Reisen zur Entdeckung des Nils. James Bruce
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Название: Reisen zur Entdeckung des Nils

Автор: James Bruce

Издательство: Bookwire

Жанр: Путеводители

Серия: Edition Erdmann

isbn: 9783843803144

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СКАЧАТЬ etwas Kaffee schicken und meinem Diener befehlen, etwas Reis in frischem Wasser aus Foosht zu kochen. Bisher hatte man unsere Fische und den Reis in Seewasser gekocht, welches ich auch vorzog. Diese schlechte Nachricht von meinem Freund Gibberti vertrieb meine ganze Heiterkeit, und ich trug meinem Diener auf, ihn zu betreuen.

      Am 8. segelten wir frühmorgens von Foosht ab, konnten aber nicht eher an den Ort unserer Bestimmung gelangen, da wir an einer offenen Reede etwa eine halbe Meile vor der Küste ankern mussten. Wie Foosht hat auch Zimmer keinen Hafen. Ich nahm meinen Quadranten und begab mich in einem Boot an Land, um Holz zu sammeln. Zimmer ist eine viel kleinere Insel als Foosht, unbewohnt und ohne Wasser, obgleich man aus den noch vorhandenen Zisternen, die sechzig Ellen im Geviert in Felsengestein gehauen sind, schließen muss, dass hier einst ein wichtiger Ort gewesen ist. Zu gewissen Jahreszeiten fällt hier Regen in großer Menge. Die Insel ist mit jungen Pflanzen vom Rackbaum bedeckt, dessen Eigenschaft es ist, in salzigem Wasser zu wachsen. Die alten Bäume waren umgehauen, es war aber eine ansehnliche Menge von Akazienbäumen vorhanden, und genau diese waren es, die wir benötigten.

      Am 10. in der Frühe sah ich den Jebel (Berg) Teir, der so lange im Nebel gelegen hatte. Ich befahl dem Steuermann, gerade darauflos zu steuern. Den ganzen Vormittag war unser Schiff von einer erstaunlichen Menge Haifische umgeben. Sie waren von der Art, die man Hammerhaie nennt; ein paar große schienen miteinander zu wetteifern, wer dem Schiff am nächsten kommen könnte. Der Rais hatte eine große Harpune mit einer langen Schnur für die Fische zurechtgemacht. Ich begab mich damit auf den Bugspriet, um einem Hai aufzulauern. Vorher hatte ich noch den Rais gebeten, erst zu untersuchen, ob auch alles in Ordnung sei und ob der Geist, der so viele Nächte darauf gesessen habe, keinen Schaden angerichtet habe. Er schüttelte den Kopf, lächelte und sagte: »Die Haie suchen etwas Reelleres als Geister.« – »Wenn ich mich nicht irre«, antwortete ich darauf, »so sucht dieser Geist auch etwas Reelles, Ihr werdet es am Ende schon sehen.«

      Ich traf den größten Hai ungefähr einen Fuß vom Kopf mit solcher Gewalt, dass das ganze Eisen in ihn hineinfuhr. Er schüttelte sich wie ein Mensch, der friert, und dadurch löste sich der Stiel aus der Tülle, da die Harpune mit Absicht so eingerichtet war. Der Stiel legte sich quer und hinderte den Fisch am Schwimmen, blieb aber an der Leine befestigt. Kein Lachsfischer sah jemals einen schöneren Fang an seiner Angelrute. Der Hai hatte dreißig Faden der Leine mit sich fortgerissen und wir konnten ihm noch einmal so viel geben. Er tauchte nie unter, sondern schwamm um unser Fahrzeug wie ein Schiff, sodass ein Teil seines Rückens beständig über Wasser war. Der Rais, welcher uns Anleitungen gab, bat, wir sollten ja nicht zerren, sondern so viel Leine geben, wie er brauchte. Wir sahen auch tatsächlich, wie das Gewicht der Schnur den Fisch schwächte, denn er schwamm immer rund um das Schiff, ohne dass er versuchte sich zu entfernen. Endlich kam er näher, während wir die Leine einholten, und wir brachten ihn allmählich an die Seite des Schiffes, wo wir einen starken Bootshaken in seinem Schlund befestigen konnten. Nun ließen wir einen Mann an einem Seil hinab, um dem Hai den Schwanz abzuschneiden. Er konnte nun keinen Schaden mehr anrichten, wenn er auch noch nicht gänzlich tot war. Er maß elf Fuß und sieben Zoll von der Schnauze bis zum Schwanz und hatte, wo er am dicksten war, einen Umfang von vier Fuß. Im Magen fanden wir einen nicht lange vorher verschluckten Delfin und etwa eine halbe Elle Tuch. Es war der größte Hai, den unser Rais jemals im Roten und im Indischen Meer gesehen hatte.

      Wir verließen Jebel Teir am 11. bei leichtem Westwind, aber gegen Mittag verstärkte er sich wie gewöhnlich. Wir richteten unseren Kurs gerade auf Dahalac, als um halb 5 Uhr ein Junge in Nordwest vier Inseln erblickte. Wir hatten bei dem frischen Wind alle Segel gesetzt, als ich kurz vor Sonnenuntergang eine Welle mit einem weißen Rand wahrnahm, wie Wellen aussehen, wenn sie sich über einer Bank brechen.

