Menschenkenntnis. Alfred Adler
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Название: Menschenkenntnis

Автор: Alfred Adler

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9788027226375

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СКАЧАТЬ Kapitel: Kind und Gesellschaft

       IV. Kapitel: Eindrücke der Außenwelt

       V. Kapitel: Minderwertigkeitsgefühl und Geltungsstreben

       1. Die frühkindliche Situation.

       2. Ausgleich des Minderwertigkeitsgefühls, Streben nach Geltung und Überlegenheit.

       3. Leitlinie und Weltbild.

       VI. Kapitel: Die Vorbereitung auf das Leben

       1. Spiel.

       2. Aufmerksamkeit und Zerstreutheit.

       3. Fahrlässigkeit und Vergesslichkeit.

       4. Das Unbewusste.

       5. Träume.

       6. Begabung.

       VII. Kapitel: Das Verhältnis der Geschlechter

       1. Arbeitsteilung und Zweigeschlechtlichkeit.

       2. Der Vorrang des Mannes in der heutigen Kultur.

       3. Das Vorurteil von der Minderwertigkeit der Frau.

       4. Die Flucht vor der Frauenrolle.

       5. Die Spannung zwischen den Geschlechtern.

       6. Verbesserungsversuche.

       VIII. Kapitel: Geschwister

       Das jüngste Kind.

       Das älteste Kind.

       Das einzige Kind.

       Hereditätslehre.

      Einleitung

       Inhaltsverzeichnis

      Des Menschen Gemüt

       ist sein Geschick.

      (Herodot)

      Die Grundlagen der Menschenkenntnis sind derart, daß sie allzuviel Überhebung und Stolz nicht zulassen. Im Gegenteil, wahre Menschenkenntnis muß geeignet sein, eine gewisse Selbstbescheidung eintreten zu lassen, indem sie uns lehrt, daß hier eine ungeheure Aufgabe vorliegt, an der die Menschheit seit den Uranfängen ihrer Kultur arbeitet, ein Werk, das sie bloß nicht zielbewußt und systematisch angegangen hat, so daß man immer nur einzelne große Menschen auftauchen sieht, die über mehr Menschenkenntnis verfügten als der Durchschnitt. Damit berühren wir einen wunden Punkt. Wenn man nämlich die Menschen unvoreingenommen auf ihre Menschenkenntnis hin prüft, so findet man, daß sie meistens versagen. Wir besitzen alle nicht viel Menschenkenntnis. Das hängt mit unserem isolierten Leben zusammen. Nie dürften die Menschen so isoliert gelebt haben wie heutzutage. Schon von Kindheit an haben wir wenig Zusammenhänge. Die Familie isoliert uns. Auch unsere ganze Art des Lebens gestattet uns keinen so intimen Kontakt mit unseren Mitmenschen, wie er zur Entfaltung einer Kunst, wie es Menschenkenntnis ist, unumgänglich notwendig ist. Das sind zwei Momente, die voneinander abhängig sind. Denn wir können wieder den Kontakt mit den anderen Menschen nicht finden, weil sie uns mangels eines besseren Verständnisses allzulange fremd anmuten.

      Die schwerwiegendste Folge dieses Mangels ist die, daß wir in der Behandlung unserer Mitmenschen und im Zusammenleben mit ihnen meist versagen. Es ist eine oft hervorgehobene und empfindliche Tatsache, daß die Menschen aneinander vorübergehen und vorüberreden, den Zusammenschluß nicht finden können, weil sie sich fremd gegenüberstehen, nicht nur im weiteren Rahmen einer Gesellschaft, sondern sogar im engsten Kreis der Familie. Nichts tritt uns öfter entgegen, als Klagen von Eltern, die ihre Kinder nicht verstehen, und von Kindern, daß sie von den Eltern nicht verstanden würden. Und doch liegt in den Grundbedingungen des menschlichen Zusammenlebens so viel Zwang, einander zu verstehen, weil unsere gesamte Haltung zum Nebenmenschen davon abhängt. Die Menschen würden viel besser zusammenleben, wenn die Menschenkenntnis größer wäre, weil gewisse störende Formen des Zusammenlebens wegfielen, die heute nur deshalb möglich sind, weil wir einander nicht kennen und so der Gefahr ausgesetzt sind, uns durch Äußerlichkeiten täuschen zu lassen und auf Verstellungen anderer hineinzufallen.

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