Aus Goethes Frühzeit. Wilhelm Scherer
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Название: Aus Goethes Frühzeit

Автор: Wilhelm Scherer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 4064066116125

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СКАЧАТЬ Weichheit und die 'grässliche Empfindung, seine Liebe sterben zu sehen' hervor. 'Wie gern wär ich sie los die Schmerzen! Allein es sitzt zu tief im Herzen, Und Spott vertreibt die Liebe nicht' (1, 107). Alle diese Gefühle: der beleidigte Stolz, der Schmerz, der Spott, die neugewonnene Ueberzeugung von der weiblichen Flatterhaftigkeit usw. sprechen aus dem zweiten romanhaften Briefe so laut, dass bereits O. Jahn S. 116, doch ohne chronologische Schlüsse zu ziehen, ihn mit den aus so schillernden Stimmungsfarben gewobenen Bekenntnissen an Käthchen verglichen hat.

      Auch dieser Brief ist, weit mehr sogar als der vorige, eine Phantasie, eine Beichte voll Dichtung und Wahrheit, worin eigenste Erfahrungen und die etwas verzerrte Beurtheilung Horns und Constanzens ('Auf einer Stube mit ihrem W. an einem Tische sogar' usw.) sich mischten mit den Erinnerungen an den ausgekosteten 'gegenwärtigen Genuss' in dem dämmernden Stübchen einer kleinpariser Grisette, deren 'liebe romantische Höle' auch Horn nicht fremd war. In der eiligen Rhapsodie fliesst alles zusammen und durcheinander: so kann für Augenblicke an die Stelle der losen Schönen von Leipzig – man denke nur an die Lyrik der Schoch usw., der Günther, Stoppe, Henrici, auch an die Goethesche – die in seinen Augen gleich Käthchen einerseits, den leichteren Mädchen andererseits unbeständige Constanze treten, so kann er von den freieren sinnlichen Genüssen, wo das 'du wirst sie nicht verachten, weil sie mein war' galt, denken an die reizende leichtbelebte Leipziger Geselligkeit, vielleicht an eigene kleine Tändeleien mit Constanze, wie in der 'Laune des Verliebten' Eridon einmal Lamons Egle küsst, so kann er zur dichterischen Befreiung sich hier ausmalen, dass das 'kleine Stübgen, das so offt der Zeuge unsrer seeligen Trunkenheit war' 'nun auch künftig den Schauplatz der Freuden, eines neuen Liebhabers abgiebt' und in Wirklichkeit an Käthchen schreiben: 'es muss Ihnen doch komisch vorkommen wenn Sie an all die Liebhaber dencken, die Sie mit Freundschaft eingesalzen haben, grose und kleine, krumme und grade, ich muss selbst lachen wenn ich dran dencke', so kann er sich und den kleinen, krummen Horn sowohl Käthchen und Constanzen, wie einer halb wahren, halb fingirten Circe an der Pleisse gegenüber als 'abgedankte Liebhaber' darstellen, welche die besten Freunde werden, 'wenn man sie menaschieren kann'.

      Mit dieser Auffassung masse ich mir keineswegs an, durchaus im einzelnen das Richtige getroffen zu haben, aber ich glaube sie im ganzen wohl vertreten zu können und der Phantasie nur so weit Spielraum vergönnt zu haben, als für alle Dinge, an denen die Phantasie hat bilden helfen, nöthig ist. Denn wer möchte läugnen, dass es in solchen Fällen zur Erkenntnis und Entwicklung der Wahrheit auch eines bescheidenenen Masses von Dichtung bedarf?

