Название: Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783959791977
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»Trauen Sie ihm so etwas zu?« fragte der Boß lächelnd.
»Natürlich …! Er scheint überhaupt hinter diesem Komplett gegen meinen Mann zu stecken.«
»Vielleicht stimmt’s, aber das kann Sie jetzt nicht mehr interessieren. Wir wollen es möglichst schnell hinter uns bringen, wie Sie sagten, Mrs. Harrison.«
Glidden hatte bisher nichts gesagt.
Jetzt spannte er seine Muskeln. Er dachte nicht daran, sich in diese Falle bringen zu lassen.
»Wollen Sie was?« redete der Boß ihn da an.
Augenblicklich fiel dieser so kühn aussehende Mann in sich zusammen. Er schüttelte schnell den Kopf. Er wollte etwas sagen, doch es schnürte ihm die Kehle zu. Nur ein Krächzen war zu hören.
Gay Harrison sah ihn verächtlich an.
»Gehen wir also hinauf«, sagte der Boß. »Sie werden oben auf der Galerie stehenbleiben. Keine Sorge, falls ich Sie erschießen muß, weil Sie nicht spuren, werde ich eben Mr. Harrison belasten. Für mich ist das Jacke wie Hose.«
Mrs. Harrison und Glidden gingen langsam nach oben. Der teuflische Plan des Gangsterbosses näherte sich seinem Abschluß. Gay Harrison und Glidden saßen in der Falle …!
*
Butler Parker verließ den Seitentrakt.
Er hatte nicht das gefunden, wonach er suchte. Ganz unzufrieden war er allerdings nicht. Er kannte die nächste Adresse, die er besuchen mußte.
Wie der Geist eines original-englischen Butlers marschierte er steif und gemessen durch den langen Korridor. Sein Pech, daß er beim Verlassen der Treppe von zwei Krankenpflegern entdeckt wurde, die draußen neben der Tür schnell eine Zigarette rauchten. Der Zusammenstoß mit diesen beiden Männern war hart.
Sie glaubten nämlich, einen Süchtigen vor sich zu haben.
Mit geübten Griffen wollten sie den Butler einfangen. Sie kannten Griffe, die den stärksten Mann aufs Kreuz legten.
Parker bluffte gekonnt.
Er lief nicht weg.
Ruhig blieb er stehen und lüftete seine schwarze Melone.
»Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle«, sagte er höflich. Dann aber donnerte die Melone schnell auf den Kopf des Pflegers, der bereits anfangen wollte.
Da Parkers Melone mit starkem Stahlblech ausgefüttert war, war der Angreifer sofort groggy.
Er verdrehte die Augen und fiel gegen seinen Partner, der dadurch leicht aus der allgemeinen Angriffsrichtung kam. Bevor er sich wieder aufrappeln konnte, hatte Parker schon die bewußte Sprühdose in der Hand und ließ sie zischen.
Der Pfleger hustete und wischte sich die Augen. Er rutschte gegen die Wand und sah sehr traurig aus. Butler Parker wandte sich um und schritt ohne jede Hast zur Mauer. Erst als er sich auf der anderen Seite der Mauer herunterließ, hörte er die Stimmen der beiden Männer, die inzwischen wieder handlungsfähig wurden.
Josuah Parker brauchte nicht weit zu gehen.
Um den Weg abzukürzen, stieg er über einige niedrige Hecken, bis er ein ganz bestimmtes Haus erreichte. Prüfend legte er seine Hand auf die Motorhaube eines parkenden Wägens. Sie war noch heiß.
Da wußte Parker, daß er zumindest Mrs. Harrison gefunden hatte. Er kannte schließlich das Kennzeichen ihres Cadillac …!
*
»Bleiben Sie dort an der Wand stehen«, befahl der Gangsterboß. Er deutete auf Joel Harrison, der schnarchend auf dem Bett lag und von nichts ahnte. Gay Harrison gehorchte nur sehr widerwillig, Glidden hingegen, der Mann mit dem athletisch gebauten Körper, war schnell. Er hatte Angst.
Der Gangster zog eine zweite Waffe aus der Tasche. Es handelte sich um eine 22er Pistole. Die Sicherung klickte.
»In ein paar Minuten ist alles überstanden«, sagte er sanft, »Sie werden sich dann in einer Zelle ausruhen können.«
Er hob die Pistole.
Mrs. Harrison stöhnte auf.
Sie wollte sich auf den Gangster stürzen, doch die Glieder versagten ihr den Dienst.
Glidden schloß nur die Augen.
Der Schuß dröhnte …!
Mrs. Harrison schrie auf, Glidden sackte halb ohnmächtig an der Wand herunter.
Der Gangsterboß blieb stehen, sah verwundert auf seine Hand, die plötzlich ohne Waffe war.
Dann fuhr er blitzschnell herum, sah vor sich eine schwarz gekleidete Gestalt, die einen rauchenden altertümlichen Colt in der Hand hielt.
»Ich bedaure es ungemein, so nachdrücklich handeln zu müssen«, sagte Josuah Parker, der wieder einmal zur richtigen Zeit eingetroffen war. »Ich schlage vor, Mr. Steffens, Sie werfen die andere Waffe auch noch weg!«
»Sie verdammter Hund«, fluchte der Angesprochene. Er schien auf geben zu wollen. Doch das war nichts als ein Trick. Er warf sich plötzlich gegen Mrs. Harrison, schleuderte sie in Pachtung Parker und rannte zur Treppe.
Glidden tat nichts, um ihn aufzuhalten.
Aber Parker kam in Bewegung.
Er ging nicht besonders schnell. Ja, oben an der Treppe blieb er sogar stehen.
Als Steffens, der Pfleger aus der Klinik, über die Treppe hastete, die Diele erreichte, da hechtete Parker durch die Luft genau in das Genick des Verbrechers.
Für Sekunden sah er dabei wie eine schwarze Fledermaus aus, ein Eindruck, der sich durch den flatternden schwarzen Covercoat noch zusätzlich verstärkte.
Steffens brach zusammen.
Nach kurzer Gegenwehr steckte er auf. Gegen Josuah Parker war kein Kraut gewachsen.
Trotz der handfesten Auseinandersetzung war Parkers Krawatte noch nicht mal verrutscht.
»Ich schlage vor, Madam«, redete er Mrs. Harrison an, »daß Sie jetzt die Polizei verständigen. Mr. Glidden könnte sich derweil in den Sessel setzen und erholen.«
Parker war derart mit sich zufrieden, daß er sich eine seiner schwarzen Zigarren anzündete und glatt vergaß, wie gefährlich diese Rauchschwaden waren.
Es kam, wie es kommen mußte.
Zuerst machte Glidden schlapp.
Selbst die zähe Mrs. Gay Harrison war nicht mehr imstande, ans Telefon zu gehen. Da sah Parker sich gezwungen, den Anruf zu übernehmen.
Mit wohlgesetzten Worten informierte er die Zentrale der Polizei und bat um dringenden Besuch von Leutnant Current und Anwalt Mike Rander.
Steffens, den Gangsterboß, fesselte СКАЧАТЬ