Tibor 8: Expedition in die Urzeit. Achim Mehnert
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Название: Tibor 8: Expedition in die Urzeit

Автор: Achim Mehnert

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Tibor

isbn: 9783863052508

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СКАЧАТЬ Leben bezahlen. Und was mochte aus Miss Hudson geworden sein? War sie überhaupt noch am Leben oder jagte er einer Toten nach?

      Tibor wünschte fast, er wäre den beiden nie begegnet.

      *

      Mit einem Ruck richtete der Verletzte seinen Oberkörper auf. Seine Augen waren weit aufgerissen, doch er nahm nichts und niemanden wahr. Sein starrer Blick war zur Höhlendecke gerichtet. Er krächzte etwas und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen.

      »Er stirbt«, sagte Gemal entsetzt.

      »Ich glaube, er verlangt nach Wasser.« Urak wandte sich dem Höhlenausgang zu. »Tibor hat gesagt, die Ogks hätten mehrere Wochen in diesen Höhlen gelebt. Es muss also Wasser in der Nähe geben.«

      »Lass mich gehen und suchen«, verlangte Gemal.

      »Kommt nicht infrage. Vermutlich durchstreifen Abals Krieger die Gegend noch immer. Ich mache mich auf den Weg. Bestimmt bin ich schon bald wieder hier.«

      Als Urak die Höhle verlassen wollte, schob Kerak ihn mit sanftem Druck zurück und gab dabei unverständliche Grunzlaute von sich. Er klopfte sich mit der Faust gegen die Brust und deutete nach draußen.

      Urak nickte. »Schon gut, ich habe verstanden. Du holst Wasser und du willst, dass Gemal und ich in der Höhle bleiben. In Ordnung, wir warten. Aber beeil dich.«

      Kerak grunzte. Mit gebleckten Zähnen sprang er aus der Höhle und kletterte an den Felsen hinunter.

      *

      Während Tibor sich von Baumkrone zu Baumkrone schwang, wollten seine Sorgen um Dobbs nicht abreißen. Durch den hohen Blutverlust des Professors war fraglich, ob Hilfe überhaupt noch rechtzeitig eintreffen konnte, um ihn dem drohenden Tod zu entreißen. Bis Tibor sich dem Plateau mit dem Dorf der Ogks näherte, hatte er keinen von ihnen entdeckt. Vor ihm erhob sich der Felsenhügel, ein hervorragender Schutzort vor natürlichen Feinden.

      Nicht so für mörderische Pflanzen aus dem Weltraum.

      Doch diese Bedrohung war besiegt. Dafür hatte der Sohn des Dschungels gesorgt.

      Als er sich an den mühsamen Aufstieg machen wollte, sah er endlich Bewegungen am Himmel. Hoch über den Baumwipfeln kreisten zwei Ogks auf ihren Flugsauriern. Tibor legte den Kopf in den Nacken, formte aus seinen Händen einen Schalltrichter vor dem Mund und stieß seinen Dschungelruf aus. Sie hörten ihn, stellte er erleichtert fest, als sie ihre fliegenden Reittiere in seine Richtung lenkten.

      Die Raks landeten in seiner Nähe. Als die Krieger den Sohn des Dschungels erkannten, zierte ein Lächeln ihre bärtigen Gesichter.

      »Tibor, guter Freund«, schallte es ihm entgegen. »Sei uns willkommen!«

      »Klettere auf meinen Rak«, bot ihm der zweite Mann an. »Unser Häuptling wird sich freuen, dich wiederzusehen.«

      »Sehr gerne. Danke, Freunde«, nahm Tibor das Angebot freudig an. Dank der beiden Ogks brauchte er nicht an den Felsen hinaufzuklettern und sparte Zeit. Er kannte sie. Es waren Kugar und Orag, die er bereits früher kennengelernt hatte. Er stieg auf den Rücken eines Raks und schon erhoben sich die Flugechsen mit kräftigem Flügelschlag in die Luft.

      »Unser Dorf ist wieder aufgebaut«, sagte Kugar.

      »Ja, und es ist schöner als an dem Tag, da die schreckliche Pflanze es zerstörte«, schwärmte Orag. »Ohne dich hätten wir niemals nach Hause zurückkehren können.«

      »Macht euch keine Sorgen. Eine solche Pflanze wird euch nie wieder bedrohen«, versprach Tibor. Schließlich existierte sie auf der Erde kein zweites Mal.