      3. Schon wird mir aber von vielen Seiten die pia fraus vorgehalten, dass ich ein Goethesches Ca eigenwillig in ein Co verwandelt habe. Wenn nun aber in dem Concepte wirklich Co stünde? Man gestatte mir hier eine unerlässliche persönliche Erörterung. Als ich 1876 die soeben dargelegte Auffassung Scherer bei einem Besuch in ihren Hauptzügen mittheilte, bekannte er sich seit längerer Zeit von einer nur in nebensächlichen Punkten abweichenden überzeugt. Er hatte auch damals schon aus inneren Gründen Co für Ca vermuthet. Solche Conjecturen werden der Handschrift gegenüber oft zu Wasser; es ist mehr als eine Befriedigung des Scharfsinnes im einzelnen Falle, sondern ganz allgemein die Freude, dass wir etwas wissen können, wenn sie sich bewahrheiten. Ich bin mir bewusst, ohne jede Absicht Co finden zu wollen an das Original herangetreten zu sein, aber ich habe gefunden, dass Goethe Co schrieb und gleich neben der Schlinge des o einen Haarstrich herunterzog als Ansatz zu dem dicken Gedankenstrich, der abbrechend zu dem ergänzenden 'o Beständigkeit' hinüberleitet. So konnte Schöll allerdings sehr leicht Ca lesen. Man bemerkt auch, wie beim Lesen durch die vocalische Gleichheit das Co unvermerkt mit dem folgenden in eins fliesst.

      Zu dem Text ist noch folgendes anzuführen. Was bei Schöll S. 21-25 gedruckt steht, füllt genau 3 SS zweier in einander gelegter Foliobogen aus. Mit 'ist das Stillschweigen Erlaubniss' beginnt oben die erste, mit 'lieben könnte' die zweite, – der Anfang des späteren Schreibens folgt dann gleich auf den Schluss des früheren – mit 'kennen einander' die dritte (das ist S. 1 des eingelegten Bogens): S. 4 und 5 werden ganz ausgefüllt durch den Brief 'Wunderlicher Mann', in dem ein Blatt ausgefallen ist.

      In der folgenden Collation bezeichnet Cursivdruck die von Goethe ausgestrichenen Worte oder Buchstaben.

      Ich zähle die Zeilen jedes Briefes durch. Arianne an Wetty Z. 10 und die Wonne ringsumher einziehest, 'für' über und. 12 den 19 nach 'aus' kein Komma 29 nach 'gehabt' ein #, ebenso 30 vor 'Und'. 31 nach 'Vorbereitung' me (meiner) nach 'denn' das (Riechen). 33 'ich rede' über du sagst. – An eine Freundin. Z. 2 'Beschäftigung' müsste so gut mit ff geschrieben werden, wie 3 'wahrhafftig'. 4 'zweifel', nach 'die' man, nach 'ohngefähr' Vorwürfe (er wollte schreiben: 'die man ohngefähr Vorwürfe nennt'). 10 dasienige. 12 Mittleiden. 20 'zärtliche' über liebe wegen des folgenden 'liebliche'. 23 'konnte', diese Strichelchen fehlen häufig, so 40 'dammernden' 59 'konne'; es folgte erst ein Semikolon. 30 Co – 32 Trähne. 36 Liebeswürdige ***. 44 nur aber. 47 raszt. 45 f sitt- und tugendsamen. 49 menaschieren. 58 ô.

       Inhaltsverzeichnis

      Das folgende bezieht sich auf die Seiten und Zeilen (die Seite heruntergezählt) in 'Der junge Goethe'. Zunächst die Briefe 1, 233 ff. Z. 17 iüngern. 18 d. 14 Jul. 19 f 'werden' eingeschoben, und es hiess erst 'und für was Sie mich halten werden weisz ich nicht'; 20 binn. 21 kein Komma nach 'schuldig', 'zugut'. 25 ihr. S. 234 Z. 3 nach 'zu' W. 4 'ich' zweimal unterstrichen. 7 Und. 8 zu sehen wo Schönheit seyn möchte als. 10 Sie erscheint. 11 Mahler. 14 HE (der Schnörkel nach dem H entsprechend der früher beliebten Schreibung HErr, die jetzt noch bei unseren Frommen üblich ist). 16, und. 19 und streift. 20 ia. 23 bey ieder. 26 kein Komma nach 'sich'. 28 Aug dabey. 29 Freudenfeindliche (das Compositum musste auf zwei Zeilen vertheilt werden). 30 nach 'Leuten' Intervall. 31 kein Komma vor 'dasz'. 32 binn. S. 235 Z. 5 kein Komma nach 'andre'. 6 Sie am besten ists. 9 HE. 14 mit 'viele' beginnt die 3. Seite; 'An HE Trapp a 28ten Jul' folgt unmittelbar.

