlechte Laune. Hat vermutlich ebenfalls sehr wenig geschlafen.«

      Molly stand auf und ging zum Chef. Die Tür zu seinem Büro war offen. Molly klopfte an den Rahmen. »Sie möchten mich sprechen, Mr. Daglow?«

      »Ja«, brummte er gallig. »Kommen Sie herein und schließen Sie die Tür.«

      Molly kam mit Jonah Daglow normalerweise sehr gut aus. Er behandelte sie für gewöhnlich freundlich und mit Respekt, wusste ihre solide Arbeit zu schätzen. Er war ein grober Klotz, der in einem mitternachtsblauen Maßanzug steckte, in dem er sich noch nie wohl gefühlt hatte. Er trug viel lieber Jeans und Holzfällerhemden, aber in seiner Position war das nicht möglich.

      Da musste man mit teurem Zwirn, Schlips und Buttondawn-Hemd »etwas darstellen». Firmen-Philosophie. Jeder musste sich daran halten.

      Jeder. Auch Jonah Daglow. Ob ihm das nun passte oder nicht. Aber das war nicht der Grund für seine heutige Übellaunigkeit.

      Er zeigte auf den Stuhl, der vor seinem Schreibtisch stand. »Setzen Sie sich, Molly.«

      Sie nahm gespannt Platz. Was will er von mir?, fragte sie sich nervös. Was passt ihm nicht? Habe ich irgendetwas verbockt? Ich wüsste nicht, was.

      »Sie wissen, dass ich Golf spiele«, begann Jonah Daglow grollend.

      Jeder weiß das, dachte Molly. »Ja, Mr. Daglow«, antwortete sie.

      »Ich spiele oft und gern und mit jedem«, sagte Jonah Daglow mit finsterer Miene. »Auch mit Leuten, die in Konkurrenzbetrieben arbeiten. Da kommen einem so manche Interna zu Ohren. Wie zum Beispiel, dass Ihnen das Klima bei uns nicht behagt, dass Sie mit Ihrem Gehalt nicht zufrieden sind, dass Ihnen mein Führungsstil nicht gefällt …«

      Molly war fassungslos. »Wie bitte?«

      »Dass Sie sich verändern möchten«, ergänzte Jonah Daglow die Liste seiner Vorwürfe laut.

      »Wer hat das gesagt?«, fragte Molly empört.

      »Sie haben sich bei ›Eldoo‹, unserem schärfsten Konkurrenten, um einen Job beworben«, sagte Jonah Daglow anklagend.

      »Ich?« Molly wurde wütend. Hitze stieg ihr in die Wangen.

      »Leugnen Sie das etwa?«

      »Ganz entschieden sogar«, antwortete Molly erbost. Wenn ihr jemand Unrecht tat, konnte sie ziemlich heftig werden. »Ich habe mich nirgendwo beworben.«

      »Nicht Sie persönlich«, sagte Jonah Daglow. »Das hat Ihr Freund telefonisch für Sie getan. Harry Baxter sollte nur mal bei Hank Braddock vorfühlen, ob was frei ist, ob für Sie die Möglichkeit besteht, den Arbeitsplatz zu wechseln – von ›Modol‹ nach ›Eldoo‹.«

      »Hat Mr. Braddock das gesagt?« Zorn rötete Mollys hübsches Gesicht.

      »Jawohl, das hat er«, bestätigte Jonah Daglow. »Zwischen Loch zehn und elf.«

      »Das ist eine unverschämte Lüge!«, stieß Molly aufgebracht hervor. Sie konnte sich einfach nicht beherrschen, war nahe daran, aufzuspringen und aus dem Büro ihres Chefs zu stürmen. »Eine Ungeheuerlichkeit sondergleichen ist das. Völlig aus der Luft gegriffen. Wie kommt Mr. Braddock dazu, so etwas zu behaupten? Was bezweckt er damit? Will er mir schaden? Weshalb? Ich kenne ihn doch überhaupt nicht. Und er kennt mich nicht.« Sie versuchte sich wenigstens einigermaßen zu beruhigen. Ihr Herz hämmerte wild. Sie beugte sich vor und sah ihrem Chef so fest in die Augen, als wollte sie ihn hypnotisieren. »Hören Sie, Mr. Daglow«, sagte sie so maßvoll wie möglich. »Ich arbeite gern hier. ›Modol‹ ist mein berufliches Zuhause. Mir gefällt mein Job. Ich möchte keinen andern haben. Weder bei ›Eldoo‹ noch sonst wo. Ich habe meinen Freund nicht gebeten, Mr. Braddock anzurufen, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er es eigenmächtig getan hat, weil er weiß, dass ich mich hier wohlfühle. Entweder liegt dem Ganzen ein bedauerlicher Hörfehler zugrunde, oder jemand hat sich auf meine Kosten einen sehr, sehr schlechten Scherz erlaubt. Das müssen Sie mir glauben.«

      Molly stand ruckartig auf. Mehr war zu dieser hirnrissigen Anschuldigung nicht sagen. Sie kehrte aufgewühlt an ihren Schreibtisch zurück und hoffte, dass Jonah Daglow die unerfreuliche СКАЧАТЬ