Название: Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman
Автор: Patricia Vandenberg
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Familie Dr. Norden
isbn: 9783740958589
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»Ich will mich noch entschuldigen für meinen Auftritt in der Praxis«, murmelte sie zerknirscht und wagte es kaum, ihren Freund anzusehen. Was mochte Titus nur von ihr denken, wenn er das erfuhr? Aber es nützte nichts. Wenn sie eine echte Chance haben wollte, musste sie in den sauren Apfel beißen und reinen Tisch machen. »Es war ziemlich blöd von mir, mit einem Anwalt zu drohen. Mein Vater hat mich ausgelacht und gesagt, dass ich endlich erwachsen werden soll.«
»Da hat er nicht so unrecht«, gab Danny freundlich, aber bestimmt zurück.
»Ich weiß es ja. Und ich gelobe wirklich Besserung. Das hab ich auch schon Titus gesagt. Nicht wahr?« Sie schickte ihrem Freund einen flehenden Blick.
Sein Lächeln war Antwort genug, und erleichtert atmete Josephine auf.
»Er wird in der nächsten Zeit ein bisschen wortkarg sein«, warnte Danny schmunzelnd.
»Das ist mir alles egal«, erklärte Josy innig. Sie beugte sich über ihren Freund. »Hauptsache, du wirst wieder gesund.«
»Dafür stehen die Chancen überraschend gut.« Danny Norden war auch gekommen, um seinen Patienten über die Prognose zu informieren. »Ich hab vorhin die Ergebnisse aus dem Labor bekommen. Der erste Verdacht hat sich entgegen allen Erwartungen nicht bestätigt.«
Zum Zeichen seiner Erleichterung stieß Titus ein tiefes Seufzen aus. Josephine musterte ihn mit Tränen in den Augen.
»Dann muss ich dich eigentlich nur noch eines fragen.« Sie sah hinunter auf ihre ineinander verschlungenen Finger. Die ganze Zeit hatte Titus ihre Hand nicht losgelassen. War das ein gutes Zeichen? Sie musste es herausfinden. Jetzt. Sofort. »Gibst du uns noch eine Chance? Darf ich dir beweisen, dass ich mich wirklich ändern kann?« Ihre leise Stimme zitterte. Sie wagte kaum zu atmen, als sie spürte, wie sich eine Hand in ihren Nacken legte und sie nach unten zog.
Als sich die Lippen der beiden zu einem innigen Versöhnungskuss fanden, wandte sich Danny ab und schlich aus dem Zimmer. Das, was er noch zur Behandlung zu sagen hatte, konnte bis morgen warten. Auch für ihn wurde es Zeit, endlich nach Hause zu gehen. Plötzlich sehnte er sich danach, der Frau seines Herzens wieder einmal zu zeigen, wie sehr er sie liebte und brauchte.
»Nanu, bist du der neue Frühstücksdirektor?«, begrüßte Felicitas Norden ihren Mann, als sie an diesem Sonntagmorgen in die Küche kam, wo Daniel mit Wasserkocher und Frenchpress hantierte.
»Lenni sitzt am Laptop. Sie hat keine Zeit.« Daniel küsste Fee beiläufig, ehe er sich wieder dem Kaffee zuwandte. »Wie viele Löffel Kaffeepulver sind jetzt schon drin?«
Sie musterte die Glaskanne mit Kennerblick.
»Ungefähr drei.« Mit Kennerblick bemerkte Fee auch den Brotkorb, der auf der neben einem gut bestückten Tablett auf der Theke stand. Sie fischte das Randstück heraus und biss hinein. »Was macht Lenni denn am Computer?«
»Sie will das Zeitschriftensortiment ausbauen.« Lennis Lebensgefährte Oskar kam herein und griff nach dem Tablett. »Ich weiß wirklich nicht, ob das unbedingt sein muss.«
Fee folgte ihm ins Esszimmer, um ihm beim Tischdecken zu helfen.
»Die Konkurrenz schläft nicht. Tatjana will mehr Kunden in den Laden locken. Das geht nur, wenn wir ein breit gefächertes attraktives Sortiment haben«, rief Lenni aus dem Wohnzimmer, wo sie es sich auf der Couch bequem gemacht hatte.