      Die Raks flogen an den Felsen nach oben. Aus der Vogelperspektive bot der Dschungel einen atemberaubenden Anblick. Weit erstreckte sich das grüne Blätterdach wie ein scheinbar endlos wogender grüner Ozean. In Momenten wie diesem dachte Tibor daran, wie weit weg die Zivilisation lag, der er entstammte – und er genoss die Vorstellung.

      *

      Der Häuptling und der Medizinmann freuten sich nicht weniger, Tibor zu sehen, als die beiden Krieger, die ihn nun auf dem Plateau absetzten. Die Nachricht über Tibors Besuch sprach sich in Windeseile herum und die Ogk-Menschen liefen aufgeregt zusammen, um ihren Retter willkommen zu heißen.

      »Unser Dorf ist auch dein Dorf. Bleibe so lange bei uns, wie du magst«, bot der Herr über alle Raks dem Besucher an.

      »Danke, großer Häuptling, aber ich muss sofort wieder umkehren«, bedauerte Tibor.

      »Wieso denn?«, fragte der Ogk-Herrscher.

      Tibor blickte in fragende Gesichter. »Ich bin hier, um euch um Hilfe zu bitten. Ich möchte, dass dein Medizinmann mich begleitet. Ein Freund von mir ist durch einen Lanzenstich in die Brust schwer verletzt worden. Ich fürchte, dass er nicht mehr lange durchhält.«

      Er berichtete in groben Zügen, was sich zugetragen hatte. Schweigend lauschten die Ogks seinen Worten. Nachdem er seinen Bericht beendet hatte, erhob der Häuptling die Stimme.

      »Es tut mir leid für deinen Freund und ich verstehe dein Anliegen.«

      »Deshalb bitte ich dich, meinen Wunsch zu erfüllen. Ohne die Hilfe deines vortrefflichen Medizinmannes wird mein Freund sterben.«

      »Selbstverständlich helfen wir dir. Wir stehen tief in deiner Schuld.« Der Herrscher gab den Kriegern einen Wink. »Holt zwei frische Raks und führt sie an den Abgrund.«

      »Ich hole meine Medizin und einen Kessel, um die Kräuter zu kochen.« Der Medizinmann eilte mit schnellen Schritten davon.

      Tibor bedankte sich beim Häuptling.

      »Keine Ursache.« Der Herr über alle Raks legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Wenn es dem Medizinmann gelingt, deinen Freund zu retten, dann ist das nur ein geringer Dank für die Hilfe, die du uns geleistet hast.«

      Tibor fiel etwas ein. »Kannst du mir zwei zusätzliche Raks mitgeben?«

      »Sicher, aber ich halte das für keine gute Idee. Dein Freund wird Ruhe brauchen, um gesund zu werden. Es ist nicht gut, ihn auf dem Rücken eines Raks zu transportieren.«

      »Die Flugtiere sind nicht für ihn bestimmt, sondern für zwei andere Freunde, die verfolgt werden. Sie brauchen Schutz.«

      Die Miene des Häuptlings verfinsterte sich. »Meinst du einen Knaben und einen ausgewachsenen Mann, beide mit Haaren so hell wie Stroh?«

      »Ja, das sind sie.«

      »Nein, auf keinen Fall.« Der Häuptling hob abwehrend die Hände. »Diese beiden kommen nicht in mein Dorf.«

      Die harsche Ablehnung überraschte Tibor. »Ich verstehe dich nicht. Was hast du gegen sie?«

      »Bitte schweige über dieses Thema, denn ich kann die beiden nicht aufnehmen, selbst wenn ich es wollte. Es ist mir vor langer Zeit nur mit Mühe gelungen, mit dem Stamm der hellhaarigen Teufel ein Übereinkommen zu treffen, dass er unser Gebiet respektiert.« Der Herrscher senkte den Blick. »Ich habe ihnen erst vor wenigen Tagen gestattet, unser Gebiet zu durchqueren, um den Jungen und den Mann einzufangen. Sollten sie erfahren, dass ich die beiden hinter ihrem СКАЧАТЬ