      Z. 20 ihnen. 23 f zubeantwortenden. 25 binn. S. 236 Z. 2 kein Komma vor 'wenn'. 3 binn. 6 'dazu da' und 'wie noch'. 7 Abzuhandlen. 8 sey. 10 Special Fall. 13 unsre Klugheit, Weiszheit, Grübeley, oder. 16 Schicksaal. 17 Welt, dem. 19 rahten seyn der. 20 rahten. 21 'ihnen', 'Freund wie'. 22 'iungen' und 'unsre'. 23 Komma nach 'lassen', keines vor 'zu'. 24 'unsre', 'Unsre'. 25 f sie diese unreife Bewegungen unsers. 27 'ia was geschieht wenn', 'Compagnons'. 28 bey. 29 Blümgen. 30 bey. 31 Wehrt S. 237. Z. 2 Nahmen. 3 'Herren', 'Herrn'. Unter 'nennen' Strich getilgt. 4 'betitteln', 'Wohltahten'. 6 ich. 11 iemand. 12 Zeit da. 13 ietzo. Der Himmels Artzt. 14 Und. 16 ihr. 20 binn. – Es folgt der Brief an die Klettenberg. Die Blätter sind in einander gelegt.

      An H. den iüngern. 24. Aug. Z. 24 tuht. 25 finden S. 238 Z. 1 Erfahrung die. 2 Blat. 5 halten was. 6 würklich binn. 7 Meynung. 9 Freunde wie sein Mädgen. 10 zweimal 'ieden'. 18 'allerley', 'binn ich verlohren', 'Einen den'. 21 dabey. 27 'zu' eingefügt, 'sein wollte verlangte.' 32 wäschen. S. 239 Z. 1 'Mittelstrase', nach 'treffen' und 'verlangen' keine Kommata. 2 iung. 4 ansehen so. 6 vorbeygehen lassen. Dann, ienen. 8 'iedes', 'Plaz'. 9 'iedes Wehrt', 'meyn'. 10 'ists', 'jetzo' eingeschoben. 12 seyn. 15 'wohl dasz', 'iederzeit'. 16 ist zu tuhn. 19 balde. 20 Fus. Folgt DjG Nr. 8.

      An die Klettenberg Z. 22 f Gnädge Fräulein. d. 26. Aug. 24 'binn', 'kristlichen'. 25 'Herren', 'Todt'. 26 'konnen' (vgl. o), so auch später 'gehort' 'fangt'; S. 240 Z. 2 nach 'will' kein Absatz. 4 pflegt; zu ieder. 5 ausgeworfne. 7 'worinn', 'ietzo'. Z. 9-13 keine Kommata nach 'Menschen' 'sehe' 'Zufälle' 'kommen' 'Kenntnisse' 'gesund' 'erinnern', dafür eines nach 'mäszige'. 8 f Die viele Menschen. 10 queer über. 12 iust. 13 bey. 14 binn. 17 f keine Kommata nach 'ist' und 'langweilig'. 17 seyn. 20 mäsigem. 22 meynen das. 23 dabey. 27 Meynungen, die Eitelkeit eines ieden. 29 die drei Kommata zu streichen. 31 ich **. 32 hören wenn. S. 241 Z. 1 gern wir. 4 СКАЧАТЬ