      »Um Gottes willen, zieht die Segel lieber ein«, schrie ich dem Rais zu, denn die Welle war genau auf unserem Kurs. Er meinte, ich müsse mich irren. Hier gebe es keine Untiefen, und ich hätte wahrscheinlich einen Seevogel gesehen. Um 7 Uhr stießen wir auf ein Korallenriff. Die Araber sind bei allen plötzlichen Gefahren verzagt, weil sie diese als nicht zu vermeidendes Schicksal betrachten. Es gibt nur wenige unkultivierte Gemüter, die bei unerwarteten gefährlichen Situationen ihre Fassung behalten und sich selbst helfen können. Die arabischen Schiffer waren sofort dafür, das Beiboot zu nehmen und nach den von dem Schiffsjungen gesichteten Inseln zu segeln. Die Abessinier wollten die Planken und Balken des Schiffes verwenden, um ein Floß daraus zu machen.

      Nun entstand ein heftiger Streit und schließlich kam es sogar zu einer Schlägerei. Die Nacht brach herein und wir saßen noch immer auf der Klippe fest. Der Rais und Yasine besänftigten inzwischen den Tumult, worauf ich die Passagiere bat, mich anzuhören: »Ihr wisst es alle«, fing ich an, »oder sollt es wenigstens wissen, dass das Boot mir gehört, weil ich es zur Sicherheit und zum Nutzen für mich und meine Leute von meinem Geld gekauft habe. Ihr wisst auch, dass ich mit meinen Leuten gut bewaffnet bin, während ihr nackt seid. Denkt also nicht, dass einer von euch ins Beiboot kommt und sein Leben auf Kosten des unsrigen retten könnte. Dieses Schiff ist euer Schicksal, darauf müsst ihr leben oder sterben. Packt also alle mit an. Der Wind ist ruhig, macht das Schiff frei. Hätte es einen beträchtlichen Schaden erlitten, wäre es schon längst gesunken.«

      Durch diese Rede schienen sie neuen Mut zu bekommen und sagten, dass sie hofften, ich würde sie nicht verlassen. Ich versprach das, solange noch etwas an dem Schiff ganz wäre und sie sich wie Männer benähmen.

      Das Boot wurde sogleich ins Wasser gelassen. Einer meiner Diener, der Rais und zwei Matrosen stiegen hinein. Sie waren sofort auf der Korallenbank, wo die beiden Matrosen ausstiegen und sich anfänglich die Füße zerschnitten, bald aber besser Fuß fassen konnten. Sie versuchten das Schiff rückwärts zu stoßen, es regte sich aber nicht. Dann nahmen sie Stangen und Brecheisen zu Hilfe, um es zu bewegen, diese waren aber zu kurz. Es hatte den Anschein, als könnten wir das Schiff nicht eher als am folgenden Morgen flottmachen. Wir wussten, dass sich dann der Wind wieder erheben würde, andererseits war aber auch zu befürchten, dass dadurch das Schiff in Stücke gehauen würde.

      Mahomet Gibberti und Yasine hatten, seit das Schiff aufgelaufen war, unaufhörlich laut im Koran gelesen. Im Vorbeigehen sagte ich zu ihnen, dass es wohl besser sei, die Bücher ruhen zu lassen, bis wir an Land kämen, und jetzt lieber den anderen zu helfen. Mahomet erwiderte, er sei so schwach und krank, dass er nicht stehen könne. Aber Yasine ließ den Vorwurf nicht auf sich sitzen. Er zog sich nackt aus, ging aufs Vorschiff und sprang ins Meer. Er untersuchte zuerst die Korallenbank, welche ziemlich breit war, und dann die Lage des Schiffes auf ihr. Er fand, dass die an den Seiten des Schiffes stehenden Matrosen nichts zum Flottmachen des Schiffes beitragen konnten, sondern nur die Mannschaft an der Spitze. Der Rais und Yasine schrien nun nach Stangen und Brecheisen, welche ihnen auch gebracht wurden. Noch zwei weitere Matrosen ließen sich hinab und stellten sich auf die Bank. Ich befahl darauf dem Rais, ein Tau zu nehmen, sich mit dem Boot direkt hinter das Schiff zu legen und es in dieselbe Richtung, in der es gestoßen wurde, zu ziehen.

      Sobald das Schiff unter großem Geschrei gezogen wurde, begann es sich zu bewegen. Kurz darauf erhob sich ein Lüftchen aus dem Osten und schnell wurde ein Vorsegel aufgezogen. Alle stießen und zogen, der Wind blies in das Segel und das Schiff glitt sanft von der Korallenbank herunter. Ich kann nicht sagen, dass ich die Freude der Übrigen sofort teilte. Ich fürchtete, es könnte eine Planke geborsten sein. Doch jetzt bewies sich der Vorteil eines Schiffes, welches nicht genagelt, sondern nur zusammengefugt ist. Es war nicht nur nicht beschädigt, sondern zog auch kaum Wasser. Die Mannschaft war durchweg sehr ermüdet, aber alle konnten den Mut und die Fertigkeit des Yasine nicht genug loben. Von diesem Tag an wuchs auch meine Achtung vor ihm und vermehrte sich immer mehr bis zu meiner Abreise aus Abessinien.

      Um 6 Uhr früh zogen wir die Segel auf, der Wind ließ aber bald nach. Um 11 Uhr kam er wieder auf wie gewöhnlich und blies aus Norden.

      Um 4 Uhr nachmittags sahen wir Land, welches nach der Aussage unseres Steuermanns die Südspitze von Dahalac war. Dies ist bei Weitem die größte Insel im Roten Meer, da keine von den bisher entdeckten über fünf Meilen lang war. Sie СКАЧАТЬ