»Also, ich bewundere Ihr Engagement. In Ihnen steckt eine talentierte Geschäftsfrau«, lobte Fee die langjährige Haushälterin.
»Breit gefächertes, attraktives Sortiment«, schimpfte Oskar vor sich hin, während er Marmelade, Käseteller und Butter auf den Tisch stellte. »Ehrlich gesagt würde ich mich lieber mit dir über das Theaterprogramm der kommenden Woche unterhalten. Oder wohin wir als nächstes in den Urlaub fahren.«
»Das ganze Jahr über Ferien … Das ist doch langweilig. Abwechslung heißt das Zauberwort«, erwiderte Lenni, ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden.
»Ich möchte aber gern was mit dir zusammen machen.« Offenbar hatte Oskar beschlossen, dieses eine Mal zu gewinnen.
»Das tust du ja. Wir fahren gleich gemeinsam zum Kiosk. Ich hab Tatjana versprochen, dass wir beide heute den Dienst übernehmen. Die Kleine braucht mal einen Tag frei.«
Oskar dachte, sich verhört zu haben.
»So hab ich mir meinen wohlverdienten Ruhestand aber nicht vorgestellt.«
Lenni klappte den Laptop zu und gesellte sich zu ihrer Familie ins Esszimmer.
»Tja, das kommt davon, wenn man sich eine jüngere Frau als Partnerin aussucht.« Ihr kritischer Blick wanderte über den Tisch. »In der Zuckerdose ist kein Löffel. Ach, wenn man nicht alles selbst macht …« Kopfschüttelnd ging sie in die Küche, um das fehlende Stück zu holen.
Daniel kam ihr mit einer Pfanne Rühreier entgegen.
»Ich kann Fee nur recht geben. Dass Sie und Oskar sich eine Aufgabe gesucht haben, ist gut für Körper, Geist und Seele.«
»Damit hab ich nichts zu tun! Ich bin ja noch nicht mal gefragt worden.«
»Ach, Oskar.«
Tröstend legte Fee die Hand auf seine Schulter und drückte ihn mit sanfter Gewalt auf den Stuhl.
»Sie haben die wichtigste Aufgabe. Nicht umsonst heißt es: Hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein starker Mann.«
Seiner Miene war anzusehen, dass sie genau die richtigen Worte gefunden hatte.
»Sagt man das?«, hakte er sichtlich besänftigt nach.
»Ich bin das beste Beispiel«, bemerkte Fee mit einem liebevollen Blick auf ihren Mann.
Inzwischen war Tochter Anneka im Esszimmer aufgetaucht. Noch im Schlafanzug setzte sie sich an den Tisch.
»Wär schön, wenn ich auch einen starken Mann hätte«, murrte sie und schenkte sich ein Glas Orangensaft ein. »Noch jemand?« Sie hielt die Karaffe hoch.
»Nein, danke.« Daniel schüttelte den Kopf. »Aber du hast doch Noah.«
Sie griff nach einem Brötchen. Gleichzeitig verdrehte sie die Augen.
»Noah hat so viel Rückgrat wie ein Gummibärchen. Er macht lieber einen Spieleabend mit Freunden oder schaut stundenlang Serien im Fernsehen, als irgendwas Spannendes mit mir zu unternehmen. Wenn er denn überhaupt mal Zeit hat. Unseren Jahrestag morgen werden wir wahrscheinlich bei seinen Freunden auf dem Sofa verbringen.«
»Klingt nach richtig harmonischer Beziehung«, spottete ihr jüngerer Bruder Janni, der sich vor ein paar Minuten zu ihnen gesellt hatte.
Fee schickte ihm einen scharfen Blick.
»Noah hat einen anstrengenden Job und in seiner Freizeit wahrscheinlich keinen Bedarf mehr an Abenteuern«, nahm sie den Rettungsassistenten in Schutz und griff nach der Zeitung, die jemand auf den Tisch gelegt hatte. »Bestimmt musst du ihm nur den richtigen Vorschlag machen«, wandte sie sich an Anneka. »Wie wär’s mit einem Kinobesuch? Oder einem Konzert?